Bekommen die Monarchs ihre Nerven und den flinken Cavanaugh in den Griff?
Dresden - Gibt's im zweiten Anlauf das Happy End? Vor zwei Wochen gab's das erste große Monarchs-Fest im Rudolf-Harbig-Stadion vor über 10.000 Zuschauern, am heutigen Sonnabend gibt's die zweite Chance. Doch dieses Mal soll nach dem Schlusspfiff auch wirklich gefeiert werden.
Denn wie schon vor zwei Wochen ist heute zwar auch eine Mannschaft aus Berlin zu Gast, doch im Gegensatz zur Niederlage gegen die Rebels soll gegen die Adler auch ein Sieg her. Muss vielleicht sogar schon.
"Druck haben wir nur so viel, wie wir uns selber machen. Wir sind gegen die Rebels nicht unter die Räder gekommen, waren nicht schlechter, müssen nur in den entscheidenden Momenten erwachsener sein. Die nächsten drei Wochen sind aber richtungsweisend", beschwichtigt Defense Coach Martin Schmidt (34).
Auf seine Jungs wird es heute ab 18 Uhr vielleicht noch ein Stück mehr ankommen, denn mit den Adlern kommt auch wieder Zachary Cavanaugh (36) in die Landeshauptstadt.
"Der spielt seit 2012 in Deutschland und weiß genau, wo und wie er attackieren muss. Mit seiner Athletik und seiner Cleverness kann er Schwachstellen ausnutzen", warnt Schmidt.
Martin Schmidt: "Vor der großen Kulisse werden alle spielen wie mit 25"
Unter den Quarterbacks der GFL ist Cavanaugh wohl der beweglichste. Mit 190 Yards (32 Läufe) ist er in drei Spielen schon wieder mehr gelaufen, als der eigene Running Back Patrick Oliveira (27, 189Yards/33 Läufe), auch vergangene Saison lief er der königlichen Defense in beiden Spielen viel zu oft davon.
Ohnehin scheinen die Monarchs traditionell ein Problem mit quirligen Spielmachern zu haben.
Das soll sich laut Dresdens Defense Coach aber diese Saison ändern: "Wir haben ihn in der letzten Saison nicht unter Kontrolle bekommen, das stimmt. Aber wir haben in der Off-Season mit Paul Alexander einen Plan erarbeitet, um solche Quarterbacks besser zu kontrollieren und mehr Druck vorne drauf zu bekommen."
Ziel muss es sein, Berlins Spielmacher zum Werfen zu zwingen, denn da hat der 36-Jährige im Vergleich zum Rebels-Quarterback Connor Kaegi (28) vor zwei Wochen seine Schwächen.
"Gegen Kaegi fehlten zum Teil nur Zehntelsekunden. Wir hatten ihn im Griff, waren aber in den entscheidenden Momenten nicht clever genug", so Schmidt.
Darauf hoffen, dass Cavanaugh langsam altersmüde wird, will der zwei Jahre jüngere Coach aber nicht:
"Wenn es einen Jungbrunnen gibt, dann ist es das Stadion. Vor der großen Kulisse werden alle spielen wie mit 25. Die wollen uns die Party kaputt machen, deswegen spielt Alter keine Rolle."
Titelfoto: Lutz Hentschel