Liebe auf den ersten Blick! Neuer Monarchs-Coach schwärmt von Dresden
Dresden - Der neue Headcoach der Dresden Monarchs Paul Alexander (63) hat schon viel von der Welt gesehen. Seit Kurzem weilt er in der sächsischen Landeshauptstadt.
TAG24 war mit dem US-Amerikaner auf einer kleinen Entdeckungstour durch Dresden unterwegs und sprach dabei auch über seine Ziele für die neue Saison.
TAG24: Herr Alexander, wie gefällt es Ihnen hier in Dresden?
Paul Alexander: "Es ist einfach fantastisch hier. Eine der schönsten Städte, die ich je gesehen habe. Die Gebäude und die Geschichte, die dahintersteckt, sind einfach fantastisch."
TAG24: Sie waren im November bereits einmal für ein Wochenende hier. Haben Sie sich da in die Stadt verliebt?
Alexander: "Ja, ich hatte das Wochenende einen Workshop Spielern und Trainern gegeben. Sie fragten, ob ich Lust hätte, der neue Headcoach zu werden. Ich musste nicht lange überlegen und sagte: 'Natürlich!', weil ich es hier einfach liebe. Der Spirit der Menschen, die Stadt, die Spieler und Coaches, es ist einfach alles fantastisch."
TAG24: Sie sind auch Pianist. Welche Bedeutung hat das Klavierspielen in Ihrem Leben?
Alexander: "Ich habe mit 45 Jahren damit begonnen. Meine Tochter war gut darin und hatte einen bekannten Lehrer aus Österreich, was nicht ganz einfach war. Sie wollte aufhören, aber ich habe gesagt, ich unterstütze sie, indem wir beide zusammen üben. Es war unser Vater-Tochter-Ding. Jetzt kann ich Beethoven und Mozart spielen und liebe einfach die klassische Musik. Daher passe ich gut hierher."
Monarchs-Coach Paul Alexander: "Die Spieler lieben den Sport, das macht glücklich!"
TAG24: Sie sind durch Ihre Arbeit in der NFL sehr bekannt. Warum haben Sie sich entschieden, ein GFL-Team zu coachen?
Alexander: "Ich war hier und wusste, ich will das machen. Ich könnte noch in der NFL arbeiten, wenn ich das wollte, aber ich habe mich früh davon verabschiedet, weil ich das Leben genießen und die Welt sehen will. Der Hauptgrund ist einfach, dass ich mich in den Spirit der Stadt und der Menschen, die hier leben, verliebt habe. Die Spieler spielen nicht, weil sie so gut bezahlt werden. Sie lieben den Sport. Das macht einfach glücklich."
TAG24: Gab es auch andere Angebote?
Alexander: "Ich hatte auch die Möglichkeit, ein ELF-Team zu coachen, aber ich mochte die deutsche Liga mehr. Dresden und seine Menschen ohnehin!"
TAG24: Was ist Ihnen über die GFL und ihre Teams bekannt?
Alexander: "Ich weiß, dass es eine konkurrenzstarke und wettbewerbsfähige Liga ist. Die Monarchs spielen hier seit 31 Jahren."
Dresden Monarchs: Paul Alexander glaubt, dass der Quarterback entscheidend sein wird
TAG24: 2021 sind die Monarchs Deutscher Meister geworden, ein Jahr später haben sie die Play-offs verpasst. Was sind Ihre Ziele?
Alexander: "Den Quarterback gesund halten. Wenn der sich verletzt, gewinnst du nicht viele Spiele. Wir wären trotzdem nicht aufgeschmissen, denn wir haben mit Marvin Schöne einen guten zweiten Quarterback."
TAG24: Keine Play-off- oder gar Titelambitionen?
Alexander: "Das sind langfristige Ziele. Kurzfristig willst du an einem Tag gut genug sein, um zu gewinnen. Nimmst du dann alle guten Tage zusammen, kannst du sehen, ob du es auch insgesamt gut gemacht hast."
TAG24: Sie haben mindestens vier Spieler, die Running Back spielen können. Lieber mit dem Ball laufen oder passen?
Alexander: "Ich mag es, Touchdowns zu erzielen, egal wie. Wenn du Titel gewinnen willst, gibt es zwei einfache Regeln. Die erste: Dein Quarterback muss erfolgreicher sein als die anderen. Außerdem musst du den des Gegners so oft wie möglich erwischen. Die zweite: so viel wie möglich Yards pro Versuch schaffen. Du musst also selbst offensiv abliefern und gleichzeitig den Gegner stoppen. Elementar sind noch immer die Turnovers."
TAG24: Stimmen Sie dem Leitsatz "Offense gewinnt Spiele, Defense Titel" zu?
Alexander: "Nein. Das Team, dessen Quarterback am besten ist - da gehört auch das Laufspiel, der Schutz des Quarterbacks und das Stoppen des gegnerischen dazu - wird am Ende das erfolgreichste sein."
Titelfoto: Lut Hentschel