Essen - Beim letzten Tanz doch noch einmal ins Stolpern gekommen. Fast noch hätte Georg Helbing (36) den perfekten Abschied feiern können. Doch zum sinnbildlichen Märchen fehlte bei der 21:27-Niederlage der Dresden Monarchs nur ein einziger Pass.

"Es tut auch weh und man kann die Niederlage gerade nicht richtig verarbeiten, weil es auch auf den letzten Snap ankam. Aber ich bin trotzdem stolz aufs Team, dass wir einen absoluten Kampf auf dem Platz gelassen haben", gestand der neue Football-Rentner sichtlich nach Worten ringend.

Die heiße Schlussphase im GFL Bowl um die deutsche American-Football-Krone erlebte Helbing nur von der Seitenlinie. Er und seine Kollegen aus der Defense hatten da ihren Job gegen die nach Zahlen mit Abstand beste Offense der Liga von den Potsdam Royals bereits erledigt.

Im Schnitt 61 Punkte hat der letztjährige und neue Deutsche Meister in den 14 Saisonspielen zuvor gemacht. Die Monarchs hielten sie bei unter der Hälfte.

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"Wir haben unfassbar stark in der Defense gespielt. Dass gegen die beste Offense der Liga nicht alles funktioniert, ist klar. Dass wir in der zweiten Halbzeit mit einem langen Lauf von Jaylon Henderson den Touchdown fressen, ist ärgerlich. Ansonsten hätten wir sie gehabt. Hier hat jeder alles auf dem Platz gelassen", ärgerte sich Helbing.

Potsdams Ausnahme-Quarterback machte alle drei Touchdowns der Royals über den Boden selbst. Alle drei Two-Point-Conversions passten sowie ein Field Goal von Heiko Bals (28).

Auf Seiten der Monarchs machten Brock Domann (26), Jordi Torrededia (22) und Ricky Smalling (26) sowie Kicker Florian Finke (28) die Punkte. Aber im letzten Drive fand Domann in seinen vier Versuchen 15 Yards vor der Endzone keine Anspielstation mehr.

"So ist Football. Uns war klar, dass es bis aufs letzte Play ankommt. Ich bin unglaublich stolz auf alle in der Mannschaft. Defense, Offense, Special Teams - die haben alles auf dem Platz gelassen. Und ich weiß, dass wir Potsdam schlagen können. Wenn nicht dieses, dann nächstes Jahr."

Helbing, der 2021 von den Radebeul Suburbian Foxes zu den Königlichen kam und direkt die Deutsche Meisterschaft feierte, wird dann wieder dabei sein, wenn auch nicht auf dem Platz:

"Wir haben es 2021 geschafft, als Spieler habe ich es nicht noch mal geschafft. Jetzt ist es das Ziel, nächstes Jahr die Jungs von der Seitenlinie zu unterstützen und das Ding als Coach zu holen!"

Florian Zur Nieden (25) glaubt da noch nicht so recht dran: "Schauen wir mal, was passiert. Viele haben schon erklärt, dass sie aufhören und sind dann wiedergekommen." Er gibt zu: "Es ist traurig, dass er geht. Georg war eine echte Führungsperson."

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Und er hätte sicherlich einen stimmungsvolleren Abschied verdient...