Familie, Monarchs und Hobbys: Keine Langeweile bei Coach Seamon
Indiana - Im Oktober hat Greg Seamon (69) Dresden verlassen, im Frühjahr wird der US-amerikanische Headcoach der Dresden Monarchs zurückkommen. TAG24 hat mit dem 69-Jährigen über seinen Alltag und die Weihnachtsfeiertage in Übersee gesprochen.
TAG24: Herr Seamon, Sie haben zuletzt auf Social Media Bilder vom Dresdner Striezelmarkt gepostet. Vermissen Sie Glühwein und Bratwurst?
GregSeamon: "Glühwein vermisse ich sehr. Als ich letztes Jahr wenige Wochen vor Weihnachten nach Dresden kam, wurde ich mit auf den Striezelmarkt genommen. Das war einfach großartig. Ich habe das erste Mal Glühwein getrunken und wollte jetzt den Leuten einfach zeigen, was für ein großartiger Ort das ist."
TAG24: Gibt es Weihnachtsmärkte bei Ihnen in den USA?
Seamon: "Es gibt in Cincinnati einige Weihnachtsmärkte, die kann man aber nicht mit dem in Dresden vergleichen."
TAG24: Wie haben Sie die zwei Monate seit Ihrer Abreise verbracht?
Seamon: "Ganz oben auf der Liste stand Zeit mit meiner Familie, mit meinen Eltern, meiner Schwester und ihrem Mann, meiner Frau, unseren Kindern und ihren Kindern. Ich genieße es, auf meine Enkel aufzupassen. Es gab auch ein paar schöne Tage, sodass ich Golf spielen konnte. Außerdem stehe ich mit einer Menge unserer Spieler in Kontakt. Mit den anderen Coaches bespreche ich regelmäßig, wo wir mit den Planungen stehen. Ich verbringe einen großen Teil meiner Zeit damit, Videos von möglichen neuen Spielern zu schauen. Auch über den Stand des Off-Season-Trainings lasse ich mich regelmäßig informieren. Zudem bin ich in zwei verschiedenen Communitys der Episkopalen Diözese von Indianapolis. Da bin ich auch immer mal wieder unterwegs."
Weihnachten feiert der Headcoach der Dresden Monarchs ganz traditionell
TAG24: Wie wichtig ist Ihnen die Familie?
Seamon: "Unglaublich wichtig. Ich kann mich sehr glücklich schätzen, denn ich habe eine liebevolle Familie. Ich habe drei Töchter, die alle wundervolle Ehemänner und zwei von ihnen auch Kinder haben. Ich versuche, mit allen so viel Zeit wie möglich zu verbringen. Sie stehen auch hinter mir, unterstützen mich."
TAG24: Das Golfen ist Ihre große Leidenschaft. Wie oft waren Sie auf dem Platz?
Seamon: "Wenn das Wetter gut war, dann einmal die Woche. Ich habe eine Gruppe von Freunden, die ich eigentlich immer nur auf dem Golfplatz treffe. Wir besuchen uns nie zu Hause."
TAG24: Wie verbringen Sie die Weihnachtstage?
Seamon: "Da gibt es jedes Jahr denselben Ablauf. Am Weihnachtsabend bin ich mit meinen Eltern und meiner Schwester zusammen. Am Weihnachtstag empfangen wir in unserem Haus die Familie meiner Frau Vickie. Da sind bestimmt 20 bis 25 Leute da."
Seamon bereitet bereits viele Dinge für den Sommer in Dresden vor
TAG24: Haben Sie spezielle Traditionen?
Seamon: "Neben dem Ablauf versuchen wir auch immer, dass jeder in der Familie etwas mitteilt, wofür er dankbar ist, was in dem Jahr passiert ist. Wie eine Art Segen. Zu Essen gibt es eigentlich immer Schweinebraten, Süßkartoffeln, Kartoffelbrei, grüne Bohnen. Es gibt Salat, verschiedene Süßspeisen, Kuchen und Kekse – was mich besonders glücklich macht. Außerdem gibt es ein schönes Glas Wein."
TAG24: Was wünschen Sie sich?
Seamon: "Dass jeder gesund bleibt. Mein Vater wird im Frühling 95, meine Mutter ist 92. Natürlich wünsche ich ihnen noch ein langes Leben. Das Gleiche gilt aber auch für meine Kinder und Enkel. Ich wünsche mir, dass sie glücklich und sicher sind."
TAG24: Was machen Sie bis zu Ihrer Rückkehr nach Dresden?
Seamon: "Einen großen Teil wird die Akquise von internationalen Spielern einnehmen. Wenn wir den Roster zusammenhaben, werden wir einen Trainingsplan für die ersten Wochen ausarbeiten. Ich werde auch bereits meine Meetings vorbereiten. Wenn alle neuen Spieler da sind, treffe ich mich mit ihnen, mache ihnen klar, was es bedeutet, ein guter Gast in Deutschland zu sein, erzähle ihnen was über die Stadt und den Verein. Nach der Zeit mit der Familie und der Arbeit für die Monarchs versuche ich, etwas zu trainieren. Außerdem liebe ich es, zu lesen. Ich führe einen Buchclub, wir treffen uns jeden Sonntag via Zoom. Natürlich muss ich das die Woche über auch vorbereiten. Vielleicht klappt es auch noch mal mit dem Golf spielen."
Titelfoto: privat