Ex-Monarch Max Lantzsch lebt in den USA seinen Traum vom Football
Greenville - Es hat seinen Grund, warum die USA als Land der Träume gelten. Immer wieder entscheiden sich auch Deutsche, dort ihr Glück zu suchen. Nicht selten scheitern sie. Das weiß auch Max Lantzsch (20) - doch aktuell läuft es für den Sachsen richtig gut.
"Für mich war es das große Ziel, es auf ein College zu schaffen. Das habe ich erreicht. Jetzt lebe ich meinen Traum und was noch passiert, ist nur noch die Kirsche ganz oben auf der Torte", erklärt der 20-Jährige TAG24.
Lantzsch ist vor 2,5 Jahren von Radebeul ausgezogen, um bei den Besten American Football zu spielen. Der ehemalige Jugendspieler der Dresden Monarchs hatte sich über Probetrainings bei einigen Highschools ins Gespräch gebracht.
Gleich 15 interessierten sich für den hochgewachsenen Sachsen. "Ich glaube, meine Größe war überzeugend. Wenn du die hast, sehen sie das Potenzial und nehmen dich mit Kusshand", gibt sich der 1,99-Hüne bescheiden.
Die Größe allein wird es nicht gewesen sein, weswegen er letztlich bei der Rabun Gap Highschool in der Nähe von Atlanta landete. Denn nach zwei Jahren für die Eagles gab es im Sommer auch eines der begehrten Stipendien für die East Carolina University (ECU), und da will er in diesem Jahr so richtig angreifen.
In der vergangenen Saison war das bei den ECU Pirates nur bedingt möglich. "Wir waren sechs Tight Ends, vier davon in ihrem letzten Jahr. Die haben sich die Spielzeit geteilt", gibt Lantzsch zu. Immerhin gab's trotzdem den Gewinn des Birmingham Bowls zu feiern - eine Art Supercup der besten zwei Teams einer Liga, die sonst nicht gegeneinander spielen.
"In der nächsten Saison habe ich freie Bahn. Zumindest gab es das Feedback, dass ich gute Chancen habe, wenn ich so weiterarbeite und mich noch etwas verbessere."
Max Lantzsch bei den ECU Pirates in den USA: "Locker sechs bis sieben Stunden am Tag" Football
Für den Traum braucht es also harte Arbeit und richtig viel Zeit. Denn neben seinem BWL-Studium verbringt Lantzsch "locker sechs bis sieben Stunden am Tag" mit Football.
Morgens zwischen 5 und 6 Uhr geht es noch vor der Uni mit Krafttraining los, schließlich braucht er als Tight End ordentlich Masse. Knapp 18 Kilogramm Muskeln hat er so inzwischen draufgepackt.
"Ich will aber mit meinen 115 kg trotzdem noch beweglich wie ein Leichtathlet sein", so Lantzsch. Nicht nur deswegen geht es nachmittags auf den Platz. Training, Taktikbesprechungen etc. dauern in der Regel bis 19 Uhr. Danach wird noch gelernt.
Eine gute Ausbildung ist wichtig, denn viele schaffen es nicht in die NFL. Für Lantzsch kein Problem. Er will "schauen, was passiert", aber erst auch einmal die nächsten vier Jahre genießen - bei 52.000 Fans im heimischen Dowdy-Ficklen Stadium und bis zu 20 Millionen Zuschauern an den TV-Geräten nicht immer ganz einfach.
Ihr wollt wissen, wie sich unsere deutschen Jungs anstellen, die es in die NFL geschafft haben? Dann lest doch unsere wöchentliche Kolumne!
Titelfoto: PR ECU Pirates