Erster echter Härtetest für die Monarchs vor großer Kulisse: "Werdet nicht zu emotional!"

Dresden - Vor vier Jahren hatte Paul Alexander (63) einen Herzinfarkt und verabschiedete sich daher aus der NFL. Klingt makaber, aber ein kleiner Glücksfall für die Dresden Monarchs. Denn durch seine Reisen landete der Headcoach in Elbflorenz. Am morgigen Sonntag steht für ihn und sein Team die erste echte Bewährungsprobe an.

Headcoach Paul Alexander (63) hat einen klaren Plan.
Headcoach Paul Alexander (63) hat einen klaren Plan.  © Lutz Hentschel

Denn dann sind ab 15 Uhr die mit zwei Siegen in die Saison gestarteten Berlin Rebels zu Gast. Alexander ist wieder kerngesund, beteuert er, allzu viel Aufregung und Rage müssen ja trotzdem nicht sein!

Immerhin war der Auftaktsieg in Marburg schon einmal vielversprechend, doch auch die Rebels haben ihre ersten beiden Partien gewonnen.

Mit 21:13 im Derby gegen die Berlin Adler und mit 46:12 gegen Marburg - nicht ganz so souverän wie die Monarchs, Vergleiche lassen sich aber eh nur schwer anstellen.

Monarchs-Präsident will GFL-Finale im Harbig-Stadion
Dresden Monarchs Monarchs-Präsident will GFL-Finale im Harbig-Stadion

"Wir haben Druck gemacht und wir werden weiter Druck machen", kündigt Alexander an. Die Rebels will man vor allem "zu Fehlern zwingen und deren Big Plays verhindern".

Dieses Spiel wird zeigen, ob die Königlichen tatsächlich schon der Titelkandidat sind, für den ihn auch die Konkurrenz hält.

Das Finale findet übrigens erstmals nach 1984 wieder im Stadion an der Hafenstraße in Essen statt und wird unter anderem von TAG24 präsentiert sowie live auf unserer Seite übertragen.

Die Dresden Monarchs wollen sich nicht von der Kulisse im Rudolf-Harbig-Stadion beeindrucken lassen

Vergangene Saison gegen Kiel gab's im Rudolf-Harbig-Stadion einen knappen Heimsieg. Am Sonntag gegen Berlin muss es nicht ganz so knapp sein.
Vergangene Saison gegen Kiel gab's im Rudolf-Harbig-Stadion einen knappen Heimsieg. Am Sonntag gegen Berlin muss es nicht ganz so knapp sein.  © Lutz Hentschel

Doch bis zum großen Spiel am 14. Oktober müssen zunächst noch jede Menge Hausaufgaben in der Gruppenphase erledigt werden. Viel hängt davon ab, ob man Berlins neuen Quarterback Connor Kaegi (28) frühzeitig stoppen kann.

"Ein großer und kräftiger Typ, sehr smart und mit einem guten Arm", sagt Alexander über den 2,01-Meter-Hünen. "Er hat eine hohe Auffassungsgabe, kann schnell die Plays ändern. Er ist ihr Herz."

Der US-Amerikaner kommt nach zwei Spielen auf vier erworfene Touchdowns und 304 Yards (Pass-Rate von 52,9 Prozent). Dresdens Steven Duncan (25) nach einem Spiel auf fünf Touchdowns und 386 Yards (Pass-Rate von genau 75 Prozent). Doch Kaegi ist trotz seines wuchtigen Körpers sehr beweglich, erlief bereits 118 Yards (Duncan 43 Yards).

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Fast genauso wichtig wird werden: Sich nicht von der großen Kulisse im Rudolf-Harbig-Stadion beeindrucken zu lassen. 8000 Tickets wurden im Vorfeld verkauft, mindestens 361 fehlen zum neuen Rekord.

"Werdet nicht zu emotional!", fordert daher Headcoach Alexander: "Wir spielen vor vielen Zuschauern in einem großen Stadion, gegen ein gut besetztes Team. Wir tun also gut daran, uns nicht in irgendwelche Emotionen verwickeln zu lassen und einfach nur normalen Football zu spielen!"

Titelfoto: Lutz Hentschel

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