Emotionale Alexander-Worte zum Abschied von den Monarchs

Dresden - Bereits heute fliegt Paul Alexander (63) wieder zurück in die USA. Für den American-Football-Coach endet damit ein emotionales halbes Jahr bei den Dresden Monarchs. Emotional waren auch die Worte, die der 63-Jährige mit zittriger Stimme im exklusiven Abschieds-Interview mit TAG24 fand:

In Dresden und vor allem in die Kultur der Landeshauptstadt hatte sich Paul Alexander verliebt.
In Dresden und vor allem in die Kultur der Landeshauptstadt hatte sich Paul Alexander verliebt.  © Lutz Hentschel

TAG24: Herr Alexander, was wird Ihnen mehr fehlen: das Oktoberfest oder die Semperoper?

Alexander: "Die Jungs und das Team, das werde ich vermissen!"

TAG24: Wann ist die Entscheidung gefallen, wieder in die USA zu gehen?

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Dresden Monarchs Helbing mit Kampfansage nach bitterem Monarchs-Ende

Alexander: "Vor ein paar Wochen habe ich Ihnen gesagt, dass ich darüber nicht nachdenke, solange die Saison läuft. Kurze Zeit später hatte ich aber das Gefühl, dass ich mich damit beschäftigen sollte und habe auch mit meiner Familie darüber gesprochen. Ich wusste es endgültig am Sonntag nach Schwäbisch Hall. Das war ein harter Prozess, weil ich schon überlegt habe, wie ich wieder mehr zu Hause sein kann."

TAG24: Ich hatte Sie noch als sehr kämpferisch empfunden und hatte das Gefühl, Sie wollen es nächste Saison noch einmal wissen ...

Alexander: "Das wollte ich und das will ich! Ich kann aber leider nicht!"

Paul Alexander hat die Monarchs als eingeschworene Einheit kennengelernt

Das Foto will sich der Headcoach einrahmen: strahlende Gesichter nach dem Sieg im Viertelfinale gegen die Saarland Hurricanes.
Das Foto will sich der Headcoach einrahmen: strahlende Gesichter nach dem Sieg im Viertelfinale gegen die Saarland Hurricanes.  © Lutz Hentschel

TAG24: Haben Sie inzwischen eine Antwort darauf, warum in dem Spiel so viele Fehler passierten?

Alexander: "Die Grundlage für unser Team waren Turnover, den Lauf stoppen und großartige Special Teams. Das hat sich im Spiel alles in Luft aufgelöst. Ich wusste, dass wir verlieren können, aber nicht auf diese Weise. Du kannst durch einen Prozess gehen und herausfinden, warum ... aber vielleicht kommst du dann auf die falschen Gründe. Du weißt nicht, warum, und manchmal kannst du es nicht herausfinden. Ich habe nicht wirklich eine Antwort darauf. Das Team, das ich kenne, hat da nicht gespielt. Wir können alle davon lernen."

TAG24: Reden wir nicht weiter über die negativen Dinge. Was bleibt nach sechs Monaten bei Ihnen hängen?

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Dresden Monarchs Monarchs im Finale gegen Krösus Potsdam! Seamon will die Krönung mit den Königlichen

Alexander: "Wow, schwierige Frage! Da wird es nicht viele Menschen geben, die so eine Erfahrung wie ich machen dürfen. Eine neue Kultur, du kannst die Sprache nicht und trotzdem soll es ja funktionieren. Diese Leidenschaft, diese Intensität und das Wir-Gefühl im Verein hier hat mich umgehauen. Alle zusammen waren einfach eine unfassbare Einheit. Nichts konnte sie sprengen. Das nehme ich mit, und dieses eine Teamfoto nach dem Sieg gegen Saarland. Du siehst all die glücklichen Gesichter. Und darum machen wir das alles!"

Spaß am Spiel stand für Alexander bei den Monarchs immer im Vordergrund

Seinen Spielern wollte Paul Alexander (M.) auch immer den Spaß am American Football vermitteln.
Seinen Spielern wollte Paul Alexander (M.) auch immer den Spaß am American Football vermitteln.  © Lutz Hentschel

TAG24: Haben diese Erfahrungen Sie verändert?

Alexander: "Auf jeden Fall! Du siehst, dass es mehr auf der Welt als nur deine Nachbarschaft gibt. Die Freundschaften, die hier entstanden sind, sie halten ewig. Die Erinnerungen werden mich immer begleiten!"

TAG24: Haben Sie bei den Monarchs etwas verändert?

Alexander: "Das glaube ich nicht. Dieser Verein hat so eine große Tradition, ist großartig besetzt. Es war einfach, hier einen Fuß reinzubekommen. Hier ist man richtig gut aufgestellt. Vielleicht sind ein paar Sachen über Football oder das Leben hängengeblieben. Aber es lag nichts in Scherben. Im Gegenteil. Der Verein ist großartig."

TAG24: Was machen Sie als erstes, wenn Sie nach Hause kommen?

Alexander: "Ich werde meine Frau drücken, meine Kinder und meine Enkelkinder. Danach werde ich mit ein paar NFL- und College-Spielern arbeiten."

Titelfoto: Lutz Hentschel

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