E-Scooter explodiert! Familie muss ihr Zuhause zu Ostern räumen 

Limbach/Vogtland - Sie wollten doch nur den Akku für die nächste Spritztour mit den E-Rollern aufladen! Jetzt ist das Haus einer fünfköpfigen Familie vergiftet.

Kameraden der Feuerwehr betraten das Haus, in dem die E-Scooter explodiert waren, mit Atemschutzausrüstung.
Kameraden der Feuerwehr betraten das Haus, in dem die E-Scooter explodiert waren, mit Atemschutzausrüstung.  © FFW Limbach

Im vogtländischen Limbach hatte eine Familie zwei E-Scooter im Vorraum ihres Einfamilienhauses zum Laden abgestellt, als am Ostersonntag kurz nach Mittag plötzlich erst die Batterie eines E-Scooters explodierte, Feuer fing und wenig später auch die des danebenstehenden Rollers.

Die Eltern (39, 45) und ihre drei Kinder (18,  6,  3) flüchteten durch den verqualmten Eingangsbereich ins Freie und riefen die Feuerwehr.

"Der Vater und die älteste Tochter holten die Roller aus dem Haus und löschten mit Wasser", so Wehrleiter Steffen Möckel (42) von der Freiwilligen Feuerwehr Limbach.

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Für die anrückenden 50 Kameraden blieb trotzdem genug zu tun, denn beim Brand solcher Batterien entsteht hochgiftige Flusssäure.

"Wir haben die Räume unter Atemschutz mit Überdruck belüftet. Anschließend haben sich die beteiligten Kameraden umgezogen und die kontaminierte Ausrüstung verpackt", berichtet der Einsatzleiter.

Die ausgebrannten Elektroroller machten ein ganzes Haus unbewohnbar.
Die ausgebrannten Elektroroller machten ein ganzes Haus unbewohnbar.  © FFW Limbach

Familie wird möblierte Wohnung zur Verfügung gestellt

Bei der Freiwilligen Feuerwehr in Limbach stapelt sich gespendete Kleidung und Wäsche, die für die Familie abgegeben wurde.
Bei der Freiwilligen Feuerwehr in Limbach stapelt sich gespendete Kleidung und Wäsche, die für die Familie abgegeben wurde.  © FFW Limbach

Die Familie musste wegen der eingeatmeten Dämpfe leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Eine Rückkehr ins Haus ist vorerst undenkbar.

"Das gesamte Innere ist schwarz von Ruß. Da muss eine Fachfirma ran", schätzt der Wehrleiter ein. Schaden: rund 60.000 Euro.

Das Osterunglück sprach sich in der knapp 1400 Einwohner zählenden Gemeinde in Windeseile herum - und ganz viele wollten helfen.

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Steffen Möckel: "Ein Hausbesitzer stellte der Familie eine möblierte Wohnung als Unterkunft zur Verfügung. Auf unsere Bitte meldeten sich innerhalb kürzester Zeit mehr als 100 Leute, die Kleidung und Spielzeug ins Gerätehaus der Feuerwehr brachten."

Titelfoto: FFW Limbach (2)

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