Sachsen: Vermisster Pilzsammler nach vier Tagen orientierungslos im Wald gefunden
Trossin - Drama im Pilzwald mit glücklichem Ausgang: Ein Rentner (69) ist beim Pilzesammeln in der Dübener Heide offenbar tagelang orientierungslos durch dichten Wald geirrt. Erst bei einer großen Suchaktion der Polizei, an der insgesamt 17 Spezialhunde und ein Hubschrauber beteiligt waren, konnte der völlig benommene und dehydrierte Mann am Donnerstagabend gefunden werden.

Bereits am Sonntag war der allein in Torgau lebende Lutz B. zum Pilzesammeln aufgebrochen, wie die Polizei von Angehörigen erfuhr.
Als der Rentner in den Tagen darauf weder telefonisch noch daheim erreichbar war, bekamen es seine Kinder mit der Angst zu tun und erstatteten am Mittwoch Vermisstenanzeige.
Die Polizei startete sofort Suchmaßnahmen. Beamte klapperten die Stellen in der Dübener Heide ab, die den Kindern als Pilzsammelorte des Vaters bekannt waren.
"Am Mittwochabend haben wir dann das Auto des Vermissten in einem Waldstück südlich von Trossin gefunden", berichtete Polizei-Sprecher Chris Graupner. Die Familie startete daraufhin einen Suchaufruf über Facebook.

Orientierungsloser Pilzesammler noch nicht vernehmungsfähig

Die Suche konzentrierte sich nun auf ein mehrere Quadratkilometer großes Waldgebiet bei Roitzsch (Kreis Nordsachsen).
Neben Dutzenden Polizisten und einem Polizeihubschrauber waren auch 17 Flächensuchhunde des Verbundes sächsischer Rettungshunde im Einsatz.
Ein großer Aufwand, der letztlich zum Erfolg führte: Am Donnerstagabend fanden Einsatzkräfte den Vermissten in dem unwegsamen Gelände. Orientierungslos und völlig apathisch saß Lutz B. auf dem Waldboden. Die Rettungskräfte gaben dem dehydrierten Mann sofort etwas zu trinken und brachten ihn ins Krankenhaus.
"Da er nicht vernehmungsfähig war, wissen wir noch nicht, was ihm passiert ist, ob er wirklich die vier Tage im Wald war und wie er das überlebt hat", erklärte Graupner.
Titelfoto: Bildmontage: LausitzNews/Erik-Holm Langhof, Facebook