Mini-Bahn aus dem 3-D-Drucker fährt sogar: Wir haben den Lößnitzdackel geschrumpft
Radebeul - "Während die Firma wächst, hat sich die Spurweite verkleinert", sagt Generaldirektor Stephan Lehmann (43) und lächelt. Er betreibt zusammen mit Lorenz Kästner (56) die Lemiso-Werke in Radebeul. Dort werden die weltweit kleinsten Modelle sächsischer Schmalspurbahnen gebaut - und zwar in Spur Ne.

Ziemlich klein ist das. Genauer gesagt: ein Maßstab von 1:160, bei einer Spurweite von 4,5 Millimetern.
Wer denkt, dass solch eine Mini-Lok nichts leisten kann, täuscht sich. Laut Kästner hat sie eine wirklich hohe Zugkraft. Bis zu fünf Wagen kann die Lok auf einer dreiprozentigen Steigung ziehen. "Bei ebener Strecke werden es schon mal bis zu 15 Wagen."
Die Fahrzeuge werden als Kleinserie seit Mitte vergangenen Jahres gefertigt. Anstelle von Spritzguss verwendet Kästner den 3-D-Druck. In solch einem Drucker entstehen Schicht für Schicht die Miniaturausgaben der Fahrzeuge des beliebten Lößnitzdackels.
Bis ins Detail hat der Lemiso-Konstrukteur die Fahrzeuge der beliebten Schmalspurbahn nachgebaut: "Mein ganzes Leben schon wohne ich in Radebeul und sehe beinahe täglich den Lößnitzdackel. Diese Bimmelbahn wollte ich schon immer haben."


Radebeuler Miniatur-Zug wird in der Dresdner Messe ausgestellt
Bereits mit sechs Jahren spielte Kästner mit einer Modellbahn und träumte einen großen Traum auf kleinem Raum. Den hat er sich nun erfüllt.
Zu sehen gibt's die Radebeuler Minibahnen in Halle 4 auf der Messe Modellbahn. Mehr als 70 Hersteller stellen ihre Erzeugnisse am Wochenende (am heutigen Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet) in der Dresdner Messe aus. Eintritt: 12/6 Euro.
Titelfoto: Eric Münch