Linke sauer, weil immer öfter die Rente nicht reicht
Dresden - Fast 20.000 Menschen in Sachsen brauchen Grundsicherung im Alter. Die Partei Die Linke fordert Konsequenzen und eine Reform der gesetzlichen Rentenversicherung.

"Der Trend bei der Altersarmut weist seit mindestens 20 Jahren steil nach oben. Wir müssen mit immer neuen Spitzenwerten rechnen, zumal die Preise enorm gestiegen sind und weiter steigen", erklärt die sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Susanne Schaper (47). Sie fragt regelmäßig im Sächsischen Landtag die Daten ab.
Während 2003 insgesamt 6156 Menschen hierzulande Grundsicherung im Alter bezogen, waren 2024 im September 19.325 Leute auf diese Sozialleistung angewiesen.
Schaper empört: "Armut darf nicht der Lohn für ein langes Arbeitsleben sein."
Die Linke fordert eine verlässliche gesetzliche Rentenversicherung. Vor allem im Osten Deutschlands sieht sie dafür Bedarf, denn da beziehen deutlich weniger Menschen eine Betriebsrente oder Pension.
Schaper: "Alle Erwerbstätigen sollen für ihre gesamten Einkünfte im Job und am Finanzmarkt Beiträge in den Rententopf entrichten, auch Beamte, Selbstständige und Freiberufler. Die Beitragsbemessungsgrenzen müssen weg, damit Menschen mit hohen Einkommen pflichtgemäß zur Solidargemeinschaft beitragen."
Mehr Privatinsolvenzen in Sachsen erwartet

Für das laufende Jahr rechnen Experten mit mehr als 100.000 Privatinsolvenzen in Deutschland.
Lediglich der eiserne Sparwille vieler Bürger verhindert eine noch höhere Pleitenzahl. Besonders für finanz- und einkommensschwache Haushalte wird sich voraussichtlich die Situation weiter verschärfen.
Die Ursachen dafür liegen in einer hohen Inflation, teuren Energiepreisen und steigenden Lebenserhaltungskosten. Besonders betroffen sind davon ältere Menschen mit kleinem Einkommen, Alleinerziehende und Jobsuchende.
In Sachsen meldeten 2024 insgesamt 3130 Menschen eine Privatpleite an (+6,3 % gegenüber Vorjahr).
Titelfoto: Montage: Stefan Häßler, Stefan Häßler