Gehaltslücke zwischen Ost- und Westdeutschland: Löhne bei Deutsche-Bank-Tochter in Sachsen steigen
Von Daniel Josling
Schkeuditz/Frankfurt - Rund 550 Beschäftigte der Deutschen-Bank-Servicegesellschaft Keba im nordsächsischen Schkeuditz können sich über spürbare Gehaltssteigerungen freuen.

Ihre Löhne sollen in drei Stufen um insgesamt 15 bis 16,5 Prozent steigen – verteilt über 26 Monate, wie die Gewerkschaft ver.di mitteilte. Zudem soll die bisherige Sonderzahlung von 750 Euro schrittweise auf ein volles 13. Monatsgehalt angehoben werden.
In der dritten Verhandlungsrunde, die am Donnerstag in der Deutschen-Bank-Zentrale in Frankfurt stattfand, konnten neben den Gehaltssteigerungen auch weitere Verbesserungen erzielt werden. Dazu gehören eine betriebliche Altersvorsorge, ein Anspruch auf Bildungsurlaub sowie eine optimierte Regelung für Teilzeitbeschäftigung.
Ziel der Verhandlungen war es, die bestehende Gehaltslücke zwischen Ost- und Westdeutschland zu schließen.
Dem Abschluss waren zwei Streikwellen im Januar und Februar vorausgegangen. Laut ver.di waren diese entscheidend, um die Lohnunterschiede zwischen Keba-Beschäftigten und vergleichbaren Mitarbeitenden in den westdeutschen Tochtergesellschaften der Deutschen Bank zu verringern.
Zustimmung der Mitglieder noch erforderlich

Bislang verdienten die Beschäftigten in Schkeuditz rund 20 Prozent weniger als ihre Kollegen an anderen Standorten des Konzerns.
Die Deutsche Bank hatte laut ver.di den Standort in Schkeuditz Anfang der 2000er Jahre bewusst gewählt, um von niedrigeren Löhnen zu profitieren. Künftig soll das durchschnittliche Gehaltsniveau bei der Keba bei rund 3000 Euro liegen.
Bevor der Tarifvertrag in Kraft tritt, müssen die ver.di-Mitglieder dem Ergebnis noch zustimmen. "Wir freuen uns wirklich sehr über dieses Verhandlungsergebnis", sagte ver.di-Verhandlungsführer Jan Duscheck. Er rechne mit einer hohen Zustimmung.
Ver.di war mit der Forderung nach einer Entgelterhöhung von 18 Prozent – mindestens jedoch 500 Euro mehr pro Monat – in die Verhandlungen gegangen. Die Mitglieder haben nun bis zum 14. März Zeit, über das Ergebnis abzustimmen.
Titelfoto: Arne Dedert/dpa