700 Jahre alte Mauer ausgebuddelt: Hier kommt Freibergs Geschichte ans Licht
Freiberg - Freiberg wurde vom Silberbergbau geprägt. Grabungen holen nun die Vergangenheit der Stadt ans Licht.

Rund 700 Jahre alte Überreste einer Gebäudefassade sind in der historischen Altstadt freigelegt worden. Die Ausgrabungen laufen im Vorfeld des Erweiterungsbaus des sächsischen Oberbergamtes.
"Die Fassade stürzte als Folge des unterirdischen mittelalterlichen Silberbergbaus im 13. Jahrhundert ein", sagt Archäologin Cornelia Rupp vom Landesamt für Archäologie. Danach sei der Schachteinbruch verfüllt worden.
"Aus den historischen Quellen ergibt sich, dass Teile des Gebäudes noch im 16. Jahrhundert standen, im frühen 19. Jahrhundert war das Areal eine parkähnliche Anlage, also da stand schon nichts mehr", erklärte Grabungsleiter Silvio Bock.
Neben Mauerresten wurden auf den 105 Quadratmetern die Fundamentreste eines technischen Ofens aus dem 14. Jahrhundert freigelegt. "Das könnte ein Schmelzofen gewesen sein, wie er in Freiberg häufig zum Vorschein kommt", so Bock.

Außerdem brachten die Arbeiten zahlreiche Keramikfragmente zutage - allerdings in Scherben und teils mit Schlacke und Metall behaftet. Vermutlich handelt es sich dabei um kleinere Schmelztiegel und Probiergefäße.
Einige Scherben sind auch aus dem 12. Jahrhundert, der Gründungszeit Freibergs. Insgesamt wurden seit September 157 Funde dokumentiert.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa