Eigentlich wartet auf jeden Schulabgänger freie Lehrstelle: Zwei besonders gefragt
Dresden - Die Halbjahresbilanz des sächsischen Ausbildungsmarktes zeigt: Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten haben Jugendliche weiterhin gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz.

Seit Oktober meldeten sich 14.153 Schüler bei den Jugendberufsagenturen - ein Rückgang von nur 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig verzeichneten die Arbeitsagenturen 16.025 Ausbildungsstellen - rund 1200 weniger als im Vorjahr.
Aktuell suchen 9426 Schüler eine Ausbildungsstelle, demgegenüber stehen mehr als 10.400 unbesetzte Plätze. Das Angebot übersteigt die Nachfrage - zumindest auf dem Papier.
"Rein statistisch steht für jeden Suchenden ein Ausbildungsplatz bereit. Nutzt Eure Chancen und denkt auch an alternative Wege", predigt Klaus-Peter Hansen (63), Chef der Arbeitsagentur Sachsen.
In der Realität sei die Situation oft komplexer: Wünsche und Anforderungen von Bewerbern und Betrieben klaffen teils auseinander. Auch Entfernungen zum Arbeitsplatz spielen eine Rolle. Besonders gefragt sind Berufe wie Verkäufer, Friseur oder Kfz-Mechatroniker.


Betonbauer, Fleischer oder Eisenbahner bieten gute Chancen

Gleichzeitig bleiben viele Stellen in weniger populären Branchen unbesetzt.
Gute Chancen bieten sich etwa als Betonbauer, Fleischer oder Eisenbahner - in der Fleischerei kommen auf einen Bewerber ganze 25 freie Stellen.
An der Dresdner Gemeinschaftsschule "Campus Cordis" (Stauffenbergallee) wird Berufsorientierung besonders früh angesetzt. Schüler berichten positiv über die Unterstützung.
Piet Kanter (15) lobte die gezielte Vorbereitung: "Dank der guten Berufsberatung gehe ich lockerer in ein Bewerbungsgespräch."
Mitschülerin Milena Gerisch (14) schwärmt: "Ich möchte auf jeden Fall die Fachoberschule besuchen, um danach in den sozialen Bereich zu gehen."
Und Nicolas Berger (15) weiß ganz genau, wie seine Zukunft aussehen soll - er möchte Mechatroniker werden.
Für das Ausbildungsjahr 2025 stehen rund 330 anerkannte Berufe zur Wahl - in Sachsen bieten etwa 17.000 Betriebe entsprechende Stellen.
Titelfoto: IMAGO/Funke Foto Services