Dresden - Nach Angaben der Fachagentur Wind und Solar wurden in Deutschland im ersten Quartal 2025 Windenergieleistungen im Volumen von über vier Gigawatt genehmigt - so viel wie noch nie. Sachsens Beitrag zu diesem Rekordergebnis fällt mit zwei Windrädern und insgesamt 14,4 Megawatt dabei schmal aus.
Sachsens Infrastrukturministerin Regina Kraushaar (61, CDU) fordert ein Umdenken beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Sie spricht sich für Technologieoffenheit und gegen starre Flächenziele aus. "Erfreulicherweise sind Forschung und Entwicklung nicht untätig. So kann heute mit neuen Anlagen unter den gleichen Voraussetzungen und der gleichen Fläche deutlich mehr Energie erzeugt werden als noch vor ein paar Jahren."
Sie plädiert - ebenso wie MP Michael Kretschmer (49, CDU) - für ein Ökostromziel (Energiebeitrag). Die Ministerin: "Es wäre richtig, wenn es den Ländern überlassen bleibt, ob sie den Energiebeitrag durch die Nutzung von Wind-, Sonnen- oder einer anderen erneuerbaren Energiequelle erbringen."
CDU/CSU und SPD bekennen sich im Bund zum Ausbau der Windkraft.
In ihrem Koalitionsvertrag (befindet sich noch in Abstimmung) steht: "Die Zwischenziele des Windflächenbedarfsgesetzes für 2027 bleiben unberührt. Die Flächenziele für 2032 evaluieren wir."
Bürgermeister Sven Gleißberg fordert Orientierung an bundesgesetzlicher Vorgabe
Das lässt den Glashütter Bürgermeister Sven Gleißberg (41, parteilos) hoffen: "Das Thema Windenergie ist ein hochemotionales Feld, das keine breite Unterstützung bei uns findet."
Auf dem Gebiet der Stadt und ihrer 16 Ortsteile gibt es an drei Standorten Windenergieanlagen und bis zu drei weitere Windkraft-Gebiete sind im Gespräch. "Mit den bestehenden Anlagen und dem genehmigten Repowering leisten wir bereits einen nicht unerheblichen Beitrag zur Energiewende. Ein weiterer Zubau ist den Menschen hier nicht vermittelbar."
Der Bürgermeister positioniert sich klar: "Ich fordere, dass man in Sachsen vom vorgezogenen Flächenziel von zwei Prozent bis 2027 Abstand nimmt und man sich an der bundesgesetzlichen Vorgabe von 1,3 Prozent orientiert."