Dachdecker schreibt Hetz-Anzeige in Sebnitzer Amtsblatt: So reagiert die Handwerkskammer

Von Simona Block

Dresden - Die Handwerkskammer Dresden hat sich von der menschenverachtenden Anzeige eines Dachdeckermeisters im Amtsblatt der sächsischen Stadt Sebnitz distanziert.

Diese Anzeige aus dem Amtsblatt der sächsischen Stadt Sebnitz schlug hohe Wellen.
Diese Anzeige aus dem Amtsblatt der sächsischen Stadt Sebnitz schlug hohe Wellen.  © privat

Sie wende sich als Organisation für alle rechtschaffenen und weltoffenen Handwerker gegen jede Form von Diskriminierung, teilte eine Sprecherin auf Anfrage mit. Die Branche habe sich in einem Klima der Weltoffenheit und Vielfalt immer positiv entwickelt.

"Hier arbeiteten Menschen unterschiedlicher Herkunft und Nationalität, die unser Land am Laufen halten." Die Firma in Sebnitz, deren Chef bisher nicht erreicht worden sei, werde bezüglich ihrer Eignung als Ausbildungsbetrieb angehört.

Der Sebnitzer Dachdeckermeister stellte einen Ausbildungsplatz in Aussicht, schloss bestimmte Menschen als Bewerber aber aus. Diese wurden mit antisemitischen, rassistischen und diskriminierenden Begriffen beschrieben.

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Die Stadtverwaltung verurteilte die "Anzeige mit verachtendem und ausländerfeindlichem Inhalt", die auch überregional Empörung auslöst. Die Stadt stellte Strafanzeige gegen den Verfasser der Anzeige und den Verlag, der sich für den Fehler entschuldigte und Konsequenzen ankündigte.

Die Handwerkskammer Dresden distanziert sich von der Anzeige des sächsischen Dachdeckermeisters. (Archivbild)
Die Handwerkskammer Dresden distanziert sich von der Anzeige des sächsischen Dachdeckermeisters. (Archivbild)  © Robert Michael/dpa

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Titelfoto: Bildmontage: Robert Michael/dpa, privat

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