Auerswalde - Wer in der Osterzeit zwischen Auerswalde und Garnsdorf spazieren geht, wandert in ein wahres Farbenmeer – denn hier hängen geschätzt 10.000 Ostereier an Bäumen und Sträuchern, bemalt, gebastelt und voller Fantasie. Der Ostereierwanderweg ist längst kein Geheimtipp mehr für Familien, Spazierfreunde und Osterfans aus ganz Sachsen – und darüber hinaus.
Die Idee entstand während der Corona-Pandemie. "Wir wollten einfach raus und Leute miteinander verbinden", erzählt Cornelia Jahn (50). Inspiriert wurden sie damals vom Christbaumpfad in Augustusburg.
Was als kleine Runde mit 500 Eiern begann, hat sich über drei Jahre zu einem echten Highlight entwickelt.
Die Strecke ist zwischen 1,5 bis 6 Kilometer lang – je nach Lust und Laune. Der Weg führt rechts an der Bäckerei durch den "Kindergartenwald" in Richtung der Pferdeteiche.
Nach den Teichen kann man wieder zurückkehren oder bis nach Garnsdorf laufen. Unterwegs warten dabei liebevoll versteckte Märchenstationen.
"Hier müssen die Besucher anhand der Eier das jeweilige Märchen erraten", erklärt Cathleen Wartenberg (48). Wer alle zehn richtig auf einem Zettel notiert, darf sich in der Bäckerei Ronny Roder eine kleine Überraschung abholen.
Respekt vor Eiern und der Umwelt bewahren
Außerdem gibt es Fotopunkte, einen Musikbaum mit Windspiel, größere Exponate und den prächtig geschmückten Osterbrunnen.
Geparkt werden kann am besten auf dem Festplatz oder am Sportplatz in Garnsdorf. "Am liebsten wäre uns jedoch die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln".
Ganz wichtig sei den Organisatoren auch der Respekt vor den Eiern und der Umwelt. Leider kommt es vor, dass Besucher den Wald als Toilette benutzen. Über Ostern stehen deshalb Toiletten bereit.
Damit alles schön bleibt, machen die Organisatorinnen fast täglich Kontrollgänge: "Wir sammeln Müll und tauschen kaputte Eier aus." Leider kommt es auch zu Vandalismus und Diebstahl: "Von zehn Weihnachtsmann-Eiern sind nur noch zwei übrig", so Jahn.
"Auch Micky-Maus-Eier und viele der Erdbeer-Eier sind weg. Das ist besonders schade, wenn Kinder mitgebastelt haben." Die Eier haben zwar keinen materiellen Wert, aber dafür einen großen emotionalen.
Finanziert wird alles aus eigener Tasche, gelagert wird bisher ebenfalls daheim. "Noch passen alle Eier auf unseren Dachboden", sagt Wartenberg.
Am 27. April klingt alles stimmungsvoll aus. Das Frankenberger Blasorchesters wird dabei in der Kirche ein Konzert spielen. Danach muss alles wieder abgeschmückt werden.