Aus Wohnung geworfen: Sachsens Linke fordert Plan gegen steigende Zwangsräumungen

Dresden - Die Zahl der Zwangsräumungen in Sachsen steigt! Wie aus Antworten des Justizministeriums auf Anfragen der Linksfraktion hervorgeht, gab es 2024 insgesamt 3221 Räumungsaufträge im Vergleich zu 3146 (2023) und 2968 (2022) in den Jahren zuvor. Laut den Linken muss die Regierung dringend handeln.

Juliane Nagel (46), die wohnungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Sächsischen Landtag. (Archivfoto)  © Sebastian Willnow/dpa

"Der Freistaat muss den Kommunen dabei helfen, Wohnungsverlust zu vermeiden", so Juliane Nagel (46), die wohnungspolitische Sprecherin der Linksfraktion am Freitag.

Dazu gehörten etwa Modelle der Mietschuldenübernahme durch Darlehen, eine flächendeckende Schuldnerberatung und spezielle Hilfsangebote für von Wohnungsverlust bedrohte Menschen. Auch beim Bau von Sozialwohnungen hake es. Beim aktuellen Haushaltsentwurf würde dies nicht wirklich berücksichtigt werden.

Dabei könnten Menschen schneller als gedacht auf der Straße landen: "Meist führen Mietschulden am Ende zur Zwangsräumung. Schon ein Mietrückstand von zwei Monaten kann zur Kündigung führen. Wenn das Wohngeld oder die Kosten der Unterkunft zu spät fließen, kann das schnell passieren", teilte Nagel mit.

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Aus der Wohnung fliegen, geht manchmal schneller als gedacht. Geräumt wird oftmals mit Unterstützung der Polizei. (Archivfoto)  © Ove Landgraf

Gerichtsvollzieher vollstreckten 2024 landesweit 2704 Räumungsaufträge, im Gegensatz zu 2642 tatsächlich durchgeführten Räumungen im Jahr zuvor. Am meisten geräumt wurde 2024 in Bereichen der Amtsgerichte Leipzig (675), Dresden (544) und Chemnitz (233).

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