Um Krankheiten, Schädlingsbefälle und Fäulnis zu vermeiden, muss man Zimmerpflanzen richtig gießen. Aber was heißt das genau?

Weitere wichtige Infos erhältst Du im Zimmerpflanzenratgeber.

Schon wieder ist eine Zimmerpflanze eingegangen, obwohl sie ausreichend gewässert wurde? Wie kommt es, dass Blätter einer Pflanze immer hängen oder sie trocken, braun und knusprig werden?

Die richtige Bewässerung ist nicht immer einfach. Gerade anfangs - als Neuling oder mit neuen Pflänzchen - braucht es Fingerspitzengefühl für richtiges Gießen. So schädlich ein Austrocknen auch wäre - meint man es zu gut, kann das deutlich fatalere Folgen haben.

Denn Fäulnis aufgrund von Staunässe durch übermäßiges Gießen ist in der Regel kaum noch zu beheben. Eine solche Staunässe kann sich übrigens auch durch trockene Blättern bemerkbar machen.

Egal, ob übergossen oder zu wenig gegossen - Schluss mit toten Zimmerpflanzen. Wie man Zimmerpflanzen richtig gießen kann, erfährst Du im Folgenden.

Wie sehr eine Pflanze gegossen werden muss, kann leider nicht pauschal beantwortet werden. Denn jede Pflanze hat einen individuellen Wasserbedarf. Dieser ist abhängig von Jahreszeit, Temperatur und Standortbedingungen sowie von Art, Größe und Substrat der Pflanze.

Zudem haben verschiedene Zimmerpflanzen unterschiedliche Ansprüche. Einige mögen es trockener, andere dagegen feuchter.

Generell muss jedoch weniger gegossen werden, umso kühler es ist. Als goldene Regel gilt: Gieße lieber seltener als zu häufig!

Fingertest

Anstatt sich auf einen regelmäßigen Rhythmus zu verlassen, sollte man individuell einschätzen, wie notwendig ein Gießen ist. Um nicht zu viel zu gießen und Staunässe zu verhindern, sollte der Fingertest gemacht werden.

Stecke dazu einen Finger einen bis drei Zentimeter tief in die Erde. Ist sie bröselig und bleibt nicht am Finger haften, dürfte sie trocken sein und es kann gegossen werden. Bleibt Erde am Finger kleben, ist sie vermutlich noch feucht. In dem Fall sollte ein, zwei Tage später erneut getestet werden.

Anders als man meinen könnte, kommt es öfter vor, dass Pflanzen zu viel Wasser bekommen.

Übergossene Pflanzen erkennt man an folgenden Hinweisen.

• Staunässe
• Erde im Topf ist schwer, nass und matschig
• Wasser im Boden des Übertopfes
• unangenehmer Geruch, weil Feuchtigkeit eine gute Voraussetzung für Bakterien ist

Eine Folge von Staunässe ist Wurzelfäule. Diese erkennt man an braunen, oft schon matschigen Wurzeln anstelle eines weißen und festen Wurzelwerks. Zudem sind Blätter oft welk und gelb bis braun gefärbt. Wurzelfäule lässt sich in der Regel nicht mehr beheben.

Zu wenig gegossene und dadurch trockene Zimmerpflanzen zeigen folgende Symptome.

• Blätter werden von den Blattspitzen aus braun
• Pflanzenwurzeln und Erde sind trocken
• Erde löst sich vom Rand des Topfes und zieht sich nach innen
• schlappe Triebe

Zum Gießen von Zimmerpflanzen sollte kalkarmes Wasser verwendet werden. Das kann sowohl Regenwasser als auch abgestandenes oder abgekochtes Leitungswasser sein. Kalk in hartem Leitungswasser würde für Ablagerungen auf Blättern und Erde sorgen.

Idealerweise gießt man mit lauwarmem Wasser, etwa in Raumtemperatur. So erspart man Pflanzen Stress mit zu warmem oder zu kaltem Wasser.

Generell sollten Pflanzen lieber seltener und dafür durchdringend gegossen werden. Häufiges Gießen mit geringerer Menge ist weniger effektiv. Ebenfalls zu bedenken ist, dass man Pflanzen von oben oder unten gießen kann.

Für einen Großteil eignet es sich tatsächlich, die Pflanze in einen Wasserbehälter zu stellen und damit quasi von unten zu gießen. Durch die Kapillarwirkung von Erde kann sie so genügend Wasser aufnehmen.

Nur einige spezielle Zimmerpflanzen müssen explizit von oben gegossen werden. Prinzipiell sollte man jedoch nicht über die Blätter gießen.

Wer eine Pflanze in einem Übertopf oder auf einem Untersetzer gießt, sollte überschüssiges Wasser nach 15 bis 30 Minuten entfernen, um Staunässe zu vermeiden.

Idealerweise gießt man übrigens morgens oder mittags, denn bei der Wässerung abends bleibt die Erde aufgrund fehlenden Lichts und niedriger Temperaturen länger nass.

Insbesondere tropische Pflanzen sollte man gelegentlich besprühen, um für eine höhere Luftfeuchtigkeit zu sorgen.

Fazit

Für langfristig gedeihendes Grün in der Wohnung muss man seine Zimmerpflanzen richtig gießen. Zum richtigen Gießverhalten gehört wie, womit und wie viel man gießt.

Einer der häufigsten Fehler liegt darin, dass man Pflanzen zu viel gießt. Das sollte man vermeiden.