Schimmel auf Seramis erkennen und entfernen - Hilfreiche Tipps

Wächst auf Tongranulat von Seramis Schimmel, stellt sich so manchem Hobbygärtner die Frage, was nun zu tun ist? Bloßes Entfernen betroffener Stellen hilft nur bedingt, denn zurückgebliebene Schimmelsporen verbreiten sich wieder neu. Aber sind alle Flecken wirklich Schimmel? Der Ratgeber klärt auf.

Noch mehr Tipps für ein grünes Zuhause gibt's hier: Zimmerpflanzen.

Oje! Ist das Schimmel auf dem Pflanzensubstrat von Seramis?
Oje! Ist das Schimmel auf dem Pflanzensubstrat von Seramis?  © Fotomontage: TAG24/AN, 123rf/liudmilachernetska

Seramis Pflanzengranulat ist dafür bekannt, große Mengen an Wasser speichern und ganz nach Bedarf wieder an eine Pflanze abgeben zu können. Möglich macht das seine Beschaffenheit aus porösem Ton.

Mit der Zeit kann sich jedoch unschöner weißer, gräulicher oder grüner Belag auf dem Substrat absetzen. Aber müssen alle diese Flecken auf Seramis Schimmel sein? Nein! Es kann sich stattdessen auch um Kalk- oder Salzablagerungen sowie Algenwachstum handeln.

Während durch Kalk, Salz und Algen verursachte Flecken zwar unschön aussehen, aber meist unbedenklich für Pflanzen sind, sollte man bei Schimmel auf Seramis möglichst zeitnah handeln.

Die häufig durch Wurzelfäule oder organische Rückstände entstandenen Schimmelherde haben meist das ganze Substrat bis an die Oberfläche durchzogen, wo sie schließlich durch den typischen Schimmelbelag sichtbar werden.

Schimmel auf Seramis erkennen

Sind das wirklich Schimmelflecken?
Sind das wirklich Schimmelflecken?  © 123RF/alex011973

Um Schimmel von anderen unansehnlichen Belägen auf Pflanzengranulat zu unterscheiden, sollte man neben farblicher Veränderung auch Geruch und Konsistenz berücksichtigen.

Schimmel

Schimmel auf Seramis ist an seinem watteartigen, pelzigen Aussehen zu erkennen. Er ist grau-weiß gefärbt, lässt sich wegwischen und fühlt sich etwas schmierig an, wenn man ihn zwischen den Fingern verreibt. Zudem verursachen Schimmelsporen einen muffigen bzw. modrigen Geruch.

Kalkablagerungen

Kalkablagerungen auf Tongranulat hinterlassen zwar ähnlich gräulich-weiße Flecken, lassen sich im Unterschied zu Schimmel allerdings weder wegwischen noch abkratzen. Auslöser dafür ist hartes, kalkreiches Gießwasser. Um Kalkbeläge zu vermeiden, kann auf abgestandenes Wasser oder gesammeltes Regenwasser zurückgegriffen werden.

Auskristallisierungen

Durch den natürlichen Verdunstungsprozess wandert Wasser an die Oberfläche von Pflanzensubstrat. Dadurch gelangen auch darin gelöste Salze aus Gießwasser und Düngemittel nach oben. Während sich Wasser verflüchtigt, lagern sich Salze am Granulat ab und hinterlassen mit der Zeit eine dünne, weißliche Schicht. Solche Auskristallisierungen lassen sich in der Regel mit Wasser abwaschen.

Algenwachstum

Hat sich auf Seramis ein grüner Belag gebildet, deutet das auf Algenwachstum hin. Das zeigt sich insbesondere dann, wenn Pflanzen in lichtdurchlässige Gefäße getopft werden. Zusammen mit feuchtem Substrat sind das für Algensporen ideale Bedingungen zum Keimen. Solche Sporen stammen meist aus Gießwasser oder Wurzelballen.

Tipp: Tongranulate eignen sich prima für das Pflanzen als Hydrokultur. Nähere Informationen dazu liefert der folgende Beitrag:

Hydrokultur: Mit diesen Pflanzen und Tipps gelingt's.

Schimmel auf Seramis entfernen: So geht's Schritt für Schritt

Eine Pflanze sollte in komplett neues Substrat von Seramis getopft werden.
Eine Pflanze sollte in komplett neues Substrat von Seramis getopft werden.  © 123RF/kukota

Wurde unerwünschter Belag als Schimmel ausgemacht, sollte dementsprechend gehandelt werden.

1. Schritt: Die Pflanze vorsichtig aus dem Gefäß holen und das verschimmelte Granulat von Seramis vollständig entsorgen. Darauf achten, dass auch Wurzeln komplett vom alten Substrat befreit sind.

2. Schritt: Verfaulte Wurzelteile abschneiden und gegebenenfalls mit einem geeigneten Fungizid behandeln. So tötet man vorhandene Pilze sowie Sporen wirkungsvoll ab und schützt die Pflanze vor einem erneuten Befall.

3. Schritt: Den Blumentopf gründlich reinigen. Hierfür eignet sich mit Wasser verdünnte Essigessenz oder Alkohol gut. Den Topf anschließend vollständig trocknen lassen.

4. Schritt: Zuletzt füllt man den Topf mit frischem Seramis und setzt die Pflanze wieder ein.

Um sicherzugehen, dass eine betroffene Pflanze vollständig von Schimmelsporen befreit wird, genügt es leider nicht, nur offensichtlich verfärbtes Granulat zu entfernen.

Weitere Tipps zum Umtopfen gibt's hier:

Pflanzen umtopfen - Alles, was Du dafür wissen musst.

Seramis schimmelt: Tipps zum Vorbeugen

Tongranulat kann Wasser länger speichern.
Tongranulat kann Wasser länger speichern.  © 123rf/pelagija

1. Tipp: Neues Granulat sollte trockener gehalten werden. Grundsätzlich ist es ratsam, sich beim Wässern an empfohlene Mengenangaben von Herstellern zu halten. Als ungefähren Richtwert kann man sich an der oberen Granulatschicht (etwa drei Zentimeter) orientieren. Haben diese Tonkörnchen eine hellere Farbe als darunter liegendes (feuchtes) Material, sind sie ausgetrocknet und es ist Zeit zu gießen.

2. Tipp: Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Raum kann Schimmelbildung fördern. Ideale Werte liegen zwischen 40 und 60 Prozent.

3. Tipp: Zum Düngen sollten möglichst nur vom Hersteller empfohlene bzw. kompatible Düngemittel verwendet werden

4. Tipp: Schon bei der Lagerung von unbenutztem Seramis können Fehler passieren. Hier ist darauf zu achten, Pflanzengranulat kühl, trocken, luftdicht verschlossen und vor Sonne geschützt aufzubewahren.

Fazit:

Pflanzengranulate gibt es in zahlreichen Varianten aus verschiedenen Materialien. Sie stellen eine gute Alternative zu herkömmlicher Blumen- bzw. Pflanzenerde dar.

Allerdings sind auch diese kleinen korn- oder kugelförmigen Partikel - z. B. von Seramis - nicht gänzlich vor Schimmel oder anderen Flecken gefeit.

Titelfoto: Fotomontage: TAG24/AN, 123rf/liudmilachernetska

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