Hat man Schädlinge wie z. B. Schildläuse an seinen Zimmerpflanzen, ist das sehr frustrierend. Will man seine grünen Lieblinge vor Schäden bewahren, sollte man die Schildläuse bekämpfen - und zwar zeitig. So geht’s.

Weitere hilfreiche Artikel findest Du im Zimmerpflanzenratgeber.

Schildläuse gehören zu den häufigsten Schädlingen bei Zimmerpflanzen. Bei ihnen handelt es sich um Pflanzenläuse, die sowohl Zimmerpflanzen als auch Pflanzen im Garten befallen.

Über 100 verschiedene Arten sind in Deutschland anzufinden und weisen leichte Unterschiede in Aussehen und Bekämpfung auf.

Schildläuse sind oval und bis zu sechs Millimeter groß. Markant sind ihre wachsartigen, gewölbten Rückenschilde. Unter diesen halten sie teilweise ihre bis zu 250 Eier eingeschlossen. Je nach Art können sie gelblich oder orange bis braun, aber auch schwärzlich sein.

Weibliche Schildläuse sind zwar bewegungsunfähig, aber dennoch das eigentliche Problem. Mit ihrem Stechrüssel saugen und ernähren sie sich von Pflanzensaft. Dabei entziehen sie der Pflanze Nährstoffe wie beispielsweise Eiweiße. Das schwächt diese und kann sogar zum Absterben führen.

Männchen sind geflügelt und können sich fortbewegen, dienen jedoch nur der Befruchtung. Ihr Darm und ihre Mundwerkzeuge sind so stark zurückgebildet, dass sie keine Nahrung aufnehmen können und innerhalb weniger Tage sterben. Deshalb muss man vorrangig die weiblichen Schildläuse bekämpfen.

Infos für Schnellleser:

• Schildläuse siedeln sich an Blättern, Stielen und Blattachseln an und saugen Pflanzensaft.
• Die Schädlinge befallen insbesondere ältere, bereits geschwächte oder gestresste Pflanzen.
• Man kann Schildläuse teilweise per Hand entfernen.
• Zusätzlich können biologische Schädlingsbekämpfungsmittel oder Hausmittel verwendet werden.
• Befallene Pflanzen sollten von anderen isoliert werden.
• Mit der richtigen Pflege kann man den Plagegeistern vorbeugen.

Deine Zimmerpflanze wirkt krank und Du befürchtest Schädlinge? Dann muss man potenziell befallene Stellen überprüfen und sich den Schaden der Pflanze genau anschauen. So kannst Du Schildläuse erkennen.

Schildläuse findet man auf Blättern - insbesondere der Unterseite - sowie an Blattstielen, aber vor allem auch an Blattachseln, also genau zwischen beidem.

Die Schädlinge treten oft in Kolonien auf, erkennbar an der pustelartigen Form des Gebildes.

Besonders häufig befallen sie Zimmerpflanzen wie Orchideen, Ficus, Palmen, Zitronenbäume, aber auch Sukkulenten. Diese sind speziell im Winter und Frühling anfällig für einen Befall, da sie aufgrund suboptimaler Standortbedingungen - wenig Licht sowie trockene und warme Luft - geschwächt sein können.

Generell sind Schildläuse eher an älteren und schwächeren Pflanzen als an jungen Pflanzen zu finden. Weitere Maßnahmen sollten ergriffen werden.

Schäden an der geschwächten Pflanze treten bei einem starken Befall auf, weswegen man diesen häufig erst spät erkennt. Sie zeigen sich durch vermehrt ausfallende Blätter, Verfärbungen dieser sowie durch missgebildete Blüten und welke Blätter.

Ebenfalls typisch sind glänzende und klebrige Blätter. Diese werden von Honigtau verursacht. Dabei handelt es sich um den durch Pflanzensaft aufgenommenen Zucker, der von den Läusen wieder ausgeschieden wird.

Dieser ist an sich nicht schädlich, bietet jedoch beste Voraussetzungen für Pilze wie den Rußtaupilz, der sich zudem negativ auf die Fotosynthese auswirken kann.

Schildläuse sind hartnäckig und lassen sich nicht ganz unkompliziert bekämpfen. Umso wichtiger, dass man genau weiß, welche Mittel und Wege am besten helfen. Die folgenden Maßnahmen sind dabei möglich.

Bei einem zeitig erkannten und schwachen Befall lassen sich die Schildläuse vorsichtig abwischen. Dafür kann ein feuchtes Tuch oder ein Wattestäbchen verwendet werden. Dabei sollte jedoch gründlich vorgegangen werden, denn unter dem Schild befinden sich nicht selten die Jungtiere, die man nicht auf der Pflanze verteilen möchte. Auch mit einer Pinzette lassen sich die Schildläuse von Blättern sammeln.

Zudem ist es empfehlenswert, zusätzlich die Erde zu bedecken, sodass sie beim Herabfallen nicht in dieser landen. Alternativ kann es stattdessen sinnvoll sein, die befallene Pflanze in neue Erde umzutopfen.

Manchmal ist es auch ratsam, ganze Pflanzenteile abzuschneiden und zu entsorgen.

Generell sollte man anschließend nicht felsenfest davon ausgehen, dass man alle Schädlinge erwischt hat und sie restlos beseitigen konnte.

Im Anschluss an die manuelle Beseitigung sollte man zusätzlich ein Mittel verwenden, das die restlichen Läuse abtötet.

Geeignet sind vor allem biologische Pflanzenschutzmittel. Diese bestehen in der Regel aus Ölpräparaten mit Paraffin oder Rapsöl. Dadurch ersticken die Schildläuse. Solche Mittel sind jedoch nicht für alle Pflanzen geeignet.

Effektiv sind auch Mittel mit Orangenöl. Dieses löst den Wachsfilm der Schutzpanzer, sodass Schildläuse absterben.

Hat man kein Pflanzenschutzmittel zur Hand, kann man stattdessen versuchen, Schildläuse mit Hausmitteln zu bekämpfen.

Öl

Gib beispielsweise 250 Milliliter Rapsöl - alternativ auch Kokos- oder Neemöl - in einen Liter Wasser. Mithilfe einer Sprühflasche kannst Du die befallene Pflanze mit der Mischung besprühen. Dadurch entsteht ein Film auf den Pflanzenteilen, der die Schildläuse und ihre Larven erstickt.

Mit einem Wattestäbchen aufgetragenes Teebaumöl hat einen ähnlichen Effekt und sorgt für Erstickung. Andererseits ist das Mittel sehr scharf, kann der Pflanze bei häufiger Anwendung schaden und für Blätterabwurf sorgen.

Seife

Ebenfalls verwenden kannst Du Schmierseife. Vermische dafür etwa 15 Milliliter Kaliseife in einem Liter Wasser und besprühe die befallenen Pflanzenteile mit dem Gemisch.

Im Netz wird zur Bekämpfung von Schildläusen häufig Spülmittel empfohlen. Das ist zwar giftig für die Schädlinge, kann aufgrund giftiger Inhaltsstoffe jedoch auch bei Pflanzen Schaden anrichten. Deshalb sollte auch Glasreiniger keine dauerhafte Lösung gegen Schildläuse sein.

Knoblauch

Einen weiteren Versuch wert ist Knoblauch gegen Schildläuse. Gieße dafür etwa anderthalb Liter gekochtes Wasser über 50 Gramm frisch gehackten Knoblauch und lasse den Sud 30 Minuten ziehen.

Einmal abgekühlt und durch ein Sieb gegossen, kann man die Mischung mit einer Sprühflasche auf die befallene Pflanze sprühen.

Gegen viele Arten der Schildläuse kann man Fressfeinde zur Bekämpfung einsetzen. Solche Nützlinge sind beispielsweise Schlupfwespen. Diese parasitieren die Weibchen und saugen außerdem die Larven aus.

Wichtig ist, bei der Anwendung auf die richtigen Bedingungen hinsichtlich des Lichts, der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit zu achten.

Um gar nicht erst einen Schädlingsbefall bekämpfen zu müssen, kann man Schildläusen vorbeugen.

Die Schädlinge kommen oft durch neue Zimmerpflanzen in die Wohnung. Daher ist es sinnvoll, Pflanzen nach dem Kauf auf die kleinen Biester zu kontrollieren. Auch im Winter ist es ratsam, seine Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren. Aufgrund des reduzierten Lichts und der trockenen Heizungsluft sind die Pflanzen anfälliger.

Empfohlen wird daher auch, Pflanzen bei nur wenig Licht etwas kühler zu stellen, sofern sie das gut vertragen.

Ansonsten hilft die richtige Düngung. Gestärkte, angemessen genährte Pflanzen sind weniger anfällig für die Schädlinge als gestresste Exemplare. Wichtig ist dabei, stark stickstoffhaltige Dünger zu vermeiden.

Fazit

Will man hartnäckige Schildläuse bekämpfen, sollte man möglichst schon bei ersten Anzeichen reagieren. Neben dem manuellen Entfernen sollte auf biologische Schädlingsbekämpfungsmittel zurückgegriffen werden.

Im Zweifelsfall wird man die Plagegeister aber auch mit Unterstützung einiger Hausmittel los.