Pflanzen überdüngt - Hilfe, was kann ich tun?

Stets bemüht möchte man das Beste aus seinen Zimmerpflanzen herausholen und dann ist es plötzlich passiert: Man hat die Pflanzen überdüngt und nun sehen sie ganz und gar nicht mehr glücklich aus. Doch was jetzt?

Weitere praktische Tipps und Tricks findest Du im ZImmerpflanzen-Ratgeber.

Überdüngte Pflanzen zeigen häufig sehr eindeutig, dass ihnen etwas fehlt.
Überdüngte Pflanzen zeigen häufig sehr eindeutig, dass ihnen etwas fehlt.  © Fotomontage: 123RF / serezniy, 123rf / traimak

Liebevolle Pflanzeneltern sind stets bemüht, dass es den grünen Mitbewohnern in den eigenen vier Wänden an nichts fehlt. Regelmäßiges Düngen ist demnach fester Bestandteil einer guten Pflanzenpflege.

Wenn diese allerdings nach ihrer Behandlung schlechter aussehen als vorher oder sogar eingehen, hat man es meistens zu gut gemeint.

Die Diagnose lautet dann: Überdüngung. Tatsächlich tritt dies häufiger bei Pflanzen auf als ein Nährstoffmangel.

Was man tun kann, um geschwächten Pflanzen wieder zu Stärke und grüner Pracht zu verhelfen und wie man erkennt, ob man Pflanzen überdüngt hat, erklärt TAG24.

Pflanze überdüngt: Was kann ich tun?

Zunächst einmal: Keine Sorge - die meisten überdüngten Pflanzen kann man noch retten. Hat man es aus Versehen doch einmal zu gut gemeint, sollte man dennoch so schnell wie möglich handeln.

Wer rechtzeitig reagiert kann Pflanzen vor größeren Schäden bewahren. Zwei Optionen haben sich dabei bewährt.

1. Ausspülen

Pflanzen, die grundsätzlich robuster sind und nicht direkt an Wurzelfäule leiden, kann man bei Überdüngung vom Übertopf befreien, um deren Erde kräftig auszuspülen. Im Idealfall nutzt man dafür lauwarmes, destilliertes Wasser.

Nachdem man die Erde ausgespült hat, lässt man den Topf gut abtropfen, bevor man ihn wieder in den Übertopf stellt. Nun wartet man mit dem nächsten Gießen, bis die Erde wieder trocken ist, um Wurzelfäule zu vermeiden.

2. Umtopfen

Beim Umtopfen sollte man darauf achten, so wenig Wurzeln wie möglich zu verletzen.
Beim Umtopfen sollte man darauf achten, so wenig Wurzeln wie möglich zu verletzen.  © 123RF / peopleimages12

Überdüngt man Pflanzen, die zu Wurzelfäule neigen, sollte man die Erde nicht ausspülen, sondern gänzlich austauschen.

Dafür nimmt man die Pflanze aus dem Topf und entfernt vorsichtig die Erde, ohne dabei Wurzeln zu beschädigen. Schließlich pflanzt man sie wieder in nährstoffarme Erde ein und gießt alles an.

Die Pflanze kann sich dann erholen, sollte danach aber unbedingt wieder in nährstoffreiche Erde umgetopft werden.

So erkennt man Überdüngung - 5 Anzeichen

Diese fünf Anzeichen können auf eine Überdüngung hinweisen.
Diese fünf Anzeichen können auf eine Überdüngung hinweisen.  © Fotomontage: Adobe Stock/pijavlink/valva82/engenjia_1010/MarcOliver_Artwork/elabrache/CoinUp

Anhand der folgenden fünf Anzeichen kann man erkennen, ob eine Pflanze zu stark gedüngt wurde. Sie können einzeln oder auch in Kombination mit anderen Anzeichen auftreten.

1. Löffelblättrigkeit: Die Blattränder rollen sich nach oben.

2. Chlorose: Der Fotosynthese-Stoffwechsel ist gestört, da die Pflanze durch eine zu hohe Nährstoffkonzentration in der Erde kein Wasser mehr aufnehmen kann. Das satte Blattgrün kann nicht mehr gebildet werden und die Blätter werden folglich gelb oder blass.

3. Braune Blattränder: Geschädigte Wurzeln können ebenfalls die Folge von Überdüngung sein. Auch dadurch kann nicht mehr genügend Wasser aufgenommen und weitergeleitet werden, wodurch sich schließlich braune Ränder an den Blättern bilden. Manchmal können auch braune Flecken auf Blättern entstehen.

4. Versalzene Erde: Durch weiße Ablagerungen auf der Erde lässt sich eine Überdüngung ebenfalls erkennen. Das Substrat ist dadurch einem zu hohen Salzgehalt ausgesetzt, welcher ausgeglichen werden muss. Die Pflanze transportiert Überschüssiges somit an die Oberfläche.

5. Schädlinge: Auch ein Schädlingsbefall kann ein Anzeichen für Überdüngung sein. Die Pflanze ist ohnehin schon durch zu viel Dünger geschwächt. Das vereinfacht es Schädlingen, einen ausgeprägten Befall auszubilden.

Wann sollte man düngen?

In der Regel ist das Düngen von Zimmerpflanzen keine Wissenschaft. Im Winter kann man darauf meist gänzlich verzichten. Mehr zum Thema findest Du hier:

Ist es sinnvoll, seine Pflanzen im Winter zu düngen?

Von Frühling bis zum frühen Herbst sollte man seine Pflanzen jedoch regelmäßig mit wichtigen Nährstoffen versorgen. Den Unterschied machen hierbei das Wachstum sowie die Lichtverhältnisse.

Insgesamt sollte man in den Düngeperioden etwa alle ein bis zwei Wochen düngen. Weniger ist hier allerdings mehr: Eine Pflanze erleidet weniger bis gar keinen Schaden, wenn sie "unterversorgt" statt überdüngt ist.

Fazit

Sollte man seine Pflanzen überdüngen, ist das zunächst kein Weltuntergang. Wichtig ist vor allem, zu erkennen, dass die Pflanzen überversorgt sind und zu wissen, was man dagegen tun muss.

Wirkt man dem mit den richtigen Schritten wie Ausspülen und Umtopfen entgegen, können sich überdüngte Pflanzen wieder erholen.

Titelfoto: Fotomontage: 123RF / serezniy, 123rf / traimak

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