Eine Pflanze vertrocknet trotz Wasser? Das steckt dahinter!
Man gießt und gießt und es scheint nie genug. Deine Pflanze vertrocknet trotz Wasser? Häufig ist ein ganz bestimmter Fehler Schuld daran.
Mehr Pflegetipps gibt's im Zimmerpflanzenratgeber.

Viele kennen es vielleicht: Die Blätter vom Drachenbaum zeigen erste braune Verfärbungen oder Blattspitzen, sodass man zur Gießkanne greift und die Pflanze gründlich wässert.
Etwas später fällt auf, dass sie immer noch traurig aussieht oder die Blätter vielleicht sogar noch knuspriger geworden sind. Schnell wird noch etwas Wasser nachgegossen, um die Pflanze vor dem Austrocknen zu bewahren.
Doch wie so oft: Viel hilft nicht unbedingt viel - auch nicht bei vertrockneten Zimmerpflanzen. Häufig liegt nämlich genau darin der Grund, warum eine Pflanze trotz Wasser vertrocknet.
Woran es noch liegen kann, dass Pflanzen verkommen, obwohl man sie vorbildlich gießt, und was man dann tun kann, erfährst Du im Folgenden.
Pflanze vertrocknet trotz Gießen? 7 mögliche Ursachen
Wenn eine Pflanze vertrocknet, liegt das nicht immer an zu wenig Wasser. Folgende Missstände können ebenfalls zum Austrocknen und Verkommen einer Zimmerpflanze führen.
1. Übergossen
Meist wurde die Pflanze schlicht zu stark bewässert. Bei Staunässe entsteht schnell Wurzelfäule, wodurch die Wasseraufnahme gestört ist. Ein Teufelskreis: Weitere Gießversuche verschlimmern die Situation nur.
2. Falscher Topf
Auch ein ungeeigneter Topf kann den gleichen Effekt haben. Bei schlechter Drainage beispielsweise durch fehlende Abzugslöcher kommt es ebenfalls zu Staunässe und Wurzelfäulnis.
Ist ein Topf zu klein, sodass Wurzeln nicht ausreichend Platz haben, können nicht genügend Wasser und Nährstoffe aufgenommen werden.
3. Falsche oder fehlende Gießgewohnheit
Natürlich kann eine Pflanze aber auch durch oberflächiges Gießen austrocknen. Wenn einfach zu zaghaft gegossen wird, kann das Wasser nicht die Wurzeln erreichen.
Es ist auch nicht unbedingt besser, mal zu viel und mal zu wenig zu gießen. So kann sich die Pflanze nicht an die Bedingungen anpassen.

4. Erde verdichtet
Ist die Erde einer Zimmerpflanze mit der Zeit zu verdichtet, kann das Wasser nicht ausreichend eindringen. Auch ausgetrocknete Erde nimmt Wasser kaum auf.
5. Nährstoffmangel
Zu wenig oder zu viel Dünger kann die Wurzeln schwächen und schädigen, wodurch die Wasseraufnahme beeinträchtigt wird. Dann fehlen einer Pflanze Nährstoffe um fit zu bleiben.
6. Zu trockener oder sonniger Standort
In praller Sonne sowie bei trockener Heizungs- oder Zugluft verdunstet Wasser schneller und die Pflanze trocknet eher aus.
7. Pilz- und Schädlingsbefall
Auch Schädlinge und Pilzerkrankungen können dafür sorgen, dass Wurzeln beschädigt werden oder faulen und kein Wasser aufnehmen können.
Tipp: Schon zu spät und die Wurzeln faulen bereits? Manchmal kann man eine scheinbar tote, vertrocknete Pflanze retten.
Eine Pflanze vertrocknet trotz Wasser: Rettung und Vorbeugung
Zeigt sich mehr braun als grün, sollte man seine Pflegeroutine ändern. Gegen das Austrocknen gibt es zum Glück einfache Maßnahmen, derer man sich nur bewusst sein muss.
Mit den folgenden Hinweisen zur Pflege lässt sich ein Vertrocknen von Zimmerpflanzen verhindern. Angeschlagene Pflanzen lassen sich damit oft noch retten.
Richtig gießen

Häufigkeit
Um weder zu selten noch zu häufig zu gießen, sollte man den Wasserbedarf einer Pflanze kennen. Nicht immer sind die Blätter gute und eindeutige Indikatoren, weshalb man im Zweifel die Feuchtigkeit der Erde mit dem Finger testen kann.
Drainage
Beim Gießen sollte man sich vergewissern, dass überschüssiges Wasser ablaufen kann und gegebenenfalls die Drainage mit Abflusslöchern oder Blähton optimieren.
Tauchbad
Zusätzlich kann und sollte man einige Pflanzen nicht Gießen, sondern mit einem Tauchbad von unten bewässern.
Urlaubsbewässerung
Damit sie bei längerer Abwesenheit nicht verkommen, kann man zur Pflanzenversorgung im Urlaub auf verschiedenste Bewässerungssysteme setzen.
Lesetipp: Alles, was man wissen muss, erfährst Du auch im Artikel zum richtigen Gießen.
Erde ersetzen
Ist die Erde verdichtet oder alt und ausgelaugt, sollte man sie ersetzen, indem man die Pflanze austopft, möglichst viel der alten Erde entfernt und sie in neue Erde setzt.
Zimmerpflanzenerde ist locker und bestenfalls torffrei. Inhaltsstoffe wie Kokosfasern oder Perlite sorgen außerdem für eine bessere Wasserspeicherung.
Umzug an geeigneteren Standort
Um die Bedingungen zu optimieren und an die jeweilige Pflanze anzupassen, kann man einen besseren Standort suchen. Empfindliche Pflanzen können vom hellen Fensterplatz weiter in den Raum gestellt werden.
Bei der Suche eines geeigneten Platzes sollte man nicht nur Sonneneinstrahlung, sondern auch Abstand zu Heizungen sowie mögliche Zugluft bedenken.
Anstatt eines Umzuges kann man alternativ die Luftfeuchtigkeit im Raum erhöhen.

Krankheiten und Schädlinge behandeln
Zur Pflege einer Zimmerpflanze gehört es, sie regelmäßig auf Schädlinge zu kontrollieren und einen möglichen Befall durch Spinnmilben, Schildläuse und Co. zu bekämpfen - beispielsweise mit Neemöl oder Nützlingen.
Wurzeln können beim Umtopfen auf Fäulnis geprüft und betroffene Teile entfernt werden.
Richtiges Gießen und Co. verhindern Vertrocknen trotz Wasser
Wer Zimmerpflanzen hat, hat es schon erlebt: Die Pflanze vertrocknet trotz Wasser. Mit den genannten Hinweisen lassen sich Missverständnisse und Pflegefehler jedoch vermeiden.
Titelfoto: 123rf/mariasymchych