Deine Pflanze tropft aus ihren Blättern? Das hat es zu bedeuten

Hast Du Dich schon mal über kleine mysteriöse Wasserflecken auf dem Boden, Regal oder Fensterbrett gewundert, bis Dir auffiel: Die eine Pflanze tropft aus ihren Blättern. Warum passiert das?

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Warum tropft meine Pflanze aus den Blättern?

Guttation: Darum hat die Monstera Tropfen auf den Blättern.
Guttation: Darum hat die Monstera Tropfen auf den Blättern.  © 123RF/makrobetz

Wenn es vereinzelt von den Blättern einer Pflanze tropft, handelt es sich vermutlich um sogenannte Guttation. Dabei wird überschüssiges Wasser, das von den Wurzeln aufgenommen wurde, wieder abgegeben.

Eventuell auffallend ist, dass die Tropfen vor allem am Morgen auftreten. Das liegt daran, dass tagsüber die Spaltöffnungen (Stomata) - die Poren des Blattes - geöffnet sind. In dieser Zeit kann Feuchtigkeit ganzheitlich über die Blätter verdunsten (Transpiration).

Die Poren sind nachts jedoch geschlossen, sodass Wasser stattdessen anders entweichen muss.

Auch wenn im Raum eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, die Luft also kaum Feuchtigkeit aufnehmen und das überschüssige Wasser in der Pflanze nicht regulär verdunsten kann, wird der Wurzeldruck in der Pflanze sehr hoch. Dann tropft Wasser in gebündelter Form aus der Spitze.

Bei den folgenden Pflanzen kommt die Bildung von Wassertropfen häufig vor:

  • Alocasia
  • Bananenpflanze
  • Monstera
  • Efeutute
  • Homalomena
  • Dieffenbachie
  • Glücksfeder
  • Orchidee
  • Philodendron.

Ist es gut oder schlecht, wenn die Pflanze aus ihren Blättern tropft?

Muss man sich sorgen, wenn eine Pflanze plötzlich aus ihren Blättern tropft?
Muss man sich sorgen, wenn eine Pflanze plötzlich aus ihren Blättern tropft?  © 123rf/ansyvan

Tropfen auf dem Blatt mögen die ein oder andere Person verunsichern, aber ist Guttation überhaupt schädlich? Die Antwort lautet "nein".

"Weinende" Pflanzen sind kein Grund zur Sorge. Das Tropfen ist nämlich nicht schädlich für die Pflanze.

Im Gegenteil: Dieses Phänomen spricht eigentlich dafür, dass die Pflanze gesund ist und wichtige Funktionen ausgeführt werden können. Trotz ausreichend oder übermäßigem Wasser kann die wasserbasierte Nährstoffversorgung immer noch gewährleistet werden.

Aber ist die Flüssigkeit, die aus einer Monstera tropft, giftig? Bei giftigen Pflanzen kann auch die Guttation giftig sein, so also auch bei der schwach giftigen Monstera. Etwas Vorsicht ist bei diesen Pflanzen also vor allem in Haushalten mit Tieren und Kleinkindern geboten.

Zudem können die Blätter dadurch kleine Flecken auf dem Boden, Regal oder Fensterbrett hinterlassen. Bei Holzböden sollte man daher vielleicht etwas vorsichtig sein und die Flecken zeitnah wegwischen.

Zudem enthält die Guttationsflüssigkeit (Xylem) auch Glukose und Salze, was teilweise eine leichte Kruste zurücklassen kann.

Achtung: Nicht zu verwechseln ist Guttation mit Honigtau, einer klebrigen Flüssigkeit, die ein Anzeichen für Blattläuse sein kann.

Vorsicht: Bei giftigen Pflanzen kann auch die Guttation giftig sein.
Vorsicht: Bei giftigen Pflanzen kann auch die Guttation giftig sein.  © 123rf/photolight2

Was sollte man tun, wenn die Pflanze tropft?

Guttation spricht generell für eine Überwässerung. Daher ist es sinnvoll, seine Gießgewohnheiten zu hinterfragen.

Es kann z. B. helfen, weniger zu gießen oder häufiger mit weniger Wasser zu gießen. Eventuell reicht es aber auch, vormittags zu gießen, wenn die Pflanze bisher abends Wasser bekommen hat.

Fazit

Keine Panik, wenn die Pflanze "weint". Sie tropft, um nach der Nährstoffaufnahme überschüssiges Wasser abzugeben. Dass dieser Prozess funktioniert, ist ein Zeichen für eine gesunde Pflanze.

Einzig das Gießverhalten sollte kontrolliert werden, um sicherzugehen, dass die Wurzeln der Pflanze nicht zu nass werden.

Titelfoto: 123RF/makrobetz

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