Hast Du schon mal klebrige Blätter an Orchideen bemerkt oder eine andere Pflanze sondert klebrige Flüssigkeit ab? Dann fragt man sich natürlich, ob das ein Grund zur Besorgnis ist. Die Antwort liefert dieser Beitrag.

Ähnliche wissenswerte Infos gibt's außerdem im Zimmerpflanzen-Ratgeber.

So gut wie jede Person, die Pflanzen zu Hause hat, konnte schon einmal bei der regelmäßigen Pflanzenpflege und -kontrolle kleine klebrige Tropfen feststellen - z. B. auf der Blattoberseite, Blattspitze oder sogar am Stiel. Was haben diese Tropfen zu bedeuten?

Oft kommt erst mal die Sorge auf, dass es der Pflanze nicht gut geht und man begibt sich auf die Suche nach der Ursache.

Doch die kleinen Tröpfchen müssen nicht immer von schlechter Natur sein. Ganz im Gegenteil: Manchmal ist der austretende Pflanzensaft sogar ganz nützlich.

Was es mit den kleinen, klebrigen Tropfen einer Pflanze auf sich hat und was man dagegen unternehmen kann, erfährst Du von TAG24.

Das Wichtigste für Schnellleser:

• Kleine, klebrige Tropfen auf einer Pflanze können verschiedene Ursachen haben: Schädlinge, extraflorale Nektarien oder Stress.
• Extraflorale Nektarien schaden der Pflanze nicht, die anderen beiden Ursachen gilt es zu beheben.
• Stressbedingter Flüssigkeitsaustritt ist oft bei Orchideen zu beobachten, meist durch zu starke Temperaturschwankungen oder Überdüngung.
• Schädlinge sollte man so schnell es geht bekämpfen.
  

Klebrige Flüssigkeiten an einer Pflanze können mehrere Ursachen haben, aber nicht jede dieser Ursachen ist automatisch schlecht. Daher gilt es herauszufinden, ob Handlungsbedarf besteht oder es einen natürlichen Prozess der Pflanze betrifft.

Eine häufige Ursache ist ein Schädlingsbefall. In der Regel findet man dann klebrige Flüssigkeit auf den Blättern der Pflanze. Meistens sind Läuse dafür verantwortlich, die Pflanzensaft aus den Blättern saugen.

Die Flüssigkeit, die dann auf den Blättern zu sehen ist, besteht aus zuckerhaltigen Ausscheidungen der Läuse.

Pflanzen - vor allem Orchideen - können klebrige Flüssigkeit auch als Folge von Stress absondern.

Das Ergebnis nennt sich Guttationstropfen. Diese Tropfen sind meist mit Zucker angereichert und daher süß.

Die Ursachen für Stress, dem die Pflanze ausgesetzt ist, können unterschiedlicher Natur sein. Bei Orchideen kann es sich zum Beispiel um Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht von mehr als fünf Grad Celsius handeln.

Auch eine Überdüngung kann die Ursache dafür sein, dass eine Pflanze in Form der Guttation überschüssige Nährstoffe loswird.

Das komplette Gegenteil und eine positive Ursache für klebrigen Pflanzensaft sind extraflorale Nektarien. Hierbei handelt es sich um Drüsen, die klebrige, nektarartige Flüssigkeit absondern. Der süße Pflanzensaft hat eine wichtige Funktion: Er soll kleine Insekten, vor allem aber Marienkäfer und Ameisen anlocken.

In der freien Natur nutzen diese Tiere das Drüsensekret als Nahrung und siedeln sich auf der Pflanze an. Dadurch verteidigen sie die Pflanze zugleich gegen potenzielle Schädlinge wie Blattläuse.

Handelt es sich ursächlich um Schädlinge oder Stress, dann sollte man jeweils passende Gegenmaßnahmen einleiten. Daher lohnt es sich zu wissen, wie man am besten auf Schädlingsbefall reagiert und wie man Orchidee und Co. richtig pflegt.

Da es sich bei diesem Schadbild meistens um Schildläuse handelt, sollte man eingreifen, bevor der Befall zu stark wird. Denn Schildläuse sind oft sehr hartnäckig. Wie genau man dabei vorgehen sollte, steht in folgendem Artikel:

>> Schildläuse an Zimmerpflanzen? So erkennt, bekämpft und verhindert man sie.

Sondert die Pflanze stressbedingt klebrige Flüssigkeiten ab, sollte man Bedingungen für die Pflanze schaffen, die ihr weniger Stress zufügen.

Das können zunächst eine Kontrolle von Temperaturunterschieden und das Finden eines neuen Platzes mit einigermaßen konstanten Temperaturen sein.

Ist die Pflanze aufgrund von Überdüngung gestresst, empfiehlt es sich, die Erde zu wechseln. Nach dem Umtopfen sollte die Pflanze geschont werden. Weitere Stressfaktoren gilt es auf ein Minimum zu reduzieren.

Das Absondern klebriger Flüssigkeit aus Zimmerpflanzen kann zunächst für Verwunderung sorgen. Man muss allerdings nicht direkt in große Besorgnis verfallen, denn oft hat diese Erscheinung ganz harmlose oder sogar positive Gründe.

Wichtig ist, dass man betroffene Pflanzen einmal genau untersucht und je nach Ergebnis die richtigen Maßnahmen verfolgt.