So einfach zieht man einen Mangobaum aus dem Kern
Hat man sich gerade eine Mango gegönnt, dann sollte man den Kern nicht einfach entsorgen. Denn man kann eigene Mangos aus Kernen ziehen.
Ähnliche Artikel findest Du übrigens im Zimmerpflanzen-Ratgeber.
Die Mango gehört zweifellos zu den beliebtesten exotischen Früchten. Egal ob pur oder in einem der vielen Rezepten verarbeitet - die süße fleischige Frucht ist köstlich und gesund.
Da sie aber an tropischen und subtropischen Flecken der Erde wächst, muss sie von weither importiert werden.
Ist es stattdessen möglich, einen Mangobaum selber zu ziehen? Und trägt ein selbst gezogener Mangobaum überhaupt Früchte? Wie lange würde es dauern, bis ein Mangokern keimt?
Die passenden Antworten liefert TAG24. Wie genau man Mango aus Kernen ziehen kann, erfährst Du im Folgenden.
Mango selbst ziehen - Anleitung im Überblick
Die folgende Grafik verschafft einen ersten Überblick darüber, was Dich beim Mangoziehen erwartet. Genauere Erläuterungen gibt's in der anschließenden Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Mango mit Schritt-für-Schritt-Anleitung ziehen
Um ein Mangobäumchen heranzuziehen, benötigt man einen Mangokern. Am besten benutzt man nicht irgendeinen Mangokern. Früchte aus dem Supermarkt sind mit keimhemmenden Mitteln behandelt und eignen sich aufgrund früher Ernte und kühler Lagerung nicht zur Anzucht.
Besser geeignet ist eine unbehandelte Biomango - z. B. vom Obsthändler. Mangos der Sorte "Cogshall" wären eine gute Wahl.
Die Früchte sollten reif bis überreif sein. Das erkennt man daran, dass sie beim Zusammendrücken etwas nachgeben und bereits erste kleine schwarze Punkte zu sehen sind.
Schritt 1: Mango schneiden und Fruchtfleisch vom Kern lösen
Um an den Kern zu gelangen, schneidet man die Mango auf und befreit den Kern von Fruchtfleisch. Bei dem großen Kern handelt es sich nicht um den eigentlichen Samen, sondern eher um die Kernhülse. Den Samen muss man zuerst aus dieser befreien.
Bevor man weitermacht, sollte man die Kernhülse erst antrocknen lassen, damit sie nicht mehr so glitschig und rutschig ist. Wie man die Frucht dann am besten zerteilt, steht in folgendem Artikel:
Schritt 2: Samen vorbereiten
Der Mangokern ist an einer Seite, an der sich der Samen nicht befindet, flacher. An dieser Stelle kann man die Kernhülse mithilfe einer Gartenschere durchschneiden und so öffnen.
Alternativ kann man an der länglichen Kante in den Kern stechen, das Messer etwas drehen und den Kern aufhebeln. Dabei kommt ein brauner oder grün-weißlicher, nierenförmiger Samen zum Vorschein, den man nun herausholen kann.
Um den Samen herum liegt zudem eine dünne, braune Haut. Damit diese nicht zu schimmeln beginnt, sollte man sie entfernen. Ist das nicht restlos möglich, sollte man das Ganze nach ein paar Tagen erneut versuchen.
Schritt 3: Mangokern keimen lassen
Zunächst sollte man den Mangokern keimen lassen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- 1. Möglichkeit: Zum einen kann man den Samen abtrocknen und ihn für etwa drei Wochen warm und sonnig lagern. Nach dieser Zeit wird er vermutlich etwas mürbe, sodass er sich aufdrücken lässt. Anschließend lässt man ihn erneut eine Woche zum Trocknen liegen, bevor man ihn einpflanzen kann.
- 2. Möglichkeit: Alternativ kann man eine Mango in Wasser keimen lassen. Dafür ritzt man den Kern an oder reibt etwas mit Schleifpapier an ihm. Diese sogenannte Skarifikation soll für ein schnelles Keimen sorgen. Danach wird der Samen für etwa 24 Stunden in Wasser gelegt.
Anschließend feuchtet man etwas Küchenpapier an, drückt restliches Wasser heraus und wickelt den Mangokern darin ein. Das Ganze wird dann in einen wiederverschließbaren, durchsichtigen Gefrierbeutel an einen hellen Standort gelegt. Dabei wird ein Gewächshaus imitiert, sodass der Kern nach etwa zwei Wochen begonnen hat, zu keimen und Wurzeln zu bilden.
- 3. Möglichkeit: Das Keimenlassen ist auch ohne Skarifikation möglich. Dazu wickelt man den Mangokern in feuchtes Küchenpapier und packt es in einen Plastikbeutel, den man dann in die Sonne legt. Gegebenenfalls muss das Papier zwischendurch noch mal angefeuchtet werden.
Schritt 4: Mangokern einpflanzen
Haben sich nach einigen Wochen kurze Wurzeln gebildet und schauen Keime aus dem Samen hervor, kann dieser eingepflanzt werden.
Dazu nimmt man sich einen kleinen Topf und füllt ihn mit Erde. Herkömmliche Erde für Kübelpflanzen oder eine Mischung aus Erde, Sand sowie reifem Kompost eignen sich dafür hervorragend.
Den Samen steckt man nun so in die Erde, dass die Wurzeln nach unten gerichtet sind und der Keimling oben etwas aus der Erde herausragt.
Schritt 5: Mangokeimling feucht halten
Nach dem Einpflanzen wird der Keimling in der Erde gründlich gewässert und sollte auch anschließend immer feucht gehalten werden. Staunässe sollte man allerdings vermeiden.
Innerhalb von etwa vier bis sechs Wochen wird der Keimling zum Bäumchen.
Schritt 6: Mangobäumchen umtopfen
Ist die Erde durchwurzelt und der Topf wird der Pflanze zu klein, sollte man das Mangobäumchen umtopfen.
Das erkennt man spätestens, wenn Wurzeln aus den Abtropflöchern ragen oder der Topf einige kleine Beulen bekommt.
Was sollte man bei der Pflege eines Mangobaums beachten?
Standort
Zur guten Pflege gehört der richtige Standort. Generell brauchen Mangobäume viel Licht. Größere Bäume stehen daher am besten an vollsonnigen Plätzen.
Junge Bäumchen sind dagegen noch nicht an die Sonne gewöhnt, weshalb sie erst einmal an halbschattigen Plätzen stehen sollten.
Zum Gedeihen braucht die tropische Pflanze hohe Temperaturen. Am besten geht es ihr bei 20 bis 25 Grad. Im Sommer darf ein Mangobaum also gern mal draußen stehen. Ansonsten ist er im Wohnzimmer gut aufgehoben
Achtung: Hofft man, dass sich eines Tages Blüten und Früchte bilden, sollte die Mangopflanze das Jahr über in einem beheizten Gewächshaus oder einem warmen und hellen Wintergarten stehen.
Gießen, düngen und umtopfen
Wichtig ist außerdem, dass die Pflanze nicht austrocknen darf. Einmal in der Woche sollte man daher kontrollieren, ob die obere Erdschicht schon trocken ist und gegebenenfalls gießen.
In den Monaten April bis September sollte das Mangobäumchen zusätzlich alle ein bis zwei Wochen durch Flüssigdünger im Gießwasser gedüngt werden.
Gerade Jungpflanzen sollten zudem jedes Jahr, bestenfalls im Frühjahr, in einen etwas größeren Topf umgetopft werden.
Trägt ein selbst gezogener Mangobaum Früchte?
Wer hofft, sich mit der Anzucht den eigenen Mangokonsum zu sichern, wird vermutlich enttäuscht. Schnell kommt man nämlich nicht an selbst angebaute Mangos.
Im deutschsprachigen Raum ist es nicht warm genug, um Früchte gut wachsen zu lassen. Einzig am richtigen Standort - z. B. in einem beheizten Gewächshaus oder einem warmen Wintergarten - besteht diese Möglichkeit. Allerdings kann auch das dauern, denn bis zur ersten Blüte können Jahre vergehen.
Aber auch unabhängig davon, ob ein Mangobaum Früchte produziert, lohnt sich die Anzucht. Denn es handelt sich um eine tolle Zimmerpflanze.
Fazit
Aus einem Kern lässt sich relativ unkompliziert eine Mango selbst ziehen. Mit der Zeit wächst aus einem Keimling ein kleines Bäumchen.
Blüten und Früchte bildet die Pflanze jedoch nur im richtigen Klima. Dennoch lohnt sich die Anzucht, auch ohne Früchte. Schließlich hat man eine schöne Zimmerpflanze, ohne dass man sie extra kaufen muss.
Titelfoto: 123RF/kivans