Hilfe, mein Kaktus wird braun! Ursachen und Behandlungstipps
Die meisten Kakteenarten besitzen eine frisch aussehende und saftig grüne Farbe. Hin und wieder wird ein Kaktus aber braun - welche Ursachen das hat und was man dagegen tun kann, verrät dieser Beitrag.
Weitere Pflegetipps gibt's übrigens unter: Zimmerpflanzen.
Kakteen gelten als äußerst pflegeleicht und werden daher auch gern von Menschen ohne den berüchtigten grünen Daumen gehalten.
Dennoch sind selbst die anspruchslosen Pflanzen nicht vor Krankheiten, Schädlingen oder Pflegefehlern gefeit.
Dein Kaktus wird braun? Das kann verschiedene Ursachen haben wie beispielsweise einen Sonnenbrand, zu viel Feuchtigkeit oder eine Pilzerkrankung.
Die gute Nachricht ist, dass man in den meisten Fällen leicht Abhilfe schaffen und mit schnellem Handeln den Kaktus gesund pflegen bzw. retten kann.
Kaktus wird braun: Häufige Pflegefehler
In vielen Fällen sind es Pflegefehler, die einen Kaktus braun bzw. krank werden lassen. Meist äußert sich ein Problem zunächst an vereinzelten Verfärbungen kleiner Gewebeteile am Kaktuskörper.
1. Falscher Standort
Ein Kaktus kann durchaus einen Sonnenbrand bekommen. Das passiert dann, wenn er zu schnell in die pralle Sonne gestellt wird. Besser ist es, eine Pflanze langsam an Licht zu gewöhnen - z. B., wenn man Kakteen im Winter an einem anderen Ort platziert oder sich eine neue Pflanze angeschafft hat.
Abhilfe: Der Kaktus sollte für ein paar Tage etwas schattiger gestellt werden, bevor er wieder in direktes Sonnenlicht darf.
Andererseits kann auch zu wenig Licht braune Flecken verursachen. Hier sollte ein Standortwechsel an einen helleren Platz das Problem beheben.
Hinweis: Einige Ausnahmen wie epiphytische Pflanzen (sogenannte Aufsitzerpflanzen wie der Weihnachtskaktus oder der Osterkaktus) vertragen keine direkte Sonneneinstrahlung und mögen es lieber halbschattig.
2. Staunässe vermeiden
Kakteen sind dazu in der Lage, Wasser zu speichern. Daher müssen sie auch nur selten gegossen werden. Steht eine Pflanze jedoch im Wasser, lässt das die Wurzel faulen, wodurch nicht mehr ausreichend Nährstoffe und Flüssigkeit aufgenommen werden. Der Kaktus bildet braune Stellen, wird weich und matschig.
Abhilfe: In diesem Fall sollten braun gewordene Kakteen in frische Erde umgetopft und erst dann in ein Wasserbad gesetzt werden, wenn die Erde richtig durchgetrocknet ist. Verfaulte Wurzeln können vorsichtig bis ins gesunde, feste Gewebe zurückgeschnitten werden.
Wie man einen Kaktus richtig gießt, erfährst Du übrigens hier: Kakteen gießen: So wässerst Du Deinen Kaktus richtig!
3. Düngefehler
In freier Natur gedeihen Kakteen vor allem auf sandigen Böden, die sowohl humusarm sind als auch wenige Nährstoffe enthalten. Wer es also zu gut mit dem Düngen meint, schadet seiner Pflanze. Der Kaktus kann dadurch nicht nur braune Stellen entwickeln, sondern auch anfälliger für Schädlinge sein.
Abhilfe: Pflanze den betroffenen Kaktus in frisches, geeignetes Substrat um.
Um einen Kaktus optimal mit den benötigten Nährstoffen zu versorgen, sollte zum Düngen auf speziellen Kakteendünger zurückgegriffen werden, der ein- bis zweimal im Jahr (Frühjahr und Sommer) verabreicht wird.
Hilfreiche Tipps für falsch gedüngte Pflanzen liefert dieser Beitrag: Pflanzen überdüngt - Hilfe, was kann ich tun?
4. Einhalten von Ruhephasen
Wie manch andere Pflanzen benötigen auch Kakteen im Winter eine Ruhephase, während der sie kühl, trocken und vor Zugluft geschützt stehen sollten. Das fördert ein gesundes Wachstum. Andernfalls verfaulen oder vertrocknen einzelne Pflanzenteile und der Kaktus wird braun.
Abhilfe: Zu kalte Standorte (unter zehn Grad Celsius) sollte man vermeiden. Einzelne befallene Stellen können vorsichtig herausgeschnitten werden.
Eine Ausnahme bilden epiphytische Pflanzen. Diese müssen selbst im Winter an einem warmen Platz stehen.
Übrigens: Bei manchen Kakteen sind braune Flecken eine ganz normale Alterserscheinung, wobei sie am Stammansatz verkorken bzw. verhärten. Dieser Vorgang lässt sich auch durch eine optimale Pflege nicht beeinflussen.
Schädlinge schwächen Kakteen
Vor größeren Schadinsekten sind Kakteen zwar aufgrund ihrer Dornen meist geschützt, ein Befall von diversen Läusen (z. B. Schildläuse, Wollläuse, Wurzelläuse) oder Spinnmilben kann dennoch vorkommen. Die kleinen Biester saugen wertvollen Pflanzensaft aus und hinterlassen dadurch verhärtete Flecken und bräunliche Verfärbungen.
Abhilfe: Betroffene Stellen können vorsichtig abgebraust und/oder mit Alkohol betupft werden. Vom Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wird eher abgeraten. Als natürliche Alternative helfen Fressfeinde wie Florfliegen und Marienkäfer gegen die Schädlinge.
Um andere Pflanzen vor Parasiten zu schützen, sollte der befallene Kaktus schnellstmöglich isoliert werden.
Mehr zur Entfernung von Wollläusen gibt's hier: Wollläuse bekämpfen: Hausmittel, tierische Helfer und weitere Tipps.
Durch Krankheiten wird ein Kaktus braun
Pilzinfektionen, Bakterien und Viren können einem Kaktus schwer zu schaffen machen. Häufig gelangen diese Keime durch Insekten oder unsauberes Werkzeug beim Schneiden bzw. Aufpropfen auf die Pflanzen.
Kakteen werden beispielsweise von folgenden Krankheiten befallen:
- Brennfleckenkrankheit
- Epiphyllum-Mosaik-Krankheit
- Wurzel- oder Stammfäule
- Fusarium-Welke.
Abhilfe: Harte, borkige Schadstellen kann man mit einem desinfizierten Messer herausschneiden. Die Wunden sollten anschließend mit Holzkohlepulver bestäubt werden.
Ist der Stamm bzw. die Wurzel verfault, kann der Kaktus nur mit einem Schnitt oberhalb der betroffenen Stelle gerettet werden. Das Kopfstück wird darauf in einen leeren Topf gestellt, wo es abtrocknen und neue Wurzeln bilden kann.
Fazit
Krankheiten, Pflegefehler sowie Schädlinge schwächen nicht nur Menschen und Tiere, sondern auch Pflanzen. Ein Anzeichen dafür bei Sukkulenten ist beispielsweise: Der Kaktus wird braun.
Jetzt ist schnelles Handeln gefragt. Denn mit der richtigen Therapie können die meisten Kakteen gerettet werden.
Titelfoto: 123RF/kikujungboy