Muss man fleischfressende Pflanzen füttern?

Du hast eine Venusfliegenfalle bekommen oder sie Dir ohne große Überlegung selbst angeschafft und nun fragst Du Dich: Muss man fleischfressende Pflanzen füttern? TAG24 hat die Antwort.

Ähnliche Artikel findest Du im Zimmerpflanzen-Ratgeber.

Muss man fleischfressende Pflanzen füttern?

Sollte man eine fleischfressende Pflanze füttern?
Sollte man eine fleischfressende Pflanze füttern?  © dpa/Uwe Anspach

Besonders spannende Zimmerpflanzen sind fleischfressende. Sie sehen nicht nur toll aus, sondern man kann ihnen auch beim Fangen und Verdauen ihrer Beute zusehen.

Aber wie oft muss man eine fleischfressende Pflanze füttern? Und kann man eine Venusfliegenfalle mit toten Fliegen oder gar Fleisch füttern?

In der Natur wachsen die karnivoren Pflanzen in kargen, nährstoffarmen und feuchten Böden, aus denen sie eher weniger Nährstoffe erhalten. Aus diesem Grund müssen sie auf Insekten zurückgreifen, um die benötigten Nährstoffe aufzunehmen.

Anders ist es jedoch im Substrat für Zimmerpflanzen, speziell Karnivorenerde. In dieser nehmen sie ausreichend Nährstoffe über die Wurzeln aus dem Boden auf. Zudem kann auch im Zimmer die ein oder andere Fliege in der Falle landen.

Ein aktives Füttern fleischfressender Pflanzen ist daher unnötig.

Schlimmer sogar, ein regelmäßiges Füttern kostet sehr viel Energie, kann zu zusätzlichem Stress führen und die Pflanze oder aber das Futter in der Falle faulen lassen.

Wie kann man fleischfressende Pflanzen füttern?

Spannend: Gelegentlich kann man eine Venusfliegenfalle füttern. Einige Dinge sollte man aber beachten.
Spannend: Gelegentlich kann man eine Venusfliegenfalle füttern. Einige Dinge sollte man aber beachten.  © 123RF/jonbenedictus

Nun ist die Falle und das Fangen der Insekten nun mal die Faszination dieser Pflanze. Wer seine fleischfressende Pflanze also dennoch füttern möchte, um sie beim Fressen zu beobachten, sollte einiges beachten.

1. Füttere die fleischfressende Pflanze nicht zu häufig

Will man seine Venusfliegenfalle füttern, sollte man wissen, dass das Öffnen und Schließen der Fangblätter der Pflanze einiges an Energie kostet. Das kann sie schwächer und anfälliger für Krankheiten sowie Schädlinge machen.

Zudem dient das Fangblatt nur etwa fünf bis sieben Mal als Falle, bevor es schwarz wird, abstirbt und sich anschließend neue Blätter bilden.

Im Winter sollte die Karnivore gar nicht gefüttert werden, da sie während dieser Zeit weniger Fallen bildet.

2. Verfüttere nicht zu viel auf einmal

Damit die Beute komplett zersetzt werden kann und nicht zu faulen beginnt, sollte sie nicht zu groß sein.

Als Faustregel für eine weder zu große noch kleine Beute gilt, dass sie etwa ein Drittel so groß sein sollte wie das Fangblatt.

3. Kann man fleischfressende Pflanzen mit Wurst füttern?

Auf dem Speiseplan stehen je nach Art sämtliche Fliegen, Mücken, Ameisen und Spinnen, Einzeller und auch Pollen sowie sogar kleine Frösche und Nager.

Nicht füttern darf man sie mit Küchenresten wie Wurst oder Käse.

Diese werden schlecht verdaut und können zu schimmeln beginnen.

4. Verfüttere lebendige Insekten an die Karnivore

Kann man fleischfressende Pflanzen mit toten Fliegen füttern? Die klare Antwort: Nein! Die Karnivoren brauchen die Bewegung der Beute zum Verdauen.

Bereits tote Insekten können nicht verdaut werden und beginnen ebenfalls zu faulen.

Fleischfressende Pflanzen müssen nicht gefüttert werden

Fleischfressende Pflanzen erhalten bereits ausreichend Nährstoffe aus dem richtigen Substrat und müssen nicht zusätzlich gefüttert werden.

Wer die Pflanze jedoch beim Fangen und Fressen der Beute beobachten möchte, kann ihr gelegentlich ein lebendiges, nicht zu großes oder zu kleines Insekt vorsichtig in die Falle legen.

Titelfoto: dpa/Uwe Anspach

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