Bromelien richtig pflegen, pflanzen und vermehren
Sie ist ein beliebtes Gewächs in Wohnungen und Büros: die Bromelie. Pflege und Vermehrung der Zimmerpflanze sind dabei ganz einfach. Wie genau man vorgeht, verrät TAG24.
Weitere Pflegehinweise und Tipps gibt's im Zimmerpflanzenratgeber.
Bromelien sind (sub-)tropische Pflanzen, die wie Orchideen zu den Epiphyten bzw. Aufsitzerpflanzen gehören und im Urwald oft auf Bäumen oder Steinen wachsen.
Sie sind pflegeleicht und aufgrund ihrer Anspruchslosigkeit und farbenfrohen Blüten sowohl in Wohnungen als auch in Büros zu finden.
Zu den bekanntesten der 3000 verschiedenen Bromelienarten gehören beispielsweise Aechmea, Guzmania, Neorglia, Tillandsia und Vriesea.
Da die Ananas ebenfalls zu den Bromelien gehört, werden sie auch Ananasgewächse genannt.
Ihre langen Blätter sind rosettenförmig zu einem Trichter geformt, aus dessen Zentrum einmalig der Blütenstand wächst. Drei bis sechs Monate lang blühen rote, orange oder gelbe Blüten, bevor sie verblassen und verblühen und die Pflanze abstirbt.
Was gehört zur Bromelien-Pflege und was macht man mit den Zierpflanzen, wenn sie verblüht sind?
Optimaler Standort der Bromelie
Die Bromelie mag es warm und hell bis halbschattig. Der ideale Standort weist daher Temperaturen von mindestens 18, besser noch 20 bis 22 Grad Celsius auf. Nachts sollten 15 Grad nicht unterschritten werden.
Außerdem brauchen Bromelien ausreichend Licht, um nicht zu verblassen. Ein Platz mit direkter Sonneneinstrahlung eignet sich jedoch nur im Winter oder bei Morgen- oder Abendsonne. Andernfalls verbrennen die Blätter bei praller Sonne oder die Pflanze droht auszutrocknen.
Eingepflanzt wird das epiphytische Bromeliengewächs in grobe, durchlässige Orchideenerde.
Apfeltrick für blühende Bromelien
Wenn eine Bromelie trotz geeignetem Standort nicht blühen sollte, kann der sogenannte Apfeltrick helfen.
Dazu legt man ein paar Apfelstücke oder etwas Apfelschale für einige Wochen in den Blatttrichter und deckt die Pflanze mit Folie oder Ähnlichem ab. Alternativ kann eine Bromelie auch zusammen mit einem ganzen Apfel in eine Plastiktüte gegeben werden.
Die Äpfel stoßen das Reifegas Ethylen aus, das die Blütenbildung anregt.
So sollte man eine Bromelie gießen
Eine Bromelie braucht nicht viel Wasser. In der Natur nimmt sie dieses größtenteils aus der Luft auf und speichert es in ihren Blüten.
#1 - Richtiges Gießen
Die farbenprächtige Zierpflanze wird direkt in den Blütenkelch, in dem auch immer etwas Wasser stehen sollte, gegossen. So lässt sich einfach nachvollziehen, ob die Pflanze neues Wasser benötigt.
#2 - Mit Wasser besprühen
Wächst die Bromelie auf Steinen, müssen diese nicht extra gegossen werden. Stattdessen sollten die Blätter - insbesondere im Winter bei trockener Luft - zwei- bis dreimal wöchentlich mit etwas Wasser besprüht werden. Bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit färben sich die Blattspitzen ansonsten braun.
#3 - Substrat feucht halten
Wächst die Pflanze in Substrat, sollte dieses immer leicht feucht sein.
#4 - Gießverhalten im Winter
Im Winter wird generell seltener gegossen. Daher sollte altes Wasser gelegentlich aus Kelchen beseitigt und gegen neues ausgetauscht werden.
Zum Gießen verwendet man möglichst kalkarmes, zimmerwarmes Wasser - idealerweise Regenwasser.
Bromelien-Pflege: Muss man sie düngen?
Generell ist es nicht notwendig, eine Bromelie zu düngen, da sie ohnehin eine kurze Lebenszeit hat und in der Regel mit ausreichend Nährstoffen versorgt ist.
Wer dennoch düngen möchte, kann speziellen Bromeliendünger verwenden. Herkömmlichen Dünger sollte man nur halb so stark dosieren, weil Bromelien salzempfindlich sind.
Außerdem sollte Dünger nicht über den Trichter zugeführt, sondern über das Gießwasser ins Substrat gegeben werden.
Sollte man Bromelien schneiden?
Da Bromelien nicht groß werden, sind Rück- und Pflegeschnitte nicht nötig. Unschöne Blätter und braune Spitzen - z. B. durch zu viel Sonne - können aber abgeschnitten werden.
Bromelie verblüht - Und jetzt?
Die meisten Bromelienarten blühen einmalig. Sind sie einmal verblüht, sterben sie kurz darauf ab. Vorher bilden sie allerdings noch kleine Ableger, die sogenannten Kindel, mit denen man eine Bromelie ganz einfach vermehren kann.
Bei richtiger Pflege entstehen neben der verblühenden Mutterpflanze oft kleine Tochterrosetten. Diese sollten mindestens halb so groß wie die Mutterpflanze sein, bevor man sie samt Wurzeln trennen und umtopfen kann.
Das Wachstum dieser Jungpflanzen kann man übrigens mithilfe von Äpfeln anregen. Denn das Obst enthält unter anderem das Wachstumshormon Ethylen.
Generell sollte eine abgestorbene Bromelie so lange wie möglich erhalten bleiben, damit die Kindel wichtige Nährstoffe aus ihr ziehen können.
Fazit
Wie jede andere Zimmerpflanze auch sollte man selbst die anspruchslose Bromelie pflegen.
Wer eine Bromelie entsprechend behandelt, kann am Ende nicht nur schöne Hochblätter und eine farbenfrohe Blüte bewundern, sondern darf sich nach dem Abblühen auch an neuen Jungpflanzen erfreuen.
Titelfoto: 123RF/prmac