Dachgeschosswohnung kühlen: Mit diesen 9 Tipps klappt's

36 Grad, und es wird noch heißer - wenn nicht gerade ein Freibad, Baggersee oder Meer in der Nähe ist, retten sich viele Menschen in den kühlen, schattigen Komfort ihres Heimes. Alle, die unterm Dach wohnen, finden in der Wohnung allerdings meist keine Abkühlung. Entscheidende Frage also: Wie kann man eine aufgeheizte Dachgeschosswohnung kühlen?

Ähnliche Artikel sowie Tipps zu zweckmäßiger Einrichtung findest Du im Wohnen & Deko-Ratgeber.

Das Wichtigste in Kürze
  • Lass möglichst wenig Sonne und warme Luft in die Wohnung, indem Du tagsüber alle Fenster verschließt und sie zudem verdeckst.
  • Auch ohne Klimaanlage oder Ventilator kannst Du die Wohnung mit feuchten Tüchern oder Eimern mit Eiswasser oder -würfeln durch Verdunstungskälte etwas abkühlen.
  • Vermeide Gegenstände, die Wärme speichern oder sogar produzieren.
  • Achte beim Einzug auf die richtige Dämmung oder Verglasung, bzw. rüste - wenn möglich - langfristig nach.

Dachgeschosswohnung kühlen

Gerade unter dem Dach wird es im Sommer schnell heiß. Wie bekommt man eine Dachgeschosswohnung kühl?
Gerade unter dem Dach wird es im Sommer schnell heiß. Wie bekommt man eine Dachgeschosswohnung kühl?  © Bildmontage: 123RF/djedzura, 123RF/marketlan

Jedes Jahr leiden Dachgeschossbewohner und -bewohnerinnen unter den Bedingungen in dem Schwitzkasten, wie sie nun einige Wochen lang ihre Wohnung nennen dürfen. Und die Sommer noch extremer.

Dachgeschosswohnungen sind zum einen besonders betroffen, da warme Luft nach oben steigt und sich somit die noch vor wenigen Monaten ersehnte Wärme oben unter dem Dach ansammelt.

Zum anderen aber auch, da sie direkt unter dem Dach liegt, auf das die Sonne direkt drauf einstrahlt, was die Wohnung wiederum großflächig von oben aufheizt. Gerade Fenster in Dachschrägen lassen viel Sonneneinstrahlung und Wärme zu und lassen die Wohnung so richtig aufheizen.

Ganz harmlos ist das nicht. Gefährlich kann das vor allem für Babys und Kleinkinder, ältere Menschen sowie jene mit Kreislaufproblemen werden.

Wie man seine Dachgeschosswohnung kühlen kann, kannst Du in diesem TAG24-Ratgeber nachlesen.

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Schnell umsetzbare Tipps gegen Hitze im Dachgeschoss

Um den Sommer in einer Dachgeschosswohnung gut zu überstehen, gibt es einige Maßnahmen, mit denen man seine Wohnung kühlen und möglichst kühl halten kann.

Tipp 1: Richtig lüften

Lass Fenster und Türen tagsüber verschlossen, um die warme Luft von draußen auch dort zu lassen und das Zimmer nicht weiter aufzuheizen.

Sobald es sich draußen endlich abgekühlt hat, solltest Du die Fenster dann aufreißen. Warte mit dem Lüften daher möglichst auf den kühlsten Zeitpunkt des Tages - morgens oder nachts - und werde nicht schon tagsüber schwach, im Glauben, draußen könne es nicht noch heißer sein. Hilfreich ist es, die Wettervorhersage im Auge zu haben, wobei meist zwischen 5 und 6 Uhr morgens die besten Temperaturen herrschen, um die Zimmertemperatur etwas zu senken.

Achte beim Lüften dann auf jeden Fall auf Durchzug, indem Du quer oder diagonal lüftest und sämtliche Türen und Fenster öffnest. Auch der kühle Hausflur kann zum Lüften und Kühlen benutzt werden.

Was tun gegen Hitze in der Dachgeschosswohnung? Durch richtiges frühmorgendliches oder nächtliches Lüften kann man seine Dachgeschosswohnung abkühlen.
Was tun gegen Hitze in der Dachgeschosswohnung? Durch richtiges frühmorgendliches oder nächtliches Lüften kann man seine Dachgeschosswohnung abkühlen.  © dpa/Christin Klose

Tipp 2: Fenster abdecken

Noch besser als die Fenster einfach zu verschließen, ist es, sie zudem abzudecken. Um die Sonne nicht ins Zimmer und die Luft nicht erwärmen zu lassen, helfen vor allem helle Jalousien und Rollläden außen am Fenster. Diese reflektieren die Sonne und lassen keine Wärme und Licht durch. Weitere Vorteile von diesen sind außerdem der Schutz vor Lärm und - im Dachgeschoss jedoch eher unwichtig - vor Einbrüchen.

Da diese außen jedoch fest montiert und mit dem Vermieter abgesprochen werden müssen, bietet sich alternativ auch wetterfeste Thermofolie an.

Tipp: Bevor man drinnen ganz eingeht, können in größter Verzweiflung aber auch dicke Pappe oder Styroporplatten außen am Fenster befestigt werden, die das Zimmer isolieren und effektiv vor der Hitze und Sonne abschirmen.

Weniger effektiv, da sie die Sonne und Wärme bereits nach innen gelassen haben, aber dennoch besser als gar kein Sonnenschutz sind Innen-Jalousien, Rollos oder Gardinen. Diese dunkeln das Zimmer zwar etwas ab, lassen Wärme aber dennoch im Zimmer hinter der Scheibe sammeln. Aber auch für innen sind Thermorollos erhältlich.

Blickdichtes, schnurloses Thermorollo ohne Bohren

Achtung! Abdunkeln sollte man sein Zimmer nicht unbedingt mit dunklen oder schwarzen Gardinen. Anstatt Licht und Wärme zu reflektieren, speichern sie diese und heizen somit das Zimmer auf. Besser sind helle, blickdichte Gardinen.

Tipp 3: Wärmeproduzenten ausschalten

Während Du die Sonne und das Klima draußen verteufelst und für Dein Leiden verantwortlich machst, werden einige Übeltäter in der Wohnung übersehen. Denn auch in der Wohnung wird zusätzlich unnötig Wärme produziert, und zwar von sämtlichen elektronischen Geräten. Daher ist es ratsam, Fernseher, Drucker, Computer, Spielekonsolen und Co. auszuschalten, wenn man sie gerade nicht braucht.

Dazu zählt übrigens auch Ofen und Herd. Vermutlich hast Du bei der Hitze ohnehin keine Lust groß zu kochen oder warm zu essen. Solltest Du dennoch nicht auf warme Mahlzeiten verzichten können, nutze beim Kochen idealerweise eine Abzugshaube.

Auch der Herd kann ungewollt für unangenehm hohe Temperaturen in einer Dachgeschosswohnung sorgen.
Auch der Herd kann ungewollt für unangenehm hohe Temperaturen in einer Dachgeschosswohnung sorgen.  © Unsplash/KWON JUNHO

Tipp 4: Wärmespeicher verbannen

Wärme wird außerdem nicht nur im Raum produziert, sondern auch gespeichert - zum Beispiel in dicken Teppichen und dunklen Sofas.

Möchte man einen Raum kühl halten, sollten lose Teppiche und Vorleger also woanders gelagert werden.

Tipp 5: Elektrische Kühlung

Will man eine Dachgeschosswohnung schnell kühlen, kann man dies elektrisch machen. Eine elektrische Kühlung ist durch Klimaanlage möglich, aber auch ein Ventilator kann eine aufgeheizte Wohnung kühlen.

Klimaanlagen gibt es bisher in den wenigsten Wohnungen. Ein Einbauen ist außerdem ohne Vermieter nicht möglich. Bei einer Version mit Abluftschlauch muss jedoch das Fenster immer einen Spalt geöffnet sein, was nicht sehr günstig ist. Eine weitere Alternative, die mobile Klimaanlage, ist aber sehr teuer. Zudem verbrauchen solche Klimaanlagen sehr viel Energie, und sollten daher nur sparsam, im Notfall, bei akuter und starker Hitze verwendet werden.

Günstiger sind dagegen Ventilatoren. Diese kühlen den Raum allerdings nicht direkt, sondern geben einem nur das Gefühl von Kühle. Ventilatoren können nur Wind erzeugen, indem sie die warme Luft im Raum herumwirbeln und zirkulieren. Dadurch verdunstet Schweiß allerdings schneller, was wiederum für Abkühlung sorgt.

Günstige Ventilatoren in verschiedenen Ausführungen

Wer hat, kann mit einer Klimaanlage seine aufgeheizte Dachgeschosswohnung abkühlen. Ein Ventilator kann ebenfalls für ein frischeres Gefühl sorgen.
Wer hat, kann mit einer Klimaanlage seine aufgeheizte Dachgeschosswohnung abkühlen. Ein Ventilator kann ebenfalls für ein frischeres Gefühl sorgen.  © dpa/Wolfram Kastl

Tipp 6: Verdunstungskälte

Auf diesem Prinzip der Verdunstungskälte basieren weitere Tipps gegen Hitze im Dachgeschoss.

Zum einen kann man die Wohnung kühlen mit Ventilator und Handtuch: Mit feuchten Tüchern oder Laken, und gegebenenfalls einem Ventilator kannst Du Dir eine DIY-Klimaanlage bauen. Hänge dafür feuchte Tücher, idealerweise aus Baumwolle oder Frottee, mittig in den Raum oder sogar vor einen Ventilator. Dieser bläst Luft gegen das Tuch, lässt das Wasser verdunsten und verteilt die befeuchtete Luft im Raum. Lege jedoch trockene Handtücher unter, um den Boden zu schützen.

Ungünstig ist diese Methode jedoch in Räumen, in denen ohnehin eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Denn zu hohe Luftfeuchtigkeit lässt den Raum warm und stickig wirken. Zudem erhöht sich dadurch das Risiko von Schimmel.

Alternativ kannst Du auch eine Wanne mit eiskaltem Wasser füllen oder stattdessen einen Eimer mit Eiswürfeln. Tonbehälter eignen sich sogar noch besser, da sie die Kälte am längsten halten. Auch so kannst Du Deine Wohnung kühlen.

Tipp 7: Sich selbst abkühlen

Erfrischend sein und die Zimmertemperaturen etwas erträglicher machen, kann auch eine Dusche. Die sollte kontraintuitiv jedoch nicht eiskalt, sondern besser lauwarm sein. Ein von der Eisdusche gekühlter Körper versucht, seine Temperatur wieder auszugleichen, wärmt dadurch wieder stark auf und schwitzt mehr.

Eine lauwarme Dusche wirkt dagegen kühlend, vor allem wenn Du Dich anschließend nicht sofort komplett abtrocknest und Deine Haare langsam von alleine trocknen lässt.

Für weitere Verdunstungskälte sorgen auch kühle Wickel, beispielsweise um die Handgelenke, aber auch ein kühles Fußbad kann abkühlen. Dieses kühlt schonender und ist wassersparender als eine Dusche.

Steht die Hitze in einer Dachgeschosswohnung, kann ein Fußbad angenehm abkühlen.
Steht die Hitze in einer Dachgeschosswohnung, kann ein Fußbad angenehm abkühlen.  © 123RF/sompongtom

Nachts solltest Du nur mit Bettbezug schlafen. Gegebenenfalls kannst Du auch den Kissenbezug oder Socken vorher eine Weile in das Gefrierfach legen, um abgekühlt einschlafen zu können.

Alle Schlafklamotten auf diese Weise zu kühlen ist jedoch ebenso kontraproduktiv, wie eine kalte Dusche, und sollte vermieden werden.

Langfristige Tipps für eine kühle Dachgeschosswohnung

Es gibt einige bauliche Maßnahmen, die sich mit Hinblick auf kommende heiße Sommer, aber auch hinsichtlich der Heizkosten und Nachhaltigkeit lohnen. Leider hat man als Mieter häufig wenig Mitspracherecht und kann diese Voraussetzungen kaum beeinflussen. In diesem Fall hilft es, sich vor einem Umzug der folgenden Aspekte bewusst zu sein und sie bei der Wohnungssuche zu berücksichtigen.

Demnach kann man mit der richtigen Dämmung und Verglasung seine Dachgeschosswohnung kühl halten.

Tipp 8: Dämmung

Gerade alte Häuser sind leider unzureichend gedämmt, sodass es an Hitzeschutz fehlt. Insbesondere Dächer können häufig saniert und richtig gedämmt werden. Die richtige Dämmung schützt nicht nur im Sommer vor Hitze, sondern spart im Winter auch Heizkosten.

Tipp 9: Verglasung

Auch die Verglasung hat Einfluss auf die Temperaturen in der Wohnung. Eine zweifache Verglasung ist dabei das nötige Minimum in Deutschland, besseren Hitzeschutz bieten jedoch dreifach oder sogar vierfach verglaste Fenster.

Wer weiß, dass er mit hohen Temperaturen in der Wohnung nicht umgehen kann, sollte sich schon bei der Besichtigung nach Verglasung sowie Dämmung erkundigen.

Wohnst Du bereits in einer solchen Sauna, hilft Dir diese Anmerkung jedoch auch nicht mehr. Was Du machen kannst, ist, die Bedingungen mit dem Vermieter zu besprechen.

Bei heutigem Klima und aktueller Entwicklung lohnen sich bauliche Maßnahmen eventuell. Falls nicht, kommt für Dich stattdessen eventuell eine Mietminderung infrage.

Viele Wege führen in eine kühlere Dachgeschosswohnung

Auch in einer Dachgeschosswohnung ist man im Sommer nicht zwingend zum Schmoren in der Wohnung verdammt. Es gibt ein paar Tipps und Tricks, die helfen, die Hitze zu überleben.

Langfristig sollte man jedoch vielleicht bauliche Anpassungen in Erwägung ziehen und Rollos oder Fensterläden anbauen oder die Dämmung optimieren.

Will man eine Dachgeschosswohnung kühlen, sollte man auf jeden Fall prüfen, welche Maßnahmen im eigenen Zuhause leicht umsetzbar sind.

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/djedzura, 123RF/marketlan

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