So einfach kann man Raumduft selber machen: DIY-Ideen für tolle Atmosphäre
In der Wohnung steht der Dunst vom Kochen, es riecht nach feuchten Hundehaaren oder nassen Schuhen der Kinder? Oder man will mit dezenten Düften einfach für eine angenehme Atmosphäre sorgen? Dann kann man einen Raumduft selber machen - sogar ganz einfach.
Weitere Tipps zum atmosphärischen Wohnen gibt's im Wohnen & Deko-Ratgeber.
Infos für Schnellleser:
- Für selbstgemachte Raumdüfte benötigt man nur wenige Zutaten sowie Holzstäbchen und ein Glasfläschchen.
- Man kann z. B. aus ätherischen Ölen und Alkohol beziehungsweise aus Pflanzenöl Raumdüfte selber machen.
- Auch natürliche Stoffe können bei zu starker Dosierung zu Duftstoffunverträglichkeiten, Allergien und weiteren Beschwerden führen.
Gegen miefige Luft in der Wohnung greifen viele schnell zu Duftkerzen, Räucherstäbchen oder synthetischen Raumsprays. Diese sind häufig nicht nur preisintensiv, sondern auch schlecht für die Lunge. Sie enthalten nicht selten krebserregende Chemikalien oder allergene Stoffe und können sogar Duftstoffunverträglichkeiten auslösen.
Ist man auf der Suche nach natürlichen Alternativen, existieren einige Möglichkeiten, mit denen man einen Raumduft selber machen kann. Ob Zitronen, getrocknete Kräuter oder ätherische Öle - mit einer Vielzahl an natürlichen Aromen findet jeder einen passenden Duft.
Aber Achtung: Auch natürliche Mittel wie ätherische Öle können auf Dauer oder zu stark dosiert gesundheitlich bedenklich sein. Generell sollte man wissen, dass Raumdüfte die schlechte Luft nur überdecken, sie jedoch nicht verhindern oder bekämpfen. Gründliches Lüften funktioniert da besser.
Wer dennoch angenehme Düfte verströmen und für eine bestimmte Atmosphäre sorgen möchte, kann Raumduft selber machen und sogar von positiven Wirkungen profitieren. TAG24 präsentiert attraktive Möglichkeiten.
Natürlichen Raumduft mit Stäbchen selber machen
Eine Alternative zu chemischen Lufterfrischern sind natürliche Duftstoffe. Besonders ästhetisch ist dabei der Klassiker für natürlichen Raumduft: Duftstäbchen mit ätherischen Ölen. Aus einem Gefäß nehmen diese die duftende Flüssigkeit auf, die dann verdampft und einige Wochen lang einen Duft in den Raum abgibt.
Pflanzenöl als Basis
Für einen Raumduft auf Basis von Pflanzenöl benötigt man Folgendes:
- ein Glasfläschchen oder ein Flakon
- etwa 200 Milliliter geruchloses Pflanzenöl (z. B. Sonnenblumenöl)
- ätherische Öle nach Belieben
- etwa fünf bis zehn Stäbchen: idealerweise aus Bambus, Rattan oder Balsaholz
Anders als gewöhnliche Schaschlikstäbe aus herkömmlichem Hartholz saugen sich die drei genannten Stäbchen dank Kapillaren oder poröser Struktur besser mit Flüssigkeit voll.
So zaubert man einen angenehmen Raumduft mit Pflanzenöl:
Das Glasfläschchen wird mit dem geruchlosen Öl gefüllt, bevor zehn bis 15 Tropfen des jeweiligen ätherischen Öls hinzugegeben werden. Dabei sollte man zurückhaltend beginnen und bei Bedarf einige Tropfen ergänzen.
Ein Ende der Stäbchen wird zunächst in die Mischung eingetaucht und benetzt. Anschließend umdrehen und das andere Ende benetzen, sodass sich der Geruch sofort im Zimmer verteilen kann.
Übrigens: Je mehr Stäbchen verwendet werden, desto besser verbreitet sich der Geruch. Ist der Duft nicht intensiv genug, kann ein Stäbchen hinzugefügt werden.
Alkohol als Basis
Um einen Raumduft auf Basis von Alkohol zu kreieren, benötigt man Folgendes:
- ein Glasfläschchen oder ein Flakon
- 80 Milliliter hochprozentigen Alkohols (z. B. Wodka oder Korn)
- zehn Milliliter Glycerin
- ätherische Öle nach Belieben
- etwa fünf bis zehn Stäbchen
So geht's:
Die Zutaten werden in einem Fläschchen zusammen gegeben. Anschließend wird die Flasche geschlossen und kräftig geschüttelt. Nachfolgend werden die Stäbchen in die Flüssigkeit eingetaucht und von beiden Seiten benetzt. Ist der Duft nicht intensiv genug, können weitere Stäbchen hinzugegeben werden.
Achtung! Möchte man Raumduft mit ätherischen Ölen selber machen, sollte man mit Bedacht vorgehen.
Ein natürlicher Stoff ist nicht zwingend gesundheitlich unbedenklich. Bei zu hoher Dosis kann es zu Allergien und Duftstoffunverträglichkeiten sowie Reizungen der Haut und Schleimhaut kommen.
Natürlichen Raumduft mit Natron selber machen
Durch seine basische Eigenschaft ist Natron ein Lufterfrischer, der Säuren neutralisiert und mit dem ein Raumduft hergestellt werden kann.
Für diese DIY-Idee benötigt man:
- ein Einmachglas mit Deckel oder durchlässigem Stoff
- einige Esslöffel Natron
- getrocknete Kräuter, Gewürze oder duftende Blüten nach Belieben (alternativ auch ätherisches Öl)
So klappt's:
Das Einmachglas wird etwa bis zur Hälfte mit Natron gefüllt. Anschließend werden die getrockneten Kräuter hinzugegeben, alles gut durchmischt und mit einem durchlöchertem Deckel oder einem luftdurchlässigen Stoff abgedeckt.
Nimmt der Duft ab, kann das Glas leicht geschüttelt werden, um den Duft erneut freizusetzen. Alternativ kann es auch neu gefüllt werden.
Tipp: Wer in Sachen Raumduft auf getrockneten Lavendel in Säckchen setzen will, findet auf TAG24 eine Anleitung zum Selbermachen.
Duftsäckchen selber machen
Getrocknete Kräuter und Blüten können auch in kleinen Säcken leichten Duft ausströmen. Diese Duftsäckchen eignen sich vor allem in kleinen Räumen sowie in Schränken oder in Taschen und Rucksäcken. Lavendel soll dabei sogar Motten von Kleidung und Schränken fernhalten.
Was man dazu braucht:
- ein Säckchen aus luftdurchlässigem Stoff
- verschiedene getrocknete Kräuter und Blüten
Die Kräuter werden dafür etwas gerieben und in das Säckchen gefüllt, sodass etwa ein Drittel des Beutels noch frei ist.
Zugebunden kann der Beutel nun an die jeweilige Stelle gehängt oder gelegt werden. Durch gelegentliches Schütteln oder Drücken wird der Duft zeitweise intensiver.
Schneller Raumduft gegen akute Gerüche
Bei akuten Gerüchen in der Wohnung hilft ein schneller Raumduft mit Wasser. Dazu Wasser mit Zitrone - in Scheiben oder Stücken - aufkochen und köcheln lassen, bis der Geruch verflogen ist. Das Ganze kann man mit Rosmarin oder Ähnlichem verfeinern.
Um den Raumduft etwas länger zu erhalten, kann man das Wasser in kleinere, offene Behälter füllen und diese auf Heizkörpern verteilen.
Weihnachtliche Duftorangen als Raumduft
Möchte man einen weihnachtlichen Raumduft selber machen, benötigt man nur zwei natürliche Zutaten - Orangen und getrocknete Gewürznelken - und nur ganz wenig Zeit. Über Öldrüsen in der Orangenschale verströmt die Zitrusfrucht ihren typischen Duft. Nelken ergänzen diesen zu einem weihnachtlichen Aroma.
Für diesen angenehmen Raumduft durch Duftorangen werden Nelken verteilt durch die Schale in die Orange gesteckt. Anschließend wird mit einer Nadel ein Faden durch die Orange geführt, um sie aufzuhängen oder sie wird dekorativ hingelegt.
Für einen etwas intensiveren Duft werden idealerweise mehrere Orangen verwendet.
Beliebte Raumdüfte und ihre Wirkungen
Die Düfte riechen nicht einfach nur gut und sorgen für eine angenehme Atmosphäre, ätherische Öle haben zudem - wenn angemessen und in Maßen dosiert - zusätzliche positive Wirkungen.
- Lavendel, Melisse, Jasmin, Kamille, Zimt und Fichtennadeln wirken entspannend und sollen beim Einschlafen helfen.
- Düfte von Zitrusfrüchten sowie Rosmarin und Minze sind eher erfrischend.
Kombiniert man Minze oder Eukalyptus mit Zitronenduft wirkt das belebend und stimulierend.
Düfte von Orange, Pfeffer, Minze und Kakao sollen stimmungshebende Effekte haben.
Orangen, Nelken und Zimt werden in der Regel für eine weihnachtliche Atmosphäre genutzt.
Bestimmte Insekten kann man übrigens mit Düften aus Zitrone und Nelken, sowie Lorbeerblättern oder Basilikum vertreiben. Gegen Motten wird häufig Lavendelduft eingesetzt.
Tipp: Wer einen Raumduft nicht selbst herstellen will, kann alternativ zu fertigen Raumduft-Produkten greifen: Frischer Raumduft: Mit diesen Düften riecht es wunderbar.
Einfache DIY-Ideen für angenehmen Raumduft
Wünscht man sich einen wohligen Raumduft und will dabei auf chemische Mittel und teure Raumparfums aus dem Handel verzichten, kann man ganz einfach Raumdüfte selber machen. Mit nur wenigen Zutaten lassen sich natürliche und effektive Raumparfums herstellen.
Während sie angenehmen Duft verströmen und unangenehme Gerüche verdecken oder neutralisieren, können sie dennoch nicht für frische Luft sorgen.
Wer schlechte Luft im Raum verhindern möchte, sollte daher zuallererst gründlich lüften und dann seine liebsten Duftnoten setzen.
Titelfoto: 123rf/serezniy