Endlich Ordnung schaffen! Das Chaos mit System besiegen

Wenn man zu Hause aufräumen und Ordnung schaffen will, muss man oft erst den inneren Schweinehund überwinden. Mit System, Selbstkontrolle und etwas Zeit kann man seine Wohnung aber auf lange Sicht gesehen leichter sauber halten und den eigenen Stresspegel reduzieren.

Weitere Tipps für mehr Ordnung gibt es unter Einrichtungsideen.

Ordnung schaffen mit System - das bekommt jeder hin.
Ordnung schaffen mit System - das bekommt jeder hin.  © 123RF/skawee

Das kennen wahrscheinlich viele: dreckige Socken auf dem Boden, benutztes Geschirr in der Spüle, leere Flaschen auf dem Tisch oder stapelweise Post auf der Kommode. Wenn die Unordnung überhand nimmt, fragt man sich schnell: Wo fängt man an und wo hört man auf?

Um dem Chaos in den eigenen vier Wänden wieder Herr zu werden, kann jeder mit ein wenig Disziplin und Organisation Ordnung schaffen - zumindest mit dem richtigen System.

Hat man erst einmal eine gewisse Struktur erarbeitet, bedarf es später oft nur weniger Handgriffe, um sein Zuhause ordentlich zu halten.

Wer sich unsicher ist, kann einen Freund oder eine Freundin bitten, beim Aufräumen zu helfen. Mit der Meinung einer außenstehenden Person bekommt man einen anderen Blick auf den vermeintlichen Wert eines Gegenstandes.

Infos für Schnellleser:

  • Für viele ist es einfacher, mit regelmäßigem, aber dafür kürzerem Aufräumen Ordnung zu halten.
  • Beim Ausmisten bekommt man einen Blick dafür, von welchen Dingen man sich trennen kann.
  • Ordnungshelfer wie Boxen, Körbchen oder Schubladeneinsätzen können eine gute Hilfe sein.
  • Feste Stammplätze für diverse Dinge sorgen für mehr Ordnung.
  • Einfache Alltagsroutinen erleichtern es, den Haushalt in Ordnung zu halten.

1. Bestimmte Zeiten einplanen

Frische Luft ins Zimmer lassen und dann ran an die Arbeit.
Frische Luft ins Zimmer lassen und dann ran an die Arbeit.  © 123Rf/rh2010

Aller Anfang ist schwer oder anders ausgedrückt, häufig fehlt es an der nötigen Motivation, mit dem Aufräumen zu beginnen.

Dann kann es hilfreich sein, sich mit kleinen Schritten der (Un-)Ordnung zu widmen und jeden Tag eine bestimmte Zeit dafür einzuplanen. Das können 30 Minuten oder eine Stunde sein, ganz nach individuellem Bedarf.

Wer unter der Woche zeitlich sehr eingespannt ist, kann stattdessen am Wochenende oder an einem anderen freien Tag Ordnung schaffen. Dafür sollte man ein bis zwei Stunden einplanen.

Für gute Laune und mehr Elan können ein interessantes Hörspiel oder die Lieblingsmusik abgespielt werden. Zusätzlich haben frische Luft und viel Tageslicht eine durchaus belebende Wirkung.

Tipp: Vor dem Aufräumen sollte man sich Gedanken machen, wie man vorgehen und wo man anfangen möchte. Manche arbeiten Zimmer für Zimmer ab, andere gehen nach Kategorien vor - z. B. Kleidung, Deko, technisches Zubehör.

2. Mit System ausmisten

Lieb gewonnene Gegenstände muss man nicht entsorgen, um Ordnung zu schaffen.
Lieb gewonnene Gegenstände muss man nicht entsorgen, um Ordnung zu schaffen.  © 123rf/andreypopov

Zum Aufräumen gehört ebenso das regelmäßige Ausmisten. Das gilt nicht nur für Kleidungsstücke, sondern auch für Alltagsgegenstände, Papierkram oder Dekoelemente. Dafür kann man die jeweiligen Dinge bestimmten Kategorien zuordnen.

1. Gegenstände, die man unbedingt aufheben möchte

Dazu gehören wichtige Dokumente, Wertsachen oder auch persönliche Lieblings- bzw. Erinnerungsstücke.

2. Sachen, bei denen man sich unsicher ist

Hier kann man sich fragen, ob Dinge aufgehoben werden müssen, die man seit etwa einem Jahr nicht mehr benötigt oder sogar vergessen hat und die obendrein keinen besonderen Wert besitzen.

3. Dinge, die auf jeden Fall entsorgt werden können

In diese Rubrik zählen vor allem Gegenstände, die defekt oder beschädigt sind und sich nicht mehr bzw. nur sehr teuer reparieren lassen. Das gilt selbst für Dinge, die - warum auch immer - zum Weitergeben nicht infrage kommen.

4. Artikel, die sich zum Verschenken oder Verkaufen eignen

Als klassische Beispiele können Kleidungsstücke, Bücher, Handys oder Spielzeug genannt werden. Oft sind diese Sachen noch in gutem Zustand, gefallen oder passen einem aber nicht mehr. Man kann sie über eine Online-Plattform oder auf Flohmärkten verkaufen, im Bekanntenkreis verschenken oder an Einrichtungen spenden.

Idealerweise stellt man sich gleich ein paar Kisten, Kartons oder Müllsäcke bereit, um die Gegenstände direkt einzusortieren.

Übrigens: Man kann sich getrost von Dingen trennen, die man vor einer Ewigkeit geschenkt bekommen hat, womit man aber gar nichts anfangen kann. Das gilt auch für einst teuer erworbene Gegenstände, die einem nicht mehr zusagen.

3. Visuelle Ordnung schaffen

Mit schönen Körbchen oder Boxen kann man wunderbar Ordnung schaffen.
Mit schönen Körbchen oder Boxen kann man wunderbar Ordnung schaffen.  © 123rf/serezniy

Oft sind es die kleinen Dinge, die eine Wohnung schnell unordentlich aussehen lassen, gerade dann, wenn sie sich häufen. Um visuell Ordnung zu schaffen, lassen sich viele diverse Alltagsgegenstände in dekorativen Körbchen oder dezenten Boxen unterbringen. So klappt das z. B. bei folgendem Kleinkram.

  • Nähzeug
  • Schreibwaren
  • Medikamente
  • Ladekabel
  • Schmuck
  • Bastelzeug
  • Batterien
  • USB-Sticks
  • Schminkutensilien

Solche Ordnungshelfer können einfach im Schrank oder unter dem Bett bzw. Sofa verstaut werden.

Im Übrigen eignen sich kleine Kisten und Schubladeneinsätze auch prima für mehr Ordnung im Kleiderschrank. So lassen sich vor allem Kleinteile wie Socken, Gürtel und Unterwäsche gut unterbringen.

Tipp: Um störende Kabel von Computer und Fernseher sowie von (Decken-)Lampen und Co. optisch zu verstecken, können sie in Kabelleisten verpackt werden.

4. Festen Platz bestimmen

Hat alles einen festen Platz, muss man weniger suchen.
Hat alles einen festen Platz, muss man weniger suchen.  © 123RF/kostikova

Die meisten Menschen kennen es aus der Küche, wo z. B. Messer, Gabel und Löffel einen festen Platz im Besteckkasten haben und Geschirr, Töpfe und Pfannen immer im gleichen Schubfach bzw. Regal aufbewahrt werden. Dieses Prinzip kann man gut auf alle anderen Räume im Haus oder in der Wohnung übertragen.

Wer bestimmten Gegenständen einen geeigneten Stammplatz zuweist und sie nach Gebrauch auch wieder dahin zurückbringt, kann so Ordnung schaffen und halten.

Positiver Nebeneffekt: Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, wo was aufbewahrt wird, findet man Dinge deutlich schneller.

5. Nicht nur Ordnung schaffen, sondern auch halten

Wer Ordnung schaffen will, sollte Dinge gleich wegräumen und nicht stehen lassen.
Wer Ordnung schaffen will, sollte Dinge gleich wegräumen und nicht stehen lassen.  © 123rf/dragonimages

Ganz gleich für welche Methode des Aufräumens oder welches Ordnungssystem man sich entscheidet, wer langfristig mehr Struktur in seinem Zuhause haben möchte, sollte regelmäßig etwas Zeit investieren und Disziplin aufbringen.

Das Einführen einer gewissen Alltagsroutine kann zusätzlich Zeit sparen. Das gelingt vor allem durch folgendes Vorgehen:

  • dreckiges Geschirr direkt nach dem Gebrauch in den Geschirrspüler stellen bzw. abwaschen
  • wichtige Dokumente kategorisch abheften
  • verschmutzte Kleidung in den Wäschekorb oder die Waschmaschine werfen
  • altes Zeitungspapier, nicht benötigte Kartons, leere Flaschen usw. in entsprechenden Behältern sammeln
  • volle Müllbeutel entsorgen

Zudem sollte man bei Neuanschaffungen vorher gut überdenken, ob sie wirklich vonnöten sind.

So kann man z. B. bei Kleidungsstücken oder Dekomaterial für sich selbst festlegen, dass für jedes neu erworbene Teil ein altes zu entsorgen ist.

Fazit: Ordnung schaffen mit System

Schnell sammeln sich überflüssige Gegenstände in den eigenen Räumen an, die einfach nur irgendwo abgelegt werden. Dort nehmen sie am Ende nicht nur unnötig Platz weg, sondern wirken oft chaotisch und unordentlich.

Beherzigt man jedoch ein paar einfache Tipps, kann man wieder Ordnung schaffen und für eine angenehme Wohlfühlatmosphäre sorgen. Dazu braucht man aber etwas Zeit und ein System, mit dem man selbst gut klarkommt.

Titelfoto: 123RF/skawee

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