Lavendelsäckchen selber machen: 3 Anleitungen mit und ohne Nähen

Lavendel gilt als verlässliches Hausmittel gegen Motten und manch andere unliebsame Insekten. Um effektiv von dessen Wirkung zu profitieren, kann man sich einfach Lavendelsäckchen selber machen, sie passend platzieren und so ganz nebenbei ihren wohltuenden, aromatischen Duft genießen.

Mehr trendige Tipps gibt es auf der Themenseite "Wohnen & Deko".

So schön verzierte Lavendelsäckchen kann man selber machen.
So schön verzierte Lavendelsäckchen kann man selber machen.  © 123rf/skat15

Lavendel wird nicht nur eine beruhigende und entspannende Wirkung nachgesagt, sein Duft soll auch einen abwehrenden Effekt gegenüber unerwünschten Motten besitzen. So mancher schwört darauf und hängt bzw. legt sich deshalb Lavendelsäckchen in den Kleiderschrank oder auf den Nachttisch.

Häufig werden die kleinen Duftkissen auch als Mitbringsel verschenkt. Gerade dann bietet es sich doch an, Lavendelsäckchen selber zu machen. Die in Handarbeit genähten, mit getrockneten Lavendelblüten gefüllten, dekorativen Beutel, können so manchem Zimmer einen Hauch von Provence verleihen.

Wer einen Garten oder Balkon hat, kann Lavendel selber anpflanzen. Nachdem die Blüten im Sommer geerntet und getrocknet wurden, können sie schließlich in die Säckchen gefüllt werden. Alternativ ist getrockneter Lavendel auch in Drogerien, Reformhäusern, bei Gewürzhändlern sowie einigen Onlineshops erhältlich.

Je nachdem wie groß ein Lavendelsäckchen ist und wie schwer es gefüllt wurde, halten Duft und Wirkung bis zu mehrere Wochen oder sogar Monate an. Lässt der Effekt nach, hilft es meist schon, den Beutel etwas durchzukneten oder ein paar Tropfen Lavendelöl darauf zu geben.

1. Lavendelsäckchen nähen

Lavendelbeutel lassen sich ohne viel Aufwand und mit überschaubaren Materialien einfach herstellen. Es wird lediglich folgendes Zubehör benötigt.

  • Stoff (-Reste), z. B. aus Baumwolle, Jutefasern, Organza
  • Nähnadel
  • Garn
  • Band (zum Verschließen), z. B. Geschenkband, Seidenband, Schleifenband
  • Schere
  • getrocknete Lavendelblüten
Für gefüllte Beutel eignen sich dekorative Stoffe.
Für gefüllte Beutel eignen sich dekorative Stoffe.  © 123rf/terovesalainen

1. Schritt: Wähle einen passenden Stoff aus. Das Säckchen kann entweder aus einem großen Stück oder aber zwei verschiedenen Stücken Stoff genäht werden. Die Größe des späteren Lavendelsäckchens bleibt dabei jedem selbst überlassen. Den Stoff auf die entsprechenden Maße zuschneiden, wobei für die Naht etwa ein Zentimeter auf jeder Seite dazugerechnet werden sollte.

2. Schritt: Nähe zuerst an beiden Zuschnitten an einer der kürzeren Seiten, wo später die Öffnung ist, den Saum um etwa einen halben bis einen Zentimeter sauber um.

3. Schritt: Lege die beiden Stoffteile mit der Außenseite übereinander und nähe sie über die drei übrigen Kanten (sprich: zwei lange Seiten und eine kurze Seite) herum zusammen. Dafür eignet sich beispielsweise der Rückstich bzw. Steppstich, der für eine besonders feste Naht sorgt.

Hat man nur einen Stoffrest, wird dieser halbiert und an den beiden langen Seiten miteinander vernäht.

4. Schritt: Nun kann das Säckchen durch die verbliebene Öffnung gestülpt werden, sodass die Nähte versteckt sind und die "schöne" Seite nach außen zeigt.

5. Schritt: Fülle den getrockneten Lavendel in den Beutel und binde ihn mit einem passenden Band fest zusammen.

Ein Tutorial zum Rückstich gibt es in diesem Video:

2. Lavendelkissen nähen

Lavendelkissen eignen sich als kleines Mitbringsel.
Lavendelkissen eignen sich als kleines Mitbringsel.  © 123rf/teamkohl

Im Prinzip wird ein Lavendelkissen ähnlich hergestellt wie ein Säckchen. Zuerst entscheidet man sich für einen Stoff, welcher gemustert, einfarbig oder beispielsweise mit einer Bordüre verziert sein kann.

Aus diesem Stoff werden jeweils zwei gleich große Teile ausgeschnitten, die eine beliebige Form haben können. Schön sehen die Duftkissen z. B. als Herz aus, aber auch quadratische oder runde Formen lassen sich einfach nähen. Wer es etwas ausgefallener mag, kann spezielle Motive zuschneiden.

Beide Stoffstücke werden mit der schönen Seite nach außen übereinander gelegt und am bzw. über den Rand zusammengenäht. Bevor man das Kissen komplett verschließt, müssen aber noch die getrockneten Lavendelblüten hineingestopft werden.

Tipp: Als Alternative zu getrocknetem Lavendel kann man sich aus Reis und Lavendelöl eine duftende Füllung herstellen.

Dazu wird trockener Reis zusammen mit ein paar Tropfen des Öls in eine Schüssel gegeben und für ein paar Minuten ziehen gelassen. Wenn das Öl vom Reis aufgesogen wurde, kann der Duftreis in das Säckchen gefüllt werden.

3. Lavendelsäckchen ohne nähen

Ein duftendes Lavendelsäckchen lässt sich auch ganz ohne Nähen herstellen. Es können beispielsweise

  • leere Teebeutel,
  • kleine Jutesäcke,
  • kleine Baumwollbeutel oder
  • Geschenksäckchen,

worin häufig Schmuck oder Seife verpackt ist, verwendet werden.

Genauso schnell und einfach können aus Taschentüchern oder schönen Stoffresten kleine mit Lavendelblüten gefüllte Päckchen gebunden werden. Als Schleife eignen sich Seidenbänder, Geschenkband oder ein normaler Bindfaden.

Einen Teebeutel mit Lavendelblüten füllen: So einfach geht's ohne nähen.
Einen Teebeutel mit Lavendelblüten füllen: So einfach geht's ohne nähen.  © 123rf/dkaranouh

Tipps zum Trocknen von Lavendel

Getrocknete Lavendelblüten lassen sich einfach in kleine Beutel füllen.
Getrocknete Lavendelblüten lassen sich einfach in kleine Beutel füllen.  © 123rf/julieandtaily

Um den vollen Duft von Lavendel ausschöpfen zu können, muss man den richtigen Zeitpunkt der Ernte abpassen. Dieser ist dann gegeben, wenn ein paar Blüten geöffnet sind, aber noch nicht alle. Wann es so weit ist, variiert je nach Sorte zwischen Juni und September. Verblühter Lavendel eignet sich nicht mehr zum Trocknen.

Man schneidet die einzelnen Stiele ungefähr zehn Zentimeter unterhalb der Blüte ab. Sie sollten möglichst keinen Tau mehr vorweisen. Ein guter Moment wäre daher ein trockener Tag um die Mittagszeit, wenn Wassertropfen verdunstet sind. Hier erfährst Du mehr, wie Du Lavendel richtig schneidest.

Zum Trocknen eignet sich ein schattiger und kühler Ort, damit dem Lavendel nicht durch zu viel Licht und Wärme die ätherischen Öle entzogen werden.

Nach etwa ein bis zwei Wochen lassen sich die Blüten ganz einfach vom Stiel abstreifen und in die vorbereiteten Beutel füllen.

Lesetipp: Nützliche Hinweise zum Trocknen von Blumen gibt es in diesem Beitrag:

Trockenblumen selber machen: Mit diesen Methoden & Pflege-Tipps klappt's.

Nicht zuletzt soll noch gesagt sein, dass man im Prinzip jede Lavendelart zum Trocknen verwenden kann. Für die Duftsäckchen gegen lästige Motten und Insekten sollen sich jedoch vor allem Speiklavendel, Schopflavendel und Wolllavendel sehr gut eignen.

Titelfoto: 123rf/skat15

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