Giftigster Oktopus der Welt: So tödlich ist der Blauringkrake
Klein aber oho - das trifft bei diesem Meeresbewohner allemal zu. Der Blauringkrake gilt nicht nur als der giftigste Oktopus der Welt, sondern warnt bei Gefahr auch noch mit einem ganz besonderen Blaulicht.
Blau geringelte Krake: Eines der giftigsten Meerestiere
Oktopusse gelten vermutlich nicht gerade als die beliebtesten oder schönsten Tiere auf unserer Erde, besitzen allerdings eine hohe Intelligenz und sind nicht zuletzt wegen ihres Aussehens sehr faszinierend.
Was so manchen vielleicht überraschen dürfte, ist die Tatsache, dass alle Oktopusarten ein mehr oder weniger starkes Gift produzieren. Doch keines davon ist wohl so stark wie das des blau geringelten Oktopus.
Die Giftmenge eines Bisses soll genügen, um etwa zehn Menschen töten zu können. Somit gehört der Blauringkrake neben beispielsweise der Seeschlangenart Aipysurus duboisii, dem Steinfisch und der Würfelqualle, zu einem der giftigsten Meerestiere.
Ein Biss dieses Kraken kann bei Menschen innerhalb weniger Stunden zum Tode führen. Ein Gegengift gibt es derzeit nicht.
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Der Blauringkrake und sein Gift
Oktopusse setzen ihr Gift unter anderem bei der Beutejagd ein. Damit lähmen sie ihre Opfer, um sie bewegungsunfähig bzw. wehrlos zu machen und somit leichter fressen zu können.
Dabei produziert der Blauringkrake das Gift nicht wirklich selbst, sondern vielmehr bestimmte Bakterien, die in dessen Vorderdarm und den Speicheldrüsen vorkommen. Diese Bakterien werden schließlich von Generation zu Generation weitergegeben.
Bei dem Gift, welches der blau geringelte Oktopus freisetzt, handelt es sich um Tetrodotoxin, welches zu den Nervengiften zählt. Auch andere Tiere wie beispielsweise der Kugelfisch, der Igelfisch oder einige Schnecken und Krebse tragen dieses Toxin in sich.
Das Gift entfaltet seine Wirkung innerhalb von zwei Stunden nach dem Biss des Oktopus. Es treten Lähmungserscheinungen im Zwerchfell und der Brustmuskulatur auf, wodurch die selbständige Atmung extrem eingeschränkt wird und zum Stillstand führen kann. Auch Bewusstseinsstörungen können auftreten.
Ein Gegengift gibt es aktuell nicht. Werden betroffene Patienten jedoch zeitnah, fachgerecht und so lange beatmet, bis die Wirkung des Giftes nachlässt, erhöhen sich die Überlebenschancen.
Steckbrief des Blauring-Oktopus
Wissenschaftlicher Name: Hapalochlaena
Einordnung: Kraken
Lebensraum: in Ufernähe bzw. bis etwa 50 Meter Tiefe vor der Küste Australiens und Südostasien
Aussehen: braun-gelblicher Körper mit blauen Ringen, die sich insbesondere bei einer Bedrohung leuchtend bzw. pulsierend absetzen
Ernährung: Garnelen, Hummer, Krabben, Muscheln, Meeresschnecken
Fortpflanzung: erfolgt nur ein einziges Mal während ihrer Lebensdauer. Die Männchen sterben nach der Abgabe ihrer Samen an das Weibchen. Diese legen ihre Eier ab und bewachen sie so lange, bis die Jungtiere schlüpfen. Während dieser Zeit nehmen sie kaum bis gar keine Nahrung zu sich und sterben schließlich ebenfalls.
Aufgrund ihres fehlenden Knochengerüsts können sich Oktopusse durch so ziemlich jede noch so kleine Öffnung zwängen.
Schon gewusst? Ein Oktopus besitzt neben drei Herzen auch neun Gehirne, wovon das Haupthirn im Kopf sitzt und sich die anderen acht in jeweils einem Arm befinden. Dadurch kann jeder Arm unabhängig von den anderen oder aber alle zusammen zentral vom Haupthirn gesteuert werden.
Fazit: Das Oktopusgift kann tödlich sein, er greift aber selten an
Blauringkraken gelten grundsätzlich nicht als angriffslustig oder aggressiv. Fühlen sie sich jedoch bedroht bzw. zu sehr bedrängt verteidigen sie sich. Als Warnung färben sie ihre normalerweise unauffälligen Flecken leuchtend blau ein.
Der Biss an sich soll für Menschen übrigens nicht unbedingt schmerzhaft sein, kann also unter Umständen unbemerkt erfolgen. Bei Kontakt mit einem blau geringelten Oktopus sollte also unverzüglich ärztliche Hilfe eingeholt werden!
Titelfoto: 123rf/eugenesim