Giftigster Frosch der Welt: Weniger als ein Milligramm des Gifts ist tödlich

Der Schreckliche Pfeilgiftfrosch gilt als giftigster Frosch der Welt. Aber wie giftig kann das kleine Tier schon sein?

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Schrecklicher Pfeilgiftfrosch: Das ist der giftigste Frosch der Welt.
Schrecklicher Pfeilgiftfrosch: Das ist der giftigste Frosch der Welt.  © 123rf/rognar

Viele Spinnen und Schlangen sind für ihre Giftigkeit berüchtigt oder sogar teils fälschlicherweise verrufen. Das Gleiche gilt in der Regel jedoch nicht unbedingt für Frösche. Doch auch unter ihnen gibt es giftige Exemplare.

Beispielsweise handelt es sich bei der Familie der Pfeilgiftfrösche (Dendrobatidae), auch Baumsteiger- oder Farbfrösche genannt, um giftige Froscharten. Von ihnen sind etwa 160 Arten bekannt.

Der giftigste unter ihnen ist der Schreckliche Pfeilgiftfrosch (Phyllobates terribilis). Er ist auch unter den Namen Schrecklicher oder Goldener Giftfrosch sowie Schrecklicher, Gelber und Goldener Blattsteiger bekannt.

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Wie gefährlich der giftigste Frosch der Welt tatsächlich ist, wo er zu finden ist und vieles mehr, erfährst Du nun.

So sieht der Giftfrosch aus

Ein Schrecklicher Pfeilgiftfrosch wird bis zu fünf Zentimeter lang, wobei die Weibchen in der Regel minimal größer sind als die Männchen. Er gehört damit zu den größeren Arten der Familie.

Die Giftfrösche sind leuchtend gelb, gelegentlich auch gelbgrün bis hin zu grau; die Beine sowie der Bauch sind dabei kaum dunkler.

Jungtiere sind dagegen häufig noch schwarz mit zwei Rückenstreifen an den Seiten.

Die anderen Arten der Familie sind ebenfalls auffallend gefärbt. Ihre Haut ist rot, gelb, grün, blau, orange sowie türkis gefärbt - teilweise sogar zweifarbig.

Wenn auch wenig tarnend, kommen die Farben nicht von ungefähr. Die auffälligen Färbungen sind ein Warnsignal. Es soll ihre Giftigkeit leicht erkennbar machen und Fressfeinde von der Jagd auf sie abhalten.

Wo lebt der giftigste Frosch der Welt?

Der Schreckliche Pfeilgiftfrosch lebt ausschließlich im Regenwald in der Umgebung des Flusses Rio Saija in Kolumbien. Dort halten sie sich vor allem auf dem Waldboden und in Flussnähe auf.

Dieses Verbreitungsgebiet ist dicht von ihnen besiedelt. Aufgrund der nur kleinen Fläche gelten sie dennoch als stark gefährdet.

Andere Arten der Pfeilgiftfrösche leben in Regenwäldern in Süd- sowie Mittelamerika. So sind diese Froscharten in Brasilien, Bolivien, Costa Rica, Ecuador, Kolumbien, Nicaragua, Panama, Peru, Suriname und Venezuela verbreitet.

Andere Froscharten der Pfeilgiftfroschfamilie sind ebenfalls giftig, wenn auch nicht ganz so stark.
Andere Froscharten der Pfeilgiftfroschfamilie sind ebenfalls giftig, wenn auch nicht ganz so stark.  © 123RF/alcarrera

So giftig ist der giftigste Frosch der Welt

Schreckliche Pfeilgiftfrösche sind nicht nur die giftigsten Frösche der Welt, sondern gehören generell zu den giftigsten Tieren der Welt. Auch für Menschen sind sie lebensgefährlich.

Durch Drüsen auf der Haut wird etwa ein Milligramm Batrachotoxin, ein Nervengift, auf dem Körper des Frosches verteilt. Dieses soll 200 Mal so stark sein wie Morphium. Die Menge soll dabei schon ausreichen, um 10.000 Mäuse, zehn Menschen oder zwei Elefanten zu töten.

Gelangt das Gift über Schleimhäute (beispielsweise im Mund oder den Augen) oder Wunden in die Blutbahn, wirkt es sich besonders auf Muskeln und Nerven aus, stört die Reizweiterleitung und sorgt für Lähmungen, Herzrhythmusstörungen und anschließendes Herzversagen.

Indigene Völker Kolumbiens nutzten das Gift für die Pfeilspitzen der Blasrohrpfeile - daher auch der Name.

Durch das Gift sind die Frösche jedoch nicht nur vor Fressfeinden geschützt. Es dient den Fröschen außerdem als Schutz vor Krankheiten durch Bakterien, Pilze und Parasiten.

Die Gifte produzieren sie übrigens nicht aus körpereigenen Substanzen, sondern aus Stoffen, die sie durch ihre Ernährung aus der Beute aufnehmen.

Daher sind die Frösche bei der Haltung als Haustier im Terrarium nicht giftig. Dort genießen sie eine andere Ernährung und bilden diese Giftstoffe in der Regel nicht.

Ernährung und Fressfeinde des Giftfrosches

Sieht eigentlich ganz harmlos aus, aber nur die Goldbauchnatter ist seinem Gift gegenüber resistent.
Sieht eigentlich ganz harmlos aus, aber nur die Goldbauchnatter ist seinem Gift gegenüber resistent.  © 123RF/astemmer

Die Pfeilgiftfrösche ernähren sich von den Insekten, die sie in den Tropen finden. Dazu gehören vor allem Ameisen, Käfer, Spinnen und Tausendfüßler sowie Termiten und Milben.

Dank ihrer Giftigkeit und ihrer auffälligen Warnfarbe haben sie kaum natürliche Fressfeinde.

Einzig der Goldbauchnatter (Leimadophis epinephelus) kann ihr Gift nichts anhaben, weshalb sie selbst für den giftigsten Frosch gefährlich werden kann.

Fazit

Der giftigste Frosch der Welt ist der Schreckliche Pfeilgiftfrosch. Wird er von Fressfeinden gefressen oder gelangt das Gift von seiner Haut in die Blutbahn, wirkt es tödlich.

Titelfoto: 123rf/rognar

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