Die Seewespe: Was die Würfelqualle zum giftigsten Tier der Welt macht

Die Seewespe ist das giftigste Tier der Welt. Sie ist gut getarnt, bewegt sich elegant, und ihr Gift könnte bis zu 250 Menschen töten. TAG24 zeigt Dir alles über diese giftige Würfelqualle. Plus: Die Top 5 der giftigsten Tiere weltweit.

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Die Seewespe: Die giftigste Qualle der Welt

Das giftigste Tier der Welt ist die Seewespe. Ihr Gift könnte bis zu 250 Menschen töten.
Das giftigste Tier der Welt ist die Seewespe. Ihr Gift könnte bis zu 250 Menschen töten.  © IMAGO / Panthermedia

Neben Spinnen, Schlangen und Skorpionen gibt es auch sehr giftige Tiere unter Wasser. Das giftigste Tier der Welt ist eine Qualle, die Seewespe. Dieser Meeresbewohner, genauer gesagt Chironex fleckeri, lebt vorwiegend in Australien.

Die Seewespe hat rund 60 Tentakel mit etwa 5000 Nesselzellen und kann einen Durchmesser von 30 Zentimetern erreichen. Sie schimmert leicht bläulich und ist im Wasser kaum zu sehen. Ihre bis zu drei Meter langen Tentakel zieht sie wie ein Fischernetz durch das Wasser.

Bei Kontakt platzen die Nesselzellen auf und setzen ihr hochgefährliches Gift frei. Seewespen treiben oft in flachen Küstengewässern knapp unter der Wasseroberfläche.

Das schnellste Insekt der Welt bewegt sich zu schnell für seine eigenen Augen
Tierrekorde Das schnellste Insekt der Welt bewegt sich zu schnell für seine eigenen Augen

Diese Tiere haben faszinierende Geheimnisse: Sie haben 24 Augen, können Hindernisse und Beute erkennen, obwohl sie kein Gehirn haben. Sie sind lichtempfindlich und ziehen sich in dunklere Gewässer zurück. Ihre Fähigkeit, aktiv zu schwimmen, hilft ihnen, gezielt Beute zu jagen.

Diese Kombination aus Tarnung, giftigen Nesselzellen und komplexem Verhalten macht die Seewespe zu einem der giftigsten Tiere der Welt.

Steckbrief zur Seewespe (Würfelqualle)

Allgemeines:

  • Name: Seewespe (Chironex fleckeri)
  • Klasse: Würfelquallen (Cubozoa)
  • Vorkommen: Küstengewässer Nordaustraliens und Südostasiens

Aussehen:

  • Größe: Schirmdurchmesser bis 30 cm
  • Tentakeln: Bis zu 3 Meter lang

Lebensraum:

  • Habitat: Flache Küstengewässer, Mangroven, Flussmündungen

Giftigkeit:

  • Nesselzellen: Starkes Gift, das Herzstillstand und extreme Schmerzen verursachen kann
  • Erste-Hilfe: Wunde mit Essig spülen, sofort medizinische Hilfe

Das tödliche Gift der Seewespe

Die Nesselzellen an den Tentakeln vieler Quallenarten injizieren gefährliches Gift in ihre Opfer.
Die Nesselzellen an den Tentakeln vieler Quallenarten injizieren gefährliches Gift in ihre Opfer.  © 123rf/seaonweb

Das Gift der Seewespe kann theoretisch bis zu 250 Menschen töten. Sie sondern jedoch nie ihr gesamtes Gift ab. Die Verabreichung des Gifts dauert nur einen Sekundenbruchteil, und die ersten Symptome zeigen sich bereits nach wenigen Augenblicken.

Menschen stehen zwar nicht auf der Speisekarte der Seewespe, aber ihr Gift kann unsere Gesundheit ernsthaft gefährden. Ein Stich kann innerhalb weniger Minuten zur Bewusstlosigkeit führen.

Was passiert wenn eine Seewespe sticht?

Der Kontakt mit giftigen Quallen kann zu ernsthaften Verletzungen oder sogar zum Tod führen.
Der Kontakt mit giftigen Quallen kann zu ernsthaften Verletzungen oder sogar zum Tod führen.  © 123RF/stegarau

Viele Menschen erlitten schwere Verletzungen durch den Kontakt mit einer Seewespe. Ihr Gift greift das Nervensystem an, was zu Herz-Kreislauf-Störungen und Muskellähmungen führt. Deshalb kann die Atmung beim Menschen aussetzen, wenn er mit den giftigen Tentakeln in Berührung kommt.

Das Gift der Seewespe macht Angreifer und Beutetiere bewegungsunfähig und lähmt die Muskulatur in Sekundenschnelle.

Beim Menschen verursacht es brennende Schmerzen, Verätzungen und strickleiterartige Striemen. Im Extremfall wird man innerhalb weniger Minuten bewusstlos.

Schutz vor Seewespenstichen

Gegen das Gift von Seewespen gibt es ein rettendes Antiserum. (Symbolbild)
Gegen das Gift von Seewespen gibt es ein rettendes Antiserum. (Symbolbild)  © 123RF/wirestock

Glücklicherweise sondert die Seewespe nie ihr gesamtes Gift ab, was uns eine Chance lässt. Schnell handeln ist jedoch essenziell. Nach Kontakt sollten die Tentakel sofort entfernt werden, um weitere Giftfreisetzung zu verhindern.

Der Notarzt führt oft eine Schockbehandlung durch, um das Herz-Kreislaufsystem zu stabilisieren. Bei schwerer Vergiftung wird ein Antiserum verabreicht, das das Gift neutralisiert.

Die verätzte Haut wird wie eine Verbrennung behandelt und oft mit Antibiotika ergänzt, um Infektionen zu verhindern.

Was sind die 5 giftigsten Tiere der Welt?

Die Bestimmung der giftigsten Tiere der Welt basiert zwar nicht auf einer exakten Wissenschaft, aber der sogenannte LD50-Wert ist ein verlässlicher Richtwert. Dieser Wert gibt an, wie viel Gift nötig ist, um 50 Prozent einer Testpopulation von Labormäusen zu töten.

1. Seewespe

Die Seewespe ist das giftigste Tier und gleichzeitig die giftigste Qualle der Welt. Sie lebt vor allem im tropischen Pazifik, vor allem an den Küsten von Nord- und Ostaustralien.

2. Inlandtaipan

Hierbei handelt es sich um eine Schlange, die ebenfalls in Australien beheimatet ist. Ein Tropfen Gift ist theoretisch in der Lage, bis zu 100 Menschen zu töten. Das hochwirksame Gift wirkt in gerade einmal 45 Minuten.

Die in Australien beheimatete Inlandtaipan ist die giftigste Schlange der Welt.
Die in Australien beheimatete Inlandtaipan ist die giftigste Schlange der Welt.  © 123RF/ondrejprosicky

3. Blaugeringelter Kraken

Der giftigste Oktopus der Welt, der Blaugeringelte Krake, lebt an den Küsten Australiens sowie auf den Philippinen, in Indonesien und Neuguinea. Die gerade einmal golfballgroßen Tiere haben einen tödlichen Biss: Ihr Gift kann mehrere Menschen töten. Bislang gibt es kein bekanntes Gegengift.

Ein wunderschöner Blaugeringelter Krake – klein, aber extrem giftig und ohne bekanntes Gegengift.
Ein wunderschöner Blaugeringelter Krake – klein, aber extrem giftig und ohne bekanntes Gegengift.  © imago/imagebroker

4. Pfeilgiftfrosch

Klein, aber oho: Dieser kleine Frosch aus Kolumbien produziert ein starkes Alkaloid-Toxin, das bei Berührung tödlich sein kann. Es ist so potent, dass nur zwei Mikrogramm des Giftes einen Menschen töten können. Pfeilgiftfrösche leuchten in Rot, Gelb, Grün, Blau, Orange oder Türkis. Ihre Haut zeigt oft mehrere Farben, weshalb sie auch Färberfrösche genannt werden. Der Pfeilgiftfrosch zählt zu den giftigsten Fröschen der Welt.

Die Farben des Pfeilgiftfrosches signalisieren: Achtung, ich bin giftig!
Die Farben des Pfeilgiftfrosches signalisieren: Achtung, ich bin giftig!  © IMAGO / Zoonar

5. Kegelschnecke

Die Kegelschnecke ist eine Wasserschnecke, deren Gift theoretisch bis zu 20 erwachsene Menschen töten kann. Sie leben in tropischen und subtropischen Meeren. Ihre harpunenartigen Radulae (eine Art Zunge mit winzigen, nadelartigen Strukturen) sind so effektiv, dass das Gift durch Neoprenanzüge dringen kann.

Die Kegelschnecke beim Jagen eines Fisches.
Die Kegelschnecke beim Jagen eines Fisches.  © IMAGO/Ardea

FAQ: Alles über die Seewespe – Das giftigste Tier der Welt

Das giftigste Tier der Welt ist auch gleichzeitig die giftigste Qualle der Welt. Um Euch die wichtigsten Fragen auf einen Blick zu beantworten, gibt es hier ein paar FAQ zur Seewespe.

Ist die Seewespe das giftigste Tier der Welt?

Ja, die Seewespe gilt als das giftigste Tier der Welt. Ihr Gift ist extrem potent und kann schnell tödlich sein.

Gibt es Seewespen im Mittelmeer?

Der Stich verursacht extreme Schmerzen, Rötung, Schwellung und kann zu Herzstillstand führen. Es ist ein medizinischer Notfall. Das Gift der Seewespe kann innerhalb von 2 bis 5 Minuten tödlich wirken, wenn es in hohen Dosen injiziert wird und keine Behandlung erfolgt. Es kann zu Atemnot und zum Herzstillstand führen.

Wie schnell tötet das Gift der Seewespe?

Das Gift der Seewespe kann innerhalb von 5 bis 20 Minuten tödlich sein, je nach Menge des injizierten Gifts und dem Zustand des Opfers. Es verursacht extreme Schmerzen, Lähmungen und Herzstillstand.

Ist der Stich einer Seewespe überlebbar?

Ja, der Stich einer Seewespe ist überlebbar, jedoch sehr gefährlich. Ohne schnelle medizinische Hilfe kann das Gift innerhalb weniger Minuten zu Herzversagen führen. Sofortige Erste-Hilfe-Maßnahmen wie das Spülen mit Essig und möglichst schnelle ärztliche Behandlung sind entscheidend für die Überlebenschancen.
Als Sofortmaßnahme hat sich die äußerliche Anwendung von Essig auf der betroffenen Hautpartie als effektiv erwiesen.

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Glücklicherweise sind Todesfälle nach einer Seewespen-Begegnung die Ausnahme. Solltest Du in Australien oder im westlichen Indopazifik Urlaub machen, achte auf Quallenwarnungen. Sie können Dir wirklich das Leben retten!

Titelfoto: IMAGO / Panthermedia

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