Monsterwellen und Tsunamis: Wie groß war die höchste Welle der Welt?
Es gibt Tsunamis, Monsterwellen und Big Waves - aber welche ist die höchste Welle der Welt?
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Riesenwellen - auf dem Wasser sorgen sie für Schrecken bei Seeleuten, weil sie sogar Schiffe zum Kentern bringen können. Auch an Land können sie ein Bild der Verwüstung anrichten.
Surferinnen und Surfer jagen den gigantischen Wogen dennoch gezielt nach. Dabei ist Riesenwelle nicht gleich Riesenwelle.
Um eine sogenannte Monsterwelle handelt es sich, wenn diese zwei- bis dreimal so hoch ist wie die durchschnittliche Umgebungswelle.
Entstehen können sie beispielsweise, wenn schnelle Wellen auf langsame treffen und sich überlagern. Ein Erdbeben auf dem Meeresgrund sorgt dagegen für Tsunamis.
Riesenwellen auf dem Meer galten in der Geschichte lange Zeit als Mythos. Erforscht werden sie erst seit 1995. Heute kann man sie beispielsweise mit Bojen und Satelliten messen. Aber wie hoch war die höchste Welle der Welt?
Welche ist die extremste gemessene Monsterwelle?
Für Monsterwellen ist die Relation zu Umgebungswellen bedeutend. Die bisher größte gemessene Monsterwelle wurde im November 2020 bei Ucluelet, einem Küstenort bei Vancouver in Kanada, verzeichnet.
Sie erreichte eine beeindruckende Höhe von von 17,6 Metern, die mithilfe einer Plattform aus 26 Messbojen der Firma MarineLabs gemessen wurde.
Umliegende Wellen waren dagegen nur 6,1 Meter hoch, weshalb sich die Welle als Monsterwelle qualifizierte.
Welches ist die absolut höchste gemessene Welle?
Im September 2019 wurde während eines Hurrikans eine Welle mit 30,7 Meter Höhe gemessen.
Die vor Neufundland aufgetauchte Welle trägt mit dieser Größe den Titel als höchste gemessene Welle der Welt. Umliegende Wellen erreichten zu diesem Zeitpunkt "nur" Höhen von 12,5 Metern.
Eine ähnliche Welle von nicht ganz 30 Metern Höhe wurde etwas später 2020 vor der Westküste Irlands von einer Boje ermittelt.
Wie hoch war die höchste gesurfte Welle?
Bei Big-Wave-Surfern sind vor allem die großen Wellen beliebt, die fälschlicherweise ebenfalls Monsterwellen genannt werden, obwohl sie keine sind.
Big Waves entstehen oft durch eine Schlucht im Meeresboden, die Wellen ausbremst, welche sich folglich anstauen und sich auf Höhen von 20 bis 30 Meter addieren.
Die höchste gesurfte Welle war offiziell 26,21 Meter hoch.
Sie wurde am 29. Oktober 2020 von dem deutschen Big-Wave-Surfer Sebastian Steudtner vor der kleinen Küstenstadt Nazaré in Portugal gesurft. Die Gegend ist inzwischen für ihre hohen Wellen bei Surfenden und enthusiastischen Zuschauenden bekannt.
2024 soll Steudtner seinen eigenen Weltrekord jedoch erneut geknackt und eine 28,57 Meter hohe Welle geritten haben. Diese Leistung ist allerdings noch nicht offiziell anerkannt.
Gemessen wurde die Welle vom Prototyp einer Messdrohne vom eigenen Team sowie Porsche Engineering, die Videos und Bilder analysiert.
Was war die höchste Tsunamiwelle?
Wenn in den Medien von der Höhe einer Tsunamiwelle geredet wird, ist damit in der Regel nicht die Höhe gemeint, mit der sie auf Land trifft, sondern ihre Auflaufhöhe - die maximale Höhe der Welle, bevor sie das Festland erreicht.
So ist beispielsweise von 30 Meter hohen Tsunamiwellen die Rede, wenn ihre bereits verheerenden drei Meter hohen Wellen letztendlich auf Land treffen und die Wassermengen großen Schaden anrichten.
Am 9. Juli 1958 kam es in der Bucht Lituya Bay (Alaska) zu einem Mega- oder Impakt-Tsunami. Dabei handelt es sich um Tsunamis mit weitaus größeren Wellen, als sie in der Regel von Erdbeben ausgelöst werden können.
Der höchste Tsunami der Welt hatte wohl eine gewaltige Höhe von 524 Metern.
Ein Erdbeben sorgte für einen Erdrutsch, der 90 Millionen Tonnen Eis und Gestein in die Bucht stürzen lassen hat. Dabei wurde die umliegende Landschaft bis auf eine Höhe von 520 Metern weggespült.
Glücklicherweise war die Gegend nicht besiedelt, sodass neben einer stark beschädigten Umgebung nicht mehr als zwei Fischer ums Leben kamen.
Fazit
Mit gemessenen 30 Metern war die höchste Welle der Welt größer als ein achtstöckiges Haus. Solche Riesenwellen, die auch Kaventsmänner genannt werden, entstehen beispielsweise durch aufeinanderfolgende, aufstauende oder in einem bestimmten Winkel aufeinander treffende Wellen.
Auch der Tsunami von 1958 in Alaska zählt noch als größte Welle der Welt.
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