Reise, Unterkunft, Gesundheit: So wird Euer Urlaub unvergesslich schön!
Dresden - Hurra, endlich Sommerferien! Jetzt kann die Reisewelle rollen. Doch egal, ob Auto, Koffer, Smartphone, Reiseapotheke oder Dokumenten-Mappe - seid Ihr sicher, dass schon alles urlaubsbereit ist? Wusstet Ihr zum Beispiel, dass man auf manchen Reisen sogar eine Ersatzbrille oder Glühlampen dabei haben sollte? Damit Ihr wirklich nichts vergesst, haben wir eine große Urlaubs-Checkliste für Ihren Sommertrip zusammengestellt. Hakt einfach ab, was Ihr schon erledigt habt. Dann steht einem stressfreien Urlaub nichts im Weg.
Wer sich gut vorbereitet, kann ganz entspannt in den Urlaub fahren. Kauft doch Eure Autobahn- und Maut-Vignetten schon zu Hause (z. B. beim ADAC) und bringt sie in aller Ruhe an der Frontscheibe an.
Für den Brennerpass gibt's zum Beispiel eine elektronische Maut. Dabei wird das Autokennzeichen erfasst und man darf auf einer separaten Spur fahren. Vergesst auch Euren Rentner-, Studenten- oder Behindertenausweis und die ADAC-Klubkarte nicht! Manchmal gibt's darauf Rabatte oder Vergünstigungen bei Eintritten.
Wer sich für den Flug online eincheckt, umgeht die Schlange am Check-in-Schalter und kann sich schon zu Hause die besten Plätze sichern. Mit dem Vorabend-Check-in (bei der Fluggesellschaft erfragen) spart man sich zudem das stressige Kofferschleppen am Flugtag.
Auch das kann passieren: Ihr habt Euren Reisepass zu Hause vergessen und würdet durch die Rückfahrt Euren Flug verpassen?
In viele Länder kann man mit einem Not-Reiseausweis einreisen, den man sich auf dem Flughafen bei der Bundespolizei ausstellen lassen kann. Zur Identifizierung reicht der Führerschein oder Personalausweis. Der Not-Reiseausweis gilt in allen Ländern der EU und zum Beispiel bei der Einreise nach Norwegen, Albanien und Island. Auf den Seychellen wird er in Kombination mit dem Personalausweis anerkannt.
Was Autofahrer wissen sollten
Seid Ihr Brillenträger und fahrt Ihr mit dem Auto in Spanien? Dann solltet Ihr vorher noch eine Ersatzbrille kaufen oder anfertigen lassen, rät die spanische Verkehrsbehörde. In einigen Fällen wurde ein Bußgeld fällig.
Sind Verbandskasten, Warndreieck und Warnwesten an Bord? Manche Länder kontrollieren das gern und kassieren saftige Bußgelder, wenn etwas fehlt.
In Griechenland, Island, Lettland, Litauen und Serbien muss zum Beispiel auch ein Feuerlöscher an Bord sein, ein Abschleppseil im Auto in Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Serbien.
In Kroatien, Serbien, Mazedonien, Montenegro und Russland ist ein Set von Ersatzlampen für die Scheinwerfer Pflicht, die "Reisende selbst austauschen können" - also keine Xenon- oder LED-Leuchten. In Slowenien sind Ersatzlampen "empfohlen". Das gilt übrigens auch, wenn man auf der Reise nur durch diese Länder durchfährt.
Wird man in Dänemark mit 2,0 Promille oder in Italien mit 1,5 Promille hinterm Steuer erwischt, kann das Auto beschlagnahmt und zwangsversteigert werden. Auch die Schweizer Ordnungshüter sind befugt, das Auto zu beschlagnahmen - bei "erheblichen Geschwindigkeitsverstößen". Auf Autobahnen dürfen dort zum Beispiel 120 km/h nicht überschritten werden.
Im Ausland in die Klinik? Besser, man hat vorgesorgt
Auch wer innerhalb der EU verreist, sollte zusätzlich eine private Auslandsreise-Krankenversicherung abschließen. Es gibt zwar Sozialversicherungsabkommen der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) mit EU-Staaten sowie Island, Norwegen, Liechtenstein, Israel und der Türkei. Aber sie regeln nur die Kostenübernahme in Höhe des Leistungsstandards des jeweiligen Landes.
"Auch ein Rücktransport aus dem Urlaubsland gehört nicht zum Leistungskatalog der GKV", warnt die Verbraucherzentrale Sachsen. Der kann nur durch eine private Auslandsreise-Krankenversicherung abgesichert werden. Achten Sie im Kleingedruckten darauf, dass ein Rücktransport in die Heimat übernommen wird, wenn er "medizinisch sinnvoll und vertretbar" ist oder ein Krankenhausaufenthalt von mehr als 14 Tagen zu erwarten ist.
Jahresverträge gibt's schon ab 8 Euro für Singles, ab 20 Euro für Familien. Senioren müssen mit Aufschlägen rechnen.
Achtung: Im Krankheitsfall muss man meist in Vorkasse gehen. Planen Sie dafür genügend Rücklagen ein (Experten raten: etwa 1 000 Euro). Das Geld zahlt die Auslandskrankenversicherung zurück.
Auf Arztrechnungen müssen jedoch Diagnose, Behandlungsleistungen mit Einzelpreisen, Name des Arztes sowie Datum und Unterschrift vermerkt sein - am besten noch auf Englisch. Von allen eingereichten Rezepten Kopien machen lassen.
Kleine Helfer für unterwegs
Diese sieben kleinen Dinge machen lange Reisen erträglicher und sicherer.
- Ein Reise-Nackenkissen (auch "Nackenhörnchen" genannt) beugt einem steifen Hals und Nackenschmerzen vor, hilft beim Schlafen an Bord von Zügen oder Flügen. Ist es aufblasbar (ab 5,95 Euro), nimmt es bei Nichtgebrauch zudem keinen Platz weg.
- Eine Schlafbrille sichert den ungestörten Schlaf bei absoluter Dunkelheit (ab 2,95 Euro).
- Falls es mal laut wird, helfen Ohrstöpsel (ab 0,59 Euro) beim Ein- und Durchschlafen.
- Banknoten trägt man am besten in einem Geldgürtel (ab 4,00 Euro) am Körper oder in einem Geheimfach, das in den Hosengürtel (mit Reißverschluss auf der Gürtelinnenseite, ab 10,05 Euro) integriert ist.
- Mal schnell das durchgeschwitzte oder frisch ausgewaschene T-Shirt trocknen? Eine Reise-Wäscheleine (ab 3,66 Euro) macht's möglich.
- Den gepfefferten Getränkepreisen (z.B. im Flughafen oder Flugzeug) entkommt man mit einer leeren Wasserfaltflasche (ab 4,95), die man hinter der Sicherheitskontrolle selbst auffüllt.
- Mit einer mobile Alarmanlage (ab 7,95 Euro) kann man Koffer und Taschen sichern. Bei Diebstahl löst ein Mechanismus lautstark Alarm aus.
Das gehört in die Reise-Apotheke
In die Reise-Apotheke gehören zuerst alle Medikamente, die chronisch Kranke regelmäßig einnehmen müssen (Diabetes, Bluthochdruck, Rheuma). Gegen Schmerzen, Fieber, und Erkältung empfiehlt die AOK Plus Mittel mit den Wirkstoffen Ibuprofen, ASS oder Paracetamol.
Bei Arznei gegen Durchfall rät die Krankenkasse zu Elektrolyt-Pulver oder Medikamente mit dem Wirkstoff Loperamid, bei Reiseübelkeit mit dem Wirkstoff Dimenhydrinat.
Ein Gel lindert den Juckreiz nach Insektenstichen, kühlende Salbe einen Sonnenbrand. Auch Pflaster, Schere, Desinfektionsmittel und ein Fieberthermometer sind hilfreich. Tipp: Steril verpackte Reise-Apotheken gibt's in jeder Apotheke. Allergiker sollten zudem ihre Allergie-Medikamente nicht vergessen. Am Urlaubsort herrscht oft ein anderes Klima und gibt es eine andere Vegetation.
In Risikogebieten für Malaria, Zika-Virus, Gelb- und Dengue-Fieber sind Insektenspray (sogenannte Repellentien) mit dem Wirkstoff DEET hilfreich - zusätzlich zur medikamentösen Malaria-Prophylaxe und einem Moskitonetz.
Sind die Impfungen noch frisch?
Denkt Ihr besonders bei der Buchung einer Last-minute-Reise in die Tropen (zum Beispiel Malaria-Prophylaxe bei einer Safari durch Kenia) an rechtzeitige Impfungen.
Immunisierungen gegen Gelbfieber, Japanische Enzephalitis, Tollwut und Hepatitis B benötigen zum Beispiel einen Mindestabstand von zehn Tagen bis zu drei Wochen zum Reisebeginn. Erst dann hat der Körper einen vollständigen Wirkschutz aufgebaut.
Auch noch am Tag der Abreise können dagegen Impfungen gegen Hepatitis A, Diphtherie oder Tetanus aufgefrischt werden.
Manchmal sind Impfungen sogar Pflicht. Bei der Einreise nach Ruanda oder Französisch-Guayana ist zum Beispiel eine Gelbfieberimpfung vorgeschrieben.
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