Diese 4 Phasen durchlaufen Männer nach einer Trennung

Männer zeigen keine Gefühle, wollen immer stark sein und schließen viel schneller mit einer Beziehung ab, als Frauen es können. Klischee oder Wahrheit: Wie ticken Männer nach einer Trennung? Hier findet Ihr spannende Infos und überraschende Antworten.

Viele weitere interessante Beiträge über Liebe und Partnerschaft gibt's im Ratgeber.

Wie verarbeiten Männer eine Trennung?
Wie verarbeiten Männer eine Trennung?  © 123RF/zelmabrezinska

Souverän, kühl und stark: Adjektive, mit denen man Männer nach einer Trennung beschreiben kann. Aber fühlen sie wirklich so, oder gehen sie nur anders mit einem Beziehungsaus um, als Frauen es tun?

Wenn Männer den Schritt der Trennung gehen, sind sie schon sehr lange unzufrieden. Denn das "starke Geschlecht" ist tatsächlich leidensfähiger, als Frauen. Sie halten ihre Unzufriedenheit lange aus und schaffen es, ihre Lebensfreude in anderen Bereichen aufrechtzuerhalten. Die Crux dabei ist, dass Männer größtenteils ihre Unzufriedenheit nicht kommunizieren, die subjektiv empfundenen Beziehungsprobleme somit verschärft werden und sie sich deshalb bis zu mehrere Jahre in einer unglücklichen Beziehung befinden. Wenn sie sich dann trennen, geschieht das zumeist plötzlich und ohne greifbare Anzeichen.

Das ist mitunter der Grund, weshalb Männer schneller zur oder zum Ex zurückkehren, als Frauen es bereit sind zu tun: Der übereilten Trennung folgt oft bittere Reue. Frauen hingegen senden Warnsignale, suchen oft das Gespräch und befassen sich oft Monate lang mit dem Gedanken der Trennung, bevor sie sie vollziehen. Ergo: Wenn Frauen Schluss machen, haben sie sich bereits emotional weit entfernt und stimmen einer zweiten Chance seltener zu.

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Werden Männer hingegen verlassen, trifft es sie häufig wie ein Schlag. Sie sind noch lange nicht an dem Punkt, fühlen sich schnell in ihrem Stolz verletzt und werden von Konkurrenzgedanken geplagt.

Diese Emotionen sind mitunter dafür verantwortlich, warum Männer nach einem Beziehungsende so unbeeindruckt, wütend oder aktiv wirken können. Wie ticken Männer nach einer Trennung genau und warum verhalten sie sich so? Das erfahrt Ihr jetzt.

Wie ticken Männer nach einer Trennung? Die vier Bewältigungsstadien

Drei Stadien müssen durchlaufen werden, bis Männer eine Trennung akzeptieren können.
Drei Stadien müssen durchlaufen werden, bis Männer eine Trennung akzeptieren können.  © 123RF/lightfieldstudios

Grundsätzlich laufen die Bewältigungsstrategien geschlechtsneutral ab, denn sie basieren auf grundlegenden psychologischen Verhaltensmustern des Menschen. Dennoch haben Männer größtenteils größere Probleme damit, ihre wahren Gefühle zuzulassen und zu fühlen.

Das führt bei Männern zu bestimmten Verhaltensweisen, die einer Art Muster folgen. Dieses Muster lässt sich grob in vier Stadien einteilen:

1. Der Schock

Das erste Stadium, der Schock, ist bei Männern sowie Frauen gleichermaßen ausgeprägt. Sowohl der Tag der Trennung als auch die Tage danach sind emotional und sehr belastend.

Wird ein Mann verlassen, ist er zunächst kaum fähig, klare Gedanken zu fassen, erlebt ein inneres Gefühlschaos, fühlt sich ohnmächtig und will die Trennung nicht wahrhaben.

In dieser Phase wollen viele Männer noch immer intensiven Kontakt zur Ex-Partnerin bzw. zum Ex-Partner - das Gehenlassen fällt erheblich schwer.

2. Die Wut

Bevor die eigentliche Verlust- und Trauerarbeit beginnen kann, flammt bei Männern Wut auf. Diese Wut bezieht sich nicht nur auf den oder die Ex, sondern richtet sich auch gegen sich selbst.

Durch die starke Kränkung darüber, dass sie verlassen wurden, bäumt sich eine innere Rebellion auf. Auch das unbewusste Gefühl "stark sein zu müssen" schürt zunächst das Gefühl der Wut. Zudem löst das Bestreben, sich seinen Kummer nicht anmerken zu lassen, großen Stress aus.

Dieser Stress wird dann häufig mit Ablenkung kompensiert. Das kann die Arbeit, exzessiver Sport, impulsives Handeln (Nachrichten oder Anrufe an den oder die Ex) oder auch das Hineinstürzen in eine neue Beziehung sein.

3. Die Trauer

Nachdem die Phase der Wut allmählich abklingt, realisieren Männer das Beziehungsaus und lernen es zu akzeptieren.

Da Männer jedoch eher dazu neigen, ihre Trauer nicht zuzulassen und ihren Kummer hinunterschlucken, bricht die Trauer in regelmäßigen Abständen in ihnen aus.

In dieser Trauerphase wird der Kontakt zur oder zum Ex vollständig abgebrochen und Man(n) schaut wieder nach vorne. Jetzt beginnt die Zeit, in der Männer Pläne für ihre Zukunft schmieden und bereit sind, diese umzusetzen - ganz ohne die oder den Ex.

4. Der Neubeginn

Sobald diese Phase beginnt, fühlen sich Männer wieder wie sie selbst. Bestenfalls sogar eine neue, bessere Version von ihnen. Manchmal ist man sogar dankbar für die Trennung, denn man realisiert, dass es letztendlich richtig und wichtig für das eigene Leben war.

In diesem Stadium sind Männer nicht nur körperlich, sondern auch mental bereit, eine neue und ernsthafte Partnerschaft einzugehen. In dieser Bewältigungsphase dient das Kennenlernen einer neuen Frau oder eines neuen Mannes nicht länger nur der Ablenkung, sondern bezweckt den Beginn eines neuen Lebensabschnittes.

Männer leiden länger, aber nicht so intensiv wie Frauen

Männer gehen schneller wieder auf Flirts ein, um die Trennung zu verdrängen.
Männer gehen schneller wieder auf Flirts ein, um die Trennung zu verdrängen.  © 123RF/ozero1504

Frauen sind grundsätzlich das emotionalere Geschlecht. Das ist nicht nur hormonell-, sondern auch erziehungsbedingt. Schließlich "dürfen" Frauen weinen, sentimental werden und (emotionale) Schwäche zeigen. Männern bleibt das größtenteils verwehrt: Sie sollen stark sein und ihre Trauer "im Stillen" bewältigen.

Weil sie genau das tun, übermannen sie regelmäßige und plötzlich auftretende Trauerwellen - zum Teil in alltäglichen oder gar "deplatzierten" Situationen, wie dem Berufsleben.

Während Männer es kontinuierlich beiseiteschieben, befassen sich Frauen gezielt mit der Trennung und gehen sogar in einen regelmäßigen Austausch mit engen Freunden oder der Familie.

Weil Männer also nicht intensiv genug trauern, dauert die Trauer länger, ist aber nicht so konzentriert, wie bei Frauen.

Dieser Verdrängungsmechanismus ist unter anderem dafür verantwortlich, dass Männer vergleichsweise schnell wieder auf Flirts eingehen und sogar bereit für intime Kontakte sind - Ablenkung vom Liebeskummer ist eine verbreitete Männermedizin gegen Herzschmerz.

Lesetipp: Kann ein Mann sie oder ihn einfach nicht vergessen und will nicht loslassen, kann dieser Artikel hilfreich sein:

Gebrochenes Herz? Diese 5 Tipps helfen gegen Liebeskummer

Fazit: Schmerz zuzulassen ist kein Zeichen von Schwäche

Männer und Frauen ticken in vielerlei Hinsicht unterschiedlich, die Zeit nach der Trennung gehört dazu. Männer neigen dazu, viel zu streng zu sich selbst zu sein und sich selbst enormem Stress auszusetzen. Gefühle fühlen, sie zulassen und bewusst bewältigen gehört bedauerlicherweise nicht zu ihren Stärken.

Aber genau das ist es: stark, reif und vor allem gesund. Denn auch wenn Männer gerne das "starke Geschlecht" sind, sollten sie es vielleicht mehr auf ihre Muskelkraft beziehen und ihre mentale Energie nicht überstrapazieren. Trauern auch Männer bewusst, fällt das Loslassen deutlich leichter. Und unter uns: Emotionale Männer kommen bei Frauen ziemlich gut an.

Titelfoto: 123RF/zelmabrezinska

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