Zurückgewiesen? 7 Tipps, um mit Ablehnung richtig umzugehen

Sowohl beim Dating als auch in festen Beziehungen erfährt man zuweilen Ablehnung. Egal, ob Ghosting oder Distanziertheit: Zurückweisungen forcieren Verlustangst. Betroffene fragen sich dann unweigerlich: Wie soll ich mit Ablehnung umgehen? Diese 7 Tipps helfen, Zurückweisungen zu verstehen und richtig auf sie zu reagieren.

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Warum Ablehnung in der Liebe so wehtut

Ablehnung kann zu großem Herzschmerz führen.
Ablehnung kann zu großem Herzschmerz führen.  © 123RF/peopleimages12

Liebe kann so wunderschön, aber gleichzeitig so zerstörerisch sein. Zurückweisungen schmerzen sowohl in der Datingphase als auch in einer festen Partnerschaft.

Denn durch Ablehnung wird das menschliche Bedürfnis nach Anerkennung, Sicherheit und Zugehörigkeit verletzt. Sie löst negative Gefühle aus, die dem Selbstbewusstsein erheblich schaden. Einsamkeit, Eifersucht, Scham und Schuld sind emotionale Folgen, die negative Glaubenssätze anstoßen. "Ich bin nicht liebenswert" oder "Ich werde ihn oder sie verlieren" sind ungesunde Gedanken, welche die Verlustangst nähren, anstatt sie zu bekämpfen.

Warum Ablehnung in der Liebe so wehtut, ist mitunter unserem Ur-Bedürfnis nach Zugehörigkeit zuzuschreiben. Denn Menschen sind von einem sozialen Miteinander abhängig. Wird das gestört, wird eine soziale Ausgrenzung spürbar. Auch Kontrollverlust und Hilflosigkeit können die eigene Gefühlswelt dominieren, wenn man Zurückweisung erfährt.

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Schließlich trifft der andere die Entscheidung und man selbst kann sie nicht ändern. Tatsächlich ist man in diesem Moment hilf- und machtlos.

Aber das soll kein Dauerzustand sein. Die folgenden sieben Tipps verraten Euch, wie man mit Ablehnung umgehen, Liebe umpolen und Selfcare in sein Leben integrieren kann.

Mit Ablehnung umgehen - Liebe zu sich selbst pflegen in 7 Schritten

In Zeiten der Ablehnung sind Selbstliebe und der Fokus nach innen sehr wichtig.
In Zeiten der Ablehnung sind Selbstliebe und der Fokus nach innen sehr wichtig.  © 123Rf/mavoimage

In der Kennenlernphase kommt es heutzutage vermehrt zum schmerzhaften Ghosting und in bestehenden Partnerschaften macht sich zuweilen emotionale Kälte bemerkbar: Diese Arten der Zurückweisung können traumatisierende Spuren auf der Seele hinterlassen.

Damit man sich aber nicht nur auf den (potenziellen) Herzensmenschen fokussiert, sondern die Liebe zu sich selbst wiedererweckt, können diese sieben Tipps sehr hilfreich und entlastend sein:

1. Die eigenen Emotionen verstehen, zulassen und bewältigen

Evolutionär bedingt, streben wir Menschen stets nach Zugehörigkeit. Denn schon damals, als Höhlenmenschen, war sogar das Überleben von der Zugehörigkeit einer Gruppe abhängig. Somit ist zu erklären, warum Ablehnung so schmerzhaft ist: Man will sein Handeln so ausrichten, dass die Zugehörigkeit nicht gefährdet ist. Ist sie es bereits, strebt man danach, sich schnellstmöglich wieder in der Gruppe - oder der Beziehung - einzufügen.

Psychologisch betrachtet, gibt es Thesen, dass die persönlichen Bindungsmuster bereits in der frühen Kindheit geprägt werden. Will heißen: Erfährt ein Kind immer wieder emotionale Kälte oder gar temporären Liebesentzug, nimmt es sich grundsätzlich als weniger liebenswert wahr und bezieht Kritik oder Distanz einer anderen Person erheblich schneller auf sich selbst.

Der erste Schritt ist also: Ehrlich zu sich selbst sein - ungefiltert und selbstreflektiert.

2. Den Fokus auf sich selbst richten

Durch die Ablehnung hat man einen Mangel erfahren. Aber welche Art Mangel? Um das herauszufinden, muss man seinen Blick in sein Innerstes richten und sich der Selbstreflexion widmen.

Hat man nicht genug Anerkennung erfahren? Hat man Angst, nicht mehr zusammenzugehören? Fühlt man sich plötzlich unsicher, was die Emotionen des oder der Liebsten betrifft?

Sobald man greifen kann, welchen Mangel die Zurückweisung auslöste, kann man sich auf die Suche nach Strategien begeben, um innere Ruhe zu erlangen. Schließlich sind eigene Bedürfnisse nicht an bestimmte Menschen gebunden, sondern hängen nur mit einem selbst zusammen.

Der zweite Schritt besteht also darin, sich selbst und seine tiefen Bedürfnisse zu reflektieren und zu verstehen - intim und individuell.

3. Sich selbst Zeit geben

Sobald man Zurückweisung erfährt, sucht man schnell die Schuld bei sich selbst. Aber das ist weder eine Schuldfrage, noch liegt es primär an der eigenen Person. Weil Ablehnung negative Glaubenssätze anstößt, gerät man tiefer und tiefer in eine emotionale Abwärtsspirale.

Würde man jemandem, den man liebt, sagen, dass er nicht gut genug ist? Oder etwa, dass er ein schlechter Mensch ist? Wohl kaum. Trotzdem tut man es sich selbst an.

Menschen neigen dazu, viel zu streng zu sich selbst zu sein und andere Menschen empor zu heben - man misst mit zweierlei Maß.

Um sich selbst Zeit zu geben, die negativen Glaubenssätze aufzulösen und in positive Affirmationen zu verwandeln, sollte man sich selbst beobachten. In welchen Situationen tauchen die Urteile über sich selbst auf? Sobald man die innere Negativität sprechen hört, spürt man in sich hinein und besinnt sich darauf, was man in diesem Moment braucht.

In dieser dritten Etappe geht es darum, Schritt für Schritt Mitgefühl für sich selbst zu entwickeln, um so mehr Gelassenheit zu erreichen - mitfühlen, nicht mitleiden.

4. Wichtige Sozialkontakte pflegen

Wird man in der Liebe abgelehnt, ist die Zugehörigkeit innerhalb von Freundschaften sehr heilsam.
Wird man in der Liebe abgelehnt, ist die Zugehörigkeit innerhalb von Freundschaften sehr heilsam.  © 123RF/minetphotos

Ablehnung von einer bestimmten Person zu erfahren, ist eine überaus schmerzhafte Lebenserfahrung. Man fühlt sich plötzlich von Einsamkeit übermannt und stellt seine eigene Persönlichkeit infrage. Damit dieses ungesunde Gefühl schnellst- und bestmöglich überwunden werden kann, sollte man den Kontakt zu wichtigen Bezugspersonen suchen und genießen.

Egal, ob Videocall, Telefonat, Chat oder reales Treffen: Zeit mit Menschen, die einem wichtig sind, einem Halt geben und aufzeigen, wie wertvoll man selbst ist, ist die beste Medizin, um wieder eine gesunde und positive Verbindung zu sich selbst aufzubauen.

Der vierte Schritt ist also, sein soziales Umfeld wieder in jene Bahnen zu lenken, die mit Zuspruch und Liebe verbunden sind.

5. Positive Gewohnheiten etablieren und stärken

Nahezu jeder Mensch hat positive Gewohnheiten im Leben. Sie schenken einem zwar besonders in schweren Zeiten Kraft, werden aber bedauerlicherweise genau dann oft vernachlässigt. Zu sehr ist man mit seiner Trauer und seinen negativen Gedanken beschäftigt.

Richtet man aber genau in Zeiten der Zurückweisung seinen Fokus auf seine positiven Gewohnheiten, kann man stressresistenter, glücklicher und ausgeglichener werden.

Die folgenden fünf Gewohnheiten wirken sich sehr positiv auf das eigne Mindset und Selbstwertgefühl aus:

  • Dankbarkeitstagebuch: Man befasst sich bewusst mit den Dingen seines Lebens, die Kraft und Energie schenken. Umstände, materielle Güter und Menschen können den Fokus auf das Positive im eigenen Leben richten.
  • Regelmäßiger Sport: Bewegung tut sowohl dem Körper als auch dem Geist gut. Wer sich regelmäßig bewegt und sportlicher Aktivität nachgeht, die zudem Spaß macht, fühlt sich in seinem Körper wohler und profitiert von einer ausgeglicheneren Psyche.
  • Gesunde Ernährung: Ernährt man sich gesund, beschäftigt man sich mit Dingen, die einem guttun. Man schenkt seinem Körper nicht nur gesunde Lebensmittel, sondern automatisch mehr Zuwendung und somit Selbstliebe.
  • Meditation: Menschen, die meditieren, nehmen sich bewusste Zeit für sich selbst, richten ihren Fokus nach innen, gönnen ihrem Körper und Geist wertvolle Ruhe und unterbrechen gezielt ihr Gedankenkarussell.
  • Social Media Detox: Verzichtet man in Zeiten der Ablehnung auf die Onlinevergleiche mit den "Schönen und Reichen", lebt man viel mehr im Hier und Jetzt und setzt sein Hauptaugenmerk auf sein eigenes Leben. Wie heißt es schließlich so schön: Die besten Dinge im Leben passieren offline.

Dieser fünfte Schritt ist enorm wichtig, um seinen eigenen Wert wiederzuentdecken, sein Leben auch ohne diese bestimmte Person zu genießen und zurück zu sich und seinen Bedürfnissen zu finden.

6. Ablehnung nicht auf sich selbst beziehen

"Was habe ich nur falsch gemacht?" oder "Wäre ich hübscher, wäre das nicht passiert" sind enorm ungesunde Erklärungsversuche für die erfahrene Zurückweisung. Hier muss schleunigst ein Perspektivenwechsel bzw. Alternativerklärungen her.

Es gibt sicher noch dutzend weitere Gründe, weshalb sich er oder sie ablehnend verhält. Überwiegend liegen plötzliche Zurückweisungen an der Person selbst, nicht an der, die letzten Endes darunter leidet.

Fakt ist: Man kann es nicht ändern und sollte das Positive aus der Erfahrung ziehen. Jetzt hat man mehr Zeit für sich, seine eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Ziele. An dieser Stelle muss man sich in Akzeptanz üben und zudem realistisch bleiben. Schließlich ist es unmöglich, von jedem Menschen gemocht zu werden.

Der sechste Schritt ist sehr schwer, denn man muss gewohnte Denkmuster aktiv durchbrechen und sie durch positive Gedanken ersetzen. Aus "Ich bin nicht gut genug" wird dann "Ich habe nur das Beste verdient".

7. Das Gespräch suchen

Für ein klärendes Gespräch eignen sich öffentliche Orte am besten.
Für ein klärendes Gespräch eignen sich öffentliche Orte am besten.  © 123rf/romankosolapov

Kann man auch nach vielen Wochen und etlichen Versuchen, das Thema ad acta zu legen, nicht aufhören, nach Antworten zu suchen, hilft nur eins: Das Gespräch suchen.

Manchmal ist die innere Leere so groß und das Gedankenkarussell dreht sich so schnell, dass nur klärende Worte helfen, das Thema loszulassen.

Für ein solches Gespräch sollte man einen öffentlichen Ort, wie ein Restaurant oder ein Café wählen. Das hat den Vorteil, dass man sich nicht in einer intimen und persönlichen Atmosphäre begegnet. Das Gespräch kann somit deutlich sachlicher geschehen.

Dieser potenzielle siebte Schritt mag Überwindung kosten, aber er ist auch ein Bestandteil der Selbstliebe. Schließlich denkt man hierbei an sein Seelenwohl und das ist überaus gesund und positiv.

Mit Ablehnung umgehen - Liebe lässt sich nicht erzwingen

Man ist verliebt, der andere nicht: Das kann enorm wehtun. Aber Ablehnungen gehören zum Leben dazu, lassen uns wachsen und uns entfalten.

Um mit Ablehnung gesund umzugehen und sich in achtsamer Selbstliebe zu üben, sollte man seine Ressourcen stärken, indem man seine eigenen Bedürfnisse nährt.

Ob das mit Sport, Meditation, einem Tagebuch oder mithilfe seines Freundes- und Familienkreises geschieht, ist vollkommen individuell. Wichtig ist, dass man sich wieder mit sich selbst verbindet und den anderen loslässt.

Titelfoto: 123RF/peopleimages12

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