Dating-Burnout: 4 Anzeichen und Tipps, damit Online-Dating (wieder) Spaß macht

So viele angebliche "perfect Matches" in installierten Dating-Apps, zahllose frustrierende Dates der kürzlichen Vergangenheit und etliche neue Nachrichten auf dem Smartphone: Ermüdung statt Euphorie und wachsende Abneigung statt aufkeimende Liebe beim Online-Dating. Ob man sich bereits in einem Dating-Burnout befindet und wie man da wieder herauskommt, erfahrt Ihr hier.

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Was ist Dating-Burnout?

Online-Dating kann eine Gefahr für die eigene Psyche werden.
Online-Dating kann eine Gefahr für die eigene Psyche werden.  © 123rf/Milkos

Ein neues Match, eine weitere Nachricht oder ein noch unbekanntes Hallo: Das Handydisplay steht nicht still. Aber anstatt sich über weitere Aufmerksamkeit zu freuen, machen sich Genervtheit und mentale Belastung bemerkbar.

Kann man ausgebrannt vom Daten sein? Ja, einige Anzeichen deuten klar auf ein Dating-Burnout hin.

Ein Dating-Burnout beschreibt den mentalen Zustand der emotionalen Erschöpfung, der nachlassenden Motivation und der frustrierenden Desillusionierung beim Daten. Häufig geraten jene Menschen in diesen Sumpf negativer Gefühle, die bereits lange Zeit ihre nächste Liebe via Dating-Apps suchen - ohne Erfolg.

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Beim Dating-Burnout löst die Partnersuche eine derartige psychische Erschöpfung aus, welche die Betroffenen regelrecht auslaugt.

Diese 4 Anzeichen deuten auf einen Dating-Burnout hin

Löst das Online-Dating nur noch Stress in einem aus, ist das ein ernstes Alarmzeichen.
Löst das Online-Dating nur noch Stress in einem aus, ist das ein ernstes Alarmzeichen.  © 123RF/Vadymvdrobot

Weil Dating-Apps für viele Menschen zum Alltag gehören, ist die Gefahr eines Dating-Burnouts groß. Welche Merkmale es gibt, dass das Konzept "swipen, matchen, flirten" zu einem ernstzunehmenden Gesundheitsrisiko werden kann, zeigen Euch diese vier Anzeichen:

1. Mentale Erschöpfung

Ebenso wie bei einem arbeitsbedingten Burnout, zeigt sich ein Dating-Burnout mit Gefühlen der Erschöpfung, Lustlosigkeit und einer mangelnden Motivation.

Man verspürt immer weniger den Impuls, sich zu verabreden und jemanden ernsthaft kennenlernen zu wollen. Weil man seit Wochen oder gar Monaten "immer nur dasselbe erzählt", kann allein der Gedanke an ein Date regelrechte Abneigung auslösen.

2. Wachsende Abneigung

Wächst diese Abneigung weiter und weiter, fühlt sich das ewige Swipen beizeiten sogar sinnlos an. Die eigenen Antworten lassen vermehrt auf sich warten, Dating-Profile anderer Personen werden immer kritischer beäugt und Date-Einladungen werden häufiger abgelehnt.

3. Desinteresse und genervtes Antworten auf Nachrichten

"Oh, das muss ich noch beantworten. Mache ich später": Wie bei anderen unliebsamen Aufgaben, schiebt man das Beantworten bestimmter Nachrichten vor sich her. Denn anstatt die Konversation mit einem potenziellen Partner bzw. einer potenziellen Partnerin als beflügelnd zu empfinden, ist dieses "To-do" nur noch Ballast.

Ringt man sich dennoch durch und schreibt zurück, werden die Zeilen häufig kurz, oberflächlich und mühelos: "Mir geht's gut, danke. Dir hoffentlich auch." Mit Antworten dieser Art macht man sich dann vor, sein Tagessoll erreicht zu haben. Wenn das eigene Desinteresse beim anderen wiederum ebenfalls Desinteresse auslöst und sich auch diese Bekanntschaft in Luft auflöst, ist das ein weiterer Niederschlag. Der Teufelskreis läuft weiter und weiter.

4. Selbstkritische Gedanken und Gefühle

Die Folgen können negative Selbstgespräche und selbstkritische Gedanken sein. "War ja klar, ich scheine für niemanden gut genug zu sein" oder "Ich verdiene scheinbar keine Liebe" sind selbstzerstörerische Gedanken und Gefühle, die ein klares Anzeichen eines Dating-Burnouts sind.

Denn: Sobald man sich selbst die Schuld daran gibt, keine Online-Liebe zu finden, hat die Partnersuche bereits großen Schaden angerichtet. Gedanken darüber, ob man nicht klug, schön oder erfolgreich genug ist, sind absolut toxisch für den eigenen Selbstwert.

4 Tipps: Raus aus dem Dating-Burnout

Mit mehr Achtsamkeit kann das Online-Dating wieder ein Lächeln entlocken.
Mit mehr Achtsamkeit kann das Online-Dating wieder ein Lächeln entlocken.  © 123rf/kantver

Egal, ob am Anfang eines Dating-Burnouts, mittendrin oder "nur" als Angehöriger einer betroffenen Person: Es gibt einige Wege hinaus aus der emotionalen Abwärtsspirale.

Diese vier Tipps dienen sowohl der Vorbeugung als auch als Maßnahmen vor und während eines Dating-Burnouts:

1. Online-Zeit im Auge behalten

Die modernen Smartphones unserer Zeit zeigen uns ganz deutlich, wie viel Zeit wir täglich vorm Display verbringen. Das sind beim Großteil der Menschen mehrere Stunden pro Tag.

Datet man online, kommen noch etliche Stunden hinzu. Fakt ist, dass Zeit am Handy das psychische Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen kann - Dating-Apps gehören dazu.

Weil Ängste und emotionale Instabilität zunehmen können und das Selbstwertgefühl sinken kann, sollte man stets die "aktive Bildschirmzeit" im Auge behalten.

Zum Vergleich: Viele Erwachsene legen ihren Fokus rund elf Stunden am Tag auf ihr Smartphone. Eine gesunde Bildschirmzeit liegt hingegen bei etwa zwei Stunden täglich.

2. Achtsamer swipen und matchen

Auch beim Dating gilt die Devise: Die Dosis macht das Gift. Um seine eigene mentale Gesundheit nicht zu gefährden und sich nicht in der virtuellen Welt zu verlieren, kann man sich selbst gewisse Limits setzen.

Das kann beispielsweise eine tägliche Zeitbegrenzung von 15 Minuten in den Dating-Apps oder eine maximale Anzahl von zwei Dates pro Woche sein.

Die Grenzen sind zwar vollkommen individuell, sind sie aber erstmal festgelegt, sollten sie eingehalten werden.

Zudem ist mehr Achtsamkeit ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Psychohygiene. Wer die Online-Profile genauer betrachtet, filtert deutlich besser potenziell passende Personen heraus, als man es mit wildem Swipen erreichen kann.

Weniger ist manchmal mehr: Schenkt man wenigen Profilen mehr Aufmerksamkeit, erfährt man viel über diese Menschen und verschwendet nicht unnötig wertvolle Energie.

3. Dating-Pause einlegen

Dating-Pausen können einem wieder Luft zum Atmen geben.
Dating-Pausen können einem wieder Luft zum Atmen geben.  © 123rf/strelok

Allein der Gedanke daran, die Dating-App zu öffnen, bereitet Unbehagen? Man sucht schon gedanklich nach Gründen, das bevorstehende Date anzusagen? Dann wird es allerhöchste Zeit für eine Dating-Pause.

Wer radikal ist und nach der Pause einen kompletten Neustart wagen möchte, löscht sein Profil und die App. Möchte man Matches nicht verlieren, kann man sein Profil pausieren lassen. Einige Apps bieten eine sogenannte "Snooze-Funktion" an, die das Profil lediglich "schlummernd" stellt.

Diese Dating-Pausen regulieren die Überstimulation, können den Stress senken und helfen, die eigenen Gedanken und Gefühle wieder zu ordnen.

Wie man auch offline seinen Herzensmenschen finden kann, verrät Euch folgender Artikel:

Offline: So gelingt die Partnersuche ohne Internet

Sozialen Akku aufladen: Jetzt hat man wieder Zeit für alle Dinge, die einem guttun: Freunde treffen, Familienzeit, Sport und Hobbys. So tankt man wieder Energie, anstatt welche zu verbrauchen. Hat man wieder zur inneren Ruhe gefunden, kann man langsam wieder ins Online-Dating einsteigen.

4. Nicht unter Druck setzen (lassen)

Viele Menschen haben einen Lebensplan vor Augen - die Partnersuche spielt hierbei eine enorm große Rolle. Mit 26 verlieben, mit 29 verloben, mit 30 heiraten und mit 32 das erste Kind zur Welt bringen - ein Plan, der enorm unter Druck setzt.

Egal, ob bewusst oder unbewusst: Ein innerer Zeitplan ist Gift für jede Art von Dating. Sowohl in der virtuellen Welt als auch offline kann man sich nicht richtig öffnen, wenn die Zeit sein schlimmster Feind ist.

Schließlich soll man sich verabreden wollen und nicht müssen.

Deshalb gilt: Befreit man sich von diesem Zeitfaktor und lässt die Dinge auf sich zukommen, wird man sowohl beim Daten als auch beim Verlieben entspannter und authentischer.

Ein Dating-Burnout ist eine reale Bedrohung für die psychische Gesundheit

Beim Dating-Burnout handelt es sich um einen ernstzunehmenden mentalen Erschöpfungszustand, der in einer Reizüberflutung digitaler Infos begründet ist. Spürt man die Alarmzeichen oder nimmt sie bei nahestehenden Personen wahr, sollte man handeln und sich vermehrt der analogen Welt zuwenden.

Schließlich soll Dating Spaß machen und nicht frustrieren. Damit man (wieder) Freude am Online-Dating hat, ist es wichtig, Achtsamkeit in die Partnersuche zu integrieren und seine eigenen Gefühle und Gedanken immer klar vor Augen zu haben. Auf diese Weise minimiert sich das Risiko eines Dating-Burnouts und das nächste Date ist von Vorfreude und nicht von mentaler Mühe geprägt.

Titelfoto: 123rf/Milkos

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