Man datet ein oder zweimal und fortan beschränkt sich der Kontakt nur noch auf WhatsApp und Co. Man wartet lange auf Antworten, zu einem weiteren Treffen will es nicht kommen und es beschleicht einen das Gefühl, auf die Dating-Ersatzbank geschoben worden zu sein. Wurde man tatsächlich Opfer vom Benching?

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Viele Menschen fallen auf Benching, eine äußerst fiese Dating-Masche, herein. Denn wo man anfänglich reges Interesse und zahlreiche Komplimente erntet, ebbt dieses liebevolle Verhalten ab und kehrt sich in Mühelosigkeit und Ignoranz um.

Die Crux hierbei ist, dass man nicht klassisch geghostet, sondern vielmehr warmgehalten wird. Man wartet zwar manchmal tagelang auf eine Antwort, wenn diese aber kommt, ist sie oft gefühlvoll und aufmerksam. Dennoch kommt es zu keinem weiteren Treffen, da wiederholt Ausreden erfunden werden. Den Fisch ganz von der Angel lassen wollen Bencher allerdings nicht.

Denn: Diese Hinhaltetaktik pusht das Ego, weil das Interesse des Benching-Opfers dem Selbstbewusstsein unheimlich guttut - Bencher fühlen sich begehrt und wertgeschätzt.

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Die Person gibt einem gerade so viel Aufmerksamkeit, dass man optimistisch am Ball bleibt, aber insgeheim will er oder sie sich nicht festlegen. Viele Bencher daten so lange weiter, bis sich etwas wirklich Interessantes ergibt - solange wird man warmgehalten.

Im Folgenden erfahrt Ihr, wie sich Benching erkennen lässt, wie man selbstfürsorglich darauf reagieren und dem Spuk ein Ende setzen kann.

Beim Benching wird ernstes Interesse vorgeheuchelt, um sich eine Person warmzuhalten. Diese fiese Masche kann sich über wenige Wochen bis hin zu mehreren Jahren erstrecken. Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollte man die Anzeichen erkennen und nicht die Augen vor ihnen verschließen.

Egal ob nach dem zweiten oder sogar schon vor dem ersten Date: Werden Vorschläge auf ein weiteres oder erstes Treffen ignoriert, mit lustigen Sprüchen abgewiesen oder Ausreden erfunden, weshalb es "gerade nicht" klappt, sollte man hellhörig werden.

Der Kontakt besteht hingegen weiterhin, allerdings nur digitaler Natur. Schließlich soll das Interesse beim Gegenüber gefüttert werden, damit er oder sie bei der Stange bleibt.

Sobald man explizit nach einem realen Treffen fragt, erhält man ausschließlich unkonkrete Antworten. "Vielleicht nächste Woche, ich sage Dir noch mal Bescheid" oder "Am Wochenende könnte es passen, wir schreiben noch mal drüber" sind Antworten, mit denen Bencher ihre Bekanntschaften gerne abspeisen.

Wird ein Date terminlich fixiert, wird es oft kurzfristig abgesagt und erneut auf eine unbestimmte Zeit verschoben.

Beim Benching kann es vorkommen, dass man mehrere Tage oder sogar Wochen nichts von seinem Schwarm hört bzw. liest. Plötzlich meldet er oder sie sich wieder. Mit warmen Zeilen à la: "Ich musste gerade an Deine schönen Augen denken" soll man um den Finger gewickelt und weiterhin warmgehalten werden. Mit diesem Verhalten wollen Bencher sicherstellen, dass man noch interessiert ist.

Hart gesagt wird man für das Aufpolieren seines oder ihres Egos missbraucht. Ernste und respektvolle Absichten stecken nicht dahinter.

Möchte man die Absichten seines Gegenübers abstecken und fragt explizit, ob er oder sie sich eine feste Beziehung wünscht, erhält man nur vage Aussagen, die kaum Gehalt haben und Hoffnung schüren sollen.

"Das weiß ich noch gar nicht so genau, ich lasse gerne alles auf mich zukommen" oder "Ich suche nicht aktiv, aber man weiß ja nie, wem man begegnet und was daraus entsteht" sind beliebte Floskeln, bei denen Eure Alarmglocken schrillen sollten.

Er oder sie hat mit der Antwort über eine Woche auf sich warten lassen und plötzlich kommt eine Nachricht, die vor Schmeichelei nur so explodiert? Auf diese Weise wollen Bencher, dass man ihnen zugewandt bleibt.

In diese Charme-Box wird auch gerne bei regerem digitalem Kontakt gegriffen, damit sich ernste Gefühle entwickeln und man sich bereits eine gemeinsame Zukunft ausmalt.

Je mehr man um den Finger gewickelt wurde, desto mehr Freiheiten genießen Bencher.

Man steckt bereits mehrere Monate in der Kennenlernphase und gemeinsame Aktivitäten mit seinen oder ihren Freunden wollen einfach nicht zustande kommen. Einen beschleicht das Gefühl, gewollt aus seinem bzw. ihrem sozialen Umfeld ferngehalten zu werden - damit liegt man goldrichtig.

Es werden beruflicher Stress, familiäre Verpflichtungen oder Krankheitsfälle im Freundeskreis erfunden, um diese Treffen aufzuschieben. Gekürt werden diese Lügen mit Sätzen wie: "Aber das klappt sicher bald."

Beschwichtigen, Hoffnung machen und weiterhin warmhalten - mehr steckt nicht dahinter.

Niemand hat es nötig oder verdient, "gebencht" zu werden. Deshalb ist es wichtig, Grenzen aufzuzeigen und diese selbst zu bewahren.

Das kann folgendermaßen gelingen:

• Klar kommunizieren: Fühlt man sich in dieser Verbindung unwohl und nicht ausreichend wertgeschätzt, sollte man seine Gefühle klar benennen. Bestenfalls öffnet man dieses Gespräch in einem realen Treffen, denn so sieht man Reaktionen und das Gegenüber kann nicht flüchten oder zu ghosten beginnen. Sollte es (weiterhin) zu keinem Treffen kommen, ist die Sache klar und man sollte den Kontakt ein für alle Male abbrechen.
  
  
• Erwartungen formulieren: Was man sich selbst von einer Beziehung wünscht, sollte ebenfalls klar kommuniziert werden. Denn nur so kann er oder sie verstehen, was einen so sehr stört. Gleichzeitig sollte man thematisieren, was man in der Zukunft nicht mehr hinnehmen wird. Ändert er oder sie das Verhalten nicht, ist die Sache ebenfalls eindeutig.
  
  
• Eigenen Wert bewahren: Helfen auch diese transparenten Maßnahmen nicht, die gemeinsame Verbindung zu stärken und respektvoller werden zu lassen, sollte man die kardinale Konsequenz ziehen und den Kontakt abbrechen. Bestenfalls blockiert man ihn oder sie und löscht die Nummer. Denn besonders in der Anfangsphase ist man sehr empfänglich für Entschuldigungen und Beschwichtigungsversuche. Aber Vorsicht: Beim Benching ist all das Fake.

Wenn alles auf Benching hindeutet und sich auch nach klarer Kommunikation nichts ändert, sollte man sich in Selbstfürsorge üben und die Sache sofort und ein für alle Male beenden. Schließlich hat es niemand verdient, nur Mittel zum Zweck zu sein.

Bencher spielen diese Spielchen nur, um:

• eigene Unsicherheiten zu überspielen
• ihre Angst vor Ablehnung auszuleben
• ihre Angst vor Konfrontation und Beziehungsarbeit zu umgehen
• ihrem Wunsch nach Kontrolle nachzukommen
• ihr Bedürfnis nach Aufmerksamkeit zu stillen

Um nicht als Notnagel an der Nase herumgeführt zu werden, sollte man den Kontakt radikal beenden - nicht ausschleichen lassen oder gar abwarten. Es wird sich nichts ändern und jeder hat einen respektvollen Umgang verdient.

Schluss machen, blockieren und Nummer löschen: Beim Benching ist dieser Radikalismus gesund und richtig.

Wird diese "Trennung" nicht akzeptiert, kann Euch folgender Artikel weiterhelfen:

"Hoovering": Ex akzeptiert Trennung nicht - so verhältst Du Dich richtig

Vielen Menschen fällt es schwer, Benching sofort zu erkennen. Schließlich ist man verknallt, schwärmt von ihm oder ihr und wünscht sich mehr. Hierbei ist es allzu natürlich, dass man die Augen vor der fiesen Wahrheit zu verschließen versucht.

Aber: Beim Benching wird nie eine gemeinsame echte Zukunft existieren, es wird stets ein Machtgefälle geben und man selbst wird seelisch verkümmern. Deshalb ist es enorm wichtig, für sich selbst einzustehen und seine Gedanken und Gefühle klar zu offenbaren. Bewahrheitet sich der Benching-Verdacht, hat diese Verbindung keinen Wert und sollte beendet werden. Ihr verdient eine Person, die Euch zu schätzen weiß und nicht mit Eurem Herzen spielt.