Junge (10) wird gegen Grippe geimpft, seitdem ist er ein Pflegefall
Rennes - In Frankreich hat eine Familie 1,39 Millionen Euro Entschädigung bekommen, nachdem bei der Grippe-Impfung ihres Kindes etwas schief gelaufen ist.
Der damals zehnjährige Sohn des betroffenen Ehepaares aus der Stadt Rennes wurde am 9. Dezember 2009 innerhalb der H1N1-Impfkampagne immunisiert, berichtet "20 minutes".
Doch nach der Injektion des Influenza-A-Impfstoffs entwickelte der Junge eine Narkolepsie - im Volksmund als Schlafkrankheit bekannt - mit Kataplexien, also kurz andauernde Folgen von Muskelversagen.
Das führte bei dem Kind dazu, dass es fortan morgens große Schwierigkeiten beim Aufwachen hatte. Und tagsüber schlief es immer wieder ein.
Zudem mussten seine Eltern ihn nahezu rund um die Uhr betreuen, weil er wegen des Muskelversagens immer wieder stürzte.
Heute leidet der inzwischen 21-Jährige an Depressionen und krankhafter Fettleibigkeit.
Nach der Diagnose der Krankheit am 1. März 2012, wandten sich die Eltern an das Nationale Amt für Entschädigung für medizinische Unfälle, wo ihnen eine Entschädigungssumme angeboten wurde. Nicht ausreichend!, befanden sie und klagten vor Gericht.
Das Verwaltungsgericht von Rennes gab der Familie nun recht und sprach ihnen die Summe von 1,39 Millionen Euro zu.
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