Wie alt können Meerschweinchen werden?

Weißt Du es? Wie alt werden Meerschweinchen eigentlich und durch welche Umstände wird das Alter beeinflusst? Interessante Infos zur Lebenserwartung der kleinen Nagetiere liefert dieser Beitrag.

Weitere Tipps zur Haltung und Pflege von Nagern und Co. gibt's im Kleintierratgeber.

So alt werden Meerschweinchen

Meerschweinchengruppe mit verschiedenen Altersstufen.
Meerschweinchengruppe mit verschiedenen Altersstufen.  © 123RF/rafaelbenari

Um die Frage, "Wie alt werden Meerschweinchen", direkt zu beantworten: Meist werden die kleinen Nager zwischen vier und acht Jahre alt.

Natürlich handelt es sich dabei nur um Durchschnittswerte. So gibt es Meerschweinchen, die bereits in sehr jungen Jahren sterben. Andere können wiederum ein Alter weit über acht Jahren erreichen.

Das älteste bekannte Meerschweinchen, welches als Haustier im Käfig gehalten wurde, soll laut Guinness World Records sage und schreibe 14 Jahre und zehneinhalb Monate alt geworden sein. Snowball, so der Name des Rekordhalters, hat zwischen 1964 und 1979 in Großbritannien gelebt.

Welche Umstände beeinflussen das Alter eines Meerschweinchens? Und kann man die Meerschweinchenjahre in Menschenjahre umrechnen? Finde es jetzt heraus!

Umstände, die das Alter von Meerschweinchen beeinflussen

Es gibt mehrere Faktoren, die sich sowohl positiv als auch negativ auf die Lebenserwartung von Meerschweinchen auswirken. Neben den folgenden Punkten kann selbst ein unvorsichtiges Verhalten des Besitzers zu einem vorzeitigen Tod des Kleintieres führen, indem es z. B. fallen gelassen oder grob behandelt wird.

Deshalb sollten insbesondere kleine Kinder nie ohne Aufsicht mit den Tieren in Berührung kommen.

1. Rasse

Bezüglich der Rasse gibt es geringfügige Unterschiede auf das zu erwartende Alter. Hier ein paar Beispiele:

  • Glatthaar-Meerschweinchen: 4 bis 6 Jahre
  • Rex-Meerschweinchen: 4 bis 6 Jahre
  • Alpaka-Meerschweinchen: 4 bis 6 Jahre
  • Texel-Meerschweinchen: 4 bis 6 Jahre
  • Sheltie-Meerschweinchen: 4 bis 6 Jahre
  • Angora-Meerschweinchen: 5 bis 8 Jahre
  • Rosettenmeerschweinchen: 6 bis 8 Jahre
  • Teddy-Meerschweinchen: 5 bis 10 Jahre.

Im Übrigen werden männliche Meerschweinchen im Vergleich zu ihren weiblichen Artgenossen tendenziell etwas älter.

Rasse und Geschlecht können das Alter der Meerschweinchen beeinflussen.
Rasse und Geschlecht können das Alter der Meerschweinchen beeinflussen.  © 123RF/herraez

2. Haltungsbedingungen

Die artgerechte Haltung hat einen positiven Einfluss auf das Lebensalter eines Meerschweinchens. Denn ein zufriedenes Tier, welches so gut wie keinem Stress ausgesetzt ist, ist meist auch weniger anfällig für Krankheiten.

Folgende Punkte sollten u. a. berücksichtigt werden:

  • geräumiger, entsprechend eingerichteter Käfig
  • genügend Auslauffläche
  • Gruppenhaltung
  • bestmögliche hygienische Bedingungen im Gehege
  • nicht mit anderen Haustieren zusammenhalten
  • Freigehege vor Fressfeinden schützen.

Einen ausführlichen Beitrag rund um das Thema Gruppenhaltung gibt es hier:

Einzel- oder Gruppenhaltung - Darf man Meerschweinchen alleine halten?

Eine artgerechte Haltung bedeutet weniger Stress für die kleinen Nager.
Eine artgerechte Haltung bedeutet weniger Stress für die kleinen Nager.  © 123rf/onetoremember

Tipp: Idealerweise passt man das Gehege dem Alter des Meerschweinchens an. Ab etwa vier Jahren treten die Nager allmählich ins Seniorenalter über und sollten nicht mehr über hohe Stufen oder etliche Hindernisse klettern müssen. Geschützte, warme Kuschelplätze zum Ausruhen und Schlafen sind jetzt wichtig.

3. Ernährung

Selbst die artgerechte Ernährung sollte nicht unterschätzt werden und trägt einen wesentlichen Anteil bezüglich des Lebensalters von Meerschweinchen. Sie bleiben fit und sind dadurch besser vor Krankheiten geschützt. So sollten vor allem Heu, Trocken- und Frischfutter sowie sauberes Wasser auf dem täglichen Speiseplan stehen.

Weitere Infos zur artgerechten Ernährung von Meerschweinchen gibt es hier:

Was fressen Meerschweinchen? Ist Obst gesund für die Nager?

Trockenfutter ist eine optimale Ergänzung zu Heu und frischem Grünzeug.
Trockenfutter ist eine optimale Ergänzung zu Heu und frischem Grünzeug.  © 123RF/fanatka91

4. Gesundheitszustand

Natürlich sind auch Meerschweinchen trotz optimaler Haltung und Ernährung nicht per se vor allen Krankheiten geschützt. Daher sollte man den Gesundheitszustand seines Nagers im Blick haben, um auf ungewöhnliche Veränderungen frühzeitig reagieren zu können und bei Bedarf einen Tierarzt aufzusuchen.

Merkmale, auf die geachtet werden sollte, sind u. a.:

  • der Zustand des Fells
  • der Zustand der Augen
  • das Fressverhalten
  • das Gewicht sowie
  • Kot und Urin.
Regelmäßige Gesundheitschecks der Meerschweine sind unerlässlich.
Regelmäßige Gesundheitschecks der Meerschweine sind unerlässlich.  © 123RF/gekaskr

Tipp: Bereits vor der Anschaffung eines Meerschweinchens kann man darauf achten, dass es aus guten Händen wie einem kompetenten Tierfachhandel, seriösem Züchter oder erfahrenem Tierheim kommt. Im Zweifel sollte man einen Tierarzt zurate ziehen.

Meerschweinchenalter in Menschenjahren

Kleiner Altersrechner:

Genauso exakt, wie sich das Alter von Hunden oder Katzen in Menschenjahre umrechnen lässt, kann man das Alter von Meerschweinchen zwar nicht bestimmen, aber zumindest gibt es eine grobe Rechenmethode. Und zwar wird das tatsächliche Alter des Nagers mit einer Zahl zwischen zehn und zwölf multipliziert.

Beispielrechnung: Ein einjähriges Meerschwein kommt dem Alter eines zehn- bis zwölfjährigen Kindes gleich. Mit fünf Jahren würde das Tier schließlich zwischen 50 und 60 Menschenjahre alt sein.

Wendet man diese Berechnung auf den 14-jährigen Snowball, das bislang älteste Meerschweinchen, an, wäre es umgerechnet unglaubliche 140 bis 168 Menschenjahre alt geworden.

Ein Meerschweinjahr entspricht etwa zehn bis zwölf Menschenjahren.
Ein Meerschweinjahr entspricht etwa zehn bis zwölf Menschenjahren.  © 123rf/aleksandralevkovskaya

Fazit:

In der Regel werden Meerschweinchen bis zu acht Jahre alt. Dabei spielen neben der genetischen Veranlagung aber auch optimale Haltungsbedingungen und die richtige Pflege eine entscheidende Rolle. So können alle Besitzer ihren Teil dazu beitragen, die Lebenserwartung ihres tierischen Mitbewohners zu erhöhen.

Titelfoto: 123RF/rafaelbenari

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