Wie alt können Hamster durchschnittlich werden?

Sie flitzen munter umher und bereiten allein durch ihr niedliches Aussehen großen und kleinen Besitzern viel Freude. Leider ist dieses Vergnügen nicht von allzu langer Dauer, denn die Lebenserwartung von Hamstern ist nicht gerade hoch. Wie alt werden Hamster eigentlich und wodurch wird ihr Alter beeinflusst? TAG24 ist dieser Frage auf den Grund gegangen.

Nützliche Infos rund um Nager und Co. gibt es im Kleintierratgeber.

So alt werden Hamster im Durchschnitt

Hamster haben nur ein kurzes Leben.
Hamster haben nur ein kurzes Leben.  © 123rf/perutskyi

Allgemeinhin sind die flinken Nager dafür bekannt, keine hohe Lebenserwartung zu haben, aber wie alt werden Hamster denn nun wirklich?

Im Großen und Ganzen kann man von einer durchschnittlichen Lebensdauer von anderthalb bis zweieinhalb Jahren ausgehen.

Wobei die kleineren Hamsterarten wie die Zwerghamster meist ein geringeres Alter erreichen als ihre größeren Artgenossen.

In freier Natur kann die Lebenserwartung der Tiere in Abhängigkeit vom Nahrungsaufkommen sowie Angreifern etwas höher aber auch deutlich niedriger ausfallen.

Laut Guiness World Records hat ein in England in Gefangenschaft bzw. Heimtierhaltung lebender Hamster ein Alter von viereinhalb Jahren erreicht und gilt damit als der älteste Hamster der Welt.

Warum leben Hamster so kurz?

Hamster besitzen nicht nur einen schnellen Stoffwechsel, sondern mit 200 bis 500 Schlägen pro Minute auch einen schnellen Herzschlag. Beides hat Auswirkungen auf die Organe der Nager. Sie werden schneller abgenutzt, wodurch die Hamster schneller altern.

Zum Vergleich: Die Herzfrequenz eines gesunden Menschen liegt bei etwa 60 bis 90 Schlägen pro Minute, die einer Schildkröte sogar nur um die 25.

Aber auch andere (Umwelt-) Bedingungen wie Zugluft, Kälte und Stress können den kleinen Tieren stark zusetzen, das Immunsystem schwächen und sie so anfälliger für Krankheiten machen.

Nicht zuletzt sind häufig auch Züchtungsfehler ein Grund für das kurze Leben vieler Hamster. Gendefekte durch Inzest oder nicht behandelte Erkrankungen werden so von Generation zu Generation weitergegeben.

Hamster-Lebenserwartung: Umstände, die das Alter beeinflussen

Die Lebenserwartung von Hamstern ist von verschiedenen Faktoren abhängig, die sich positiv oder negativ auf das Alter der Nager auswirken.

Mit einer artgerechten Haltung kann man die Lebenserwartung der Hamster positiv beeinflussen.
Mit einer artgerechten Haltung kann man die Lebenserwartung der Hamster positiv beeinflussen.  © 123rf/alexmilan

1. Hamsterart

Tendenziell haben kleine Hamsterarten eine niedrigere Lebenserwartung als ihre vergleichsweise größeren Artgenossen.

Hier einige Beispiele:

  • Dsungarischer Zwerghamster: 1,5 bis 2,5 Jahre
  • Roborowski-Zwerghamster: 1,5 bis 3 Jahre
  • Goldhamster: 2 bis 3 Jahre
  • Campbell Zwerghamster: 2 bis 3 Jahre
  • Chinesischer Streifenhamster: 2 bis 4 Jahre
  • Teddyhamster: 2,5 bis 4 Jahre.

Schon gewusst? Die einzige bei uns wildlebende Hamsterart ist der Feldhamster. Leider ist deren Bestand seit Jahrzehnten rückläufig, sodass sie 2020 von der IUCN (dt. Internationale Union zur Bewahrung der Natur) als vom Aussterben bedroht eingestuft wurde.

2. Artgerechte Haltung

Hamster benötigen viel Platz zum Bewegen.
Hamster benötigen viel Platz zum Bewegen.  © 123rf/kanzilyou

Mittels einer artgerechten Haltung kann man positiven Einfluss auf das Wohlbefinden eines Hamsters nehmen und dadurch unter günstigen Umständen sein Leben verlängern.

Folgende Punkte sollte man u. a. berücksichtigen:

  • großes Gehege bzw. geräumigen Käfig mit mehreren niedrigen Ebenen wählen
  • ausreichend Spiel-, Versteck- und Knabbermöglichkeiten zur Verfügung stellen (Plastik vermeiden)
  • viel Auslauf ermöglichen
  • zugluftfreien, warmen Standort wählen
  • Einzelhaltung erforderlich
  • für optimale hygienische Bedingungen sorgen
  • vor anderen (Haus-) Tieren geschützt halten.

Einen ausführlichen Beitrag zum Thema Gruppen- oder Einzelhaltung gibt es hier:

Hamster alleine halten oder in der Gruppe - Was ist artgerecht?

3. Gesunde Ernährung

Die Nahrung von Hamstern besteht aus tierischen und pflanzlichen Anteilen.
Die Nahrung von Hamstern besteht aus tierischen und pflanzlichen Anteilen.  © 123RF/fanatka91

Hamster sind Allesfresser, dementsprechend sollte ihre Ernährung sowohl aus pflanzlichen als auch aus tierischen Futtermitteln bestehen.

So benötigen die kleinen Nager u. a. Körnerfutter aus Getreide, Sämereien und Nüssen. Aber auch frisches Futter, wie Obst und Gemüse, Kräuter und Gräser gehören auf den täglichen Speiseplan der Tiere. Diese versorgen sie mit wichtigen Vitaminen und Mineralien.

Frisches Wasser, Heu und Knabberhölzer bzw. kleine Äste sollten immer zur Verfügung stehen. Letztere sind vor allem für den Zahnabrieb wichtig.

Nicht zuletzt benötigen Hamster eine gewisse Menge an tierischem Eiweiß, welches für den Zellaufbau sowie die Zellerneuerung von Bedeutung ist. Hierfür eignen sich vor allem Insekten (z. B. Grillen, Heuschrecken, Würmer, Larven), aber auch Magerquark oder Naturjoghurt.

4. Guter Gesundheitszustand

Kranke Hamster müssen vom Tierarzt untersucht werden.
Kranke Hamster müssen vom Tierarzt untersucht werden.  © 123RF/nataliakopyltsova

Aufgrund ihrer verhältnismäßig geringen Lebenserwartung altern Hamster schnell, weshalb sich typische Alterserscheinungen von Krankheitssymptomen nicht immer unterscheiden lassen. Prinzipiell kann man jedoch davon ausgehen, dass Auffälligkeiten bei noch jungen Hamstern eher auf eine Krankheit hinweisen.

Normale Anzeichen bei älteren Hamstern sind z. B. folgende:

  • dünner werdendes, struppiges Fell
  • nachlassender Orientierungssinn
  • gemächliche Fortbewegung
  • erhöhtes Schlafbedürfnis
  • Gewichtsverlust.

Treten diese oder andere ungewöhnliche Symptome (vermehrtes Kratzen und Beißen, verschmierte Augen, Nahrungsverweigerung, Durchfall oder Wucherungen) insbesondere bei sehr jungen Hamstern auf, sollte unbedingt ein fachkundiger Tierarzt aufgesucht werden.

Fazit:

Hamster haben leider nur eine sehr kurze Lebensspanne, da ihr Körper aufgrund des erhöhten Stoffwechsels schneller altert.

Das frühe Sterben kompensieren sie allerdings mit einer hohen Geburtenrate. Denn Hamster sind bereits mit wenigen Wochen geschlechtsreif und können nach einer verhältnismäßig kurzen Tragezeit mehrere Würfe im Jahr hervorbringen.

Titelfoto: 123rf/perutskyi

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