Krank, zufrieden, müde? Das bedeutet es, wenn der Wellensittich sich aufplustert
Dein Wellensittich plustert sich auf und Du bist etwas verunsichert? Das Verhalten kann verschiedene Ursachen haben, muss also nicht per se ein Alarmsignal sein. Erfahre nun Genaueres.
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Gerade frisch gebackene Wellihalterinnen und -halter können von neuen und unbekannten Verhaltensweisen ihrer Haustiere verunsichert sein. Eine solche Verhaltensweise ist beispielsweise das Aufplustern ihres Gefieders. Das kann ziemlich besorgniserregend sein, denn viele denken dabei gleich an mögliche Krankheiten.
Aber sind die Sorgen wirklich berechtigt?
Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn das Aufplustern kann verschiedene Ursachen haben. Wichtig ist es dann, das Tier zu beobachten, die Gefiederstellung sowie andere Auffälligkeiten zu beherzigen und auf Warnsignale zu achten.
Bei weiteren Krankheitssymptomen oder Unsicherheit sollte zur Sicherheit ein vogelkundiger Tierarzt konsultiert werden.
Auf folgende Befinden und Gemütszustände kann das Aufplustern der Federn jedoch hinweisen.
Wellensittich ist aufgeplustert: krank?
Nicht selten kann das Sträuben ein ernstzunehmendes Anzeichen für Unwohlsein, Krankheit und Parasiten sein.
Der Wellensittich ist aufgeplustert und schläft viel?
Anders als beim behaglichen Aufplustern wirkt der Sittich mit seinen gesträubten Federn bei Krankheit eher unrund und kantig. Die Flügelenden stehen hervor. Auffallend ist häufig auch eine Unförmigkeit am Oberkopf und insbesondere das Nackengefieder ist stark aufgerichtet.
Vor allem wenn auch andere besorgniserregende Symptome hinzukommen, sollte man die Warnsignale ernst nehmen und einen vogelkundigen Tierarzt aufsuchen. Mögliche Symptome können die folgenden sein:
- Appetitlosigkeit,
- Teilnahmslosigkeit und Desinteresse,
- ständiges Schlafen,
- das Kauern auf dem Boden,
- hängende Flügel,
- häufiges breitbeiniges Sitzen auf beiden Beinen,
- zusammengekniffene Augen.
Aufplustern aus Zufriedenheit
Der Wellensittich ist aufgeplustert, aber frisst und wirkt auch sonst nicht kränklich? Das aufgestellte Gefieder kann auch ein Zeichen von Zufriedenheit und Wohlbefinden sein.
Bei diesem Gemütszustand ist ein Bein in der Regel eingezogen, sodass sie nur mit einem Bein auf der Stange sitzen.
Das Kopfgefieder ist aufgestellt und wirkt stark geplustert, sodass das Gesicht fast versteckt wird. Insbesondere die Wangenfedern und Kehltupfen wirken flauschiger als gewöhnlich.
Generell wirkt der Sittich so aufgeplustert eher rund und dick.
Zusätzlich kann das Singen oder Knirschen mit ihrem Schnabel für diesen wohligen Gemütszustand sprechen.
Aufgeplustertes Gefieder gegen Kälte
Der Wellensittich ist aufgeplustert und ist still an Ort und Stelle? Bei weiteren Anzeichen kann das auch schlicht für Kälte sprechen. Wellensittiche können zwar draußen gehalten werden und generell sogar winterliche Temperaturen überstehen, bei Temperaturen von unter 18 Grad frieren im Haus gehaltene Sittiche jedoch bereits.
Die Beine sind dabei eingezogen, das Gefieder stark aufgeplustert, die Augen in der Regel offen und wachsam. Neben den kalten Füßen spricht auch das Zittern der Schwanzfedern und Flügelenden für das Frieren.
Das aufgeplusterte Gefieder bildet dagegen ein isolierendes Luftpolster, das Körperwärme speichert.
Aufplustern als Zeichen von Müdigkeit
Ebenfalls harmlos ist das Aufbauschen auch vor dem Schlafen. Der Kopf wird dabei um fast 180 Grad nach hinten gedreht und der Schnabel dort ins Gefieder gesteckt. Bei beiden Aktionen handelt es sich um Maßnahmen, um während des Schlafes nicht so viel Wärme zu verlieren.
Ihre Müdigkeit erkennt man außerdem schon vorher daran, dass sie vermehrt blinzeln und zusätzlich mit dem Schnabel knirschen.
Angespannter Wellensittich plustert sich auf
Gelegentlich plustern Wellensittiche ihre Federn auf, um sich anschließend einmal kräftig zu schütteln. Das tun sie, um Anspannung abzubauen und ihre Federn zu richten.
Ohne das Aufplustern würde Verletzungsgefahr drohen, da die Federn zu eng aneinander liegen würden.
Aufplustern als Balzverhalten
Das Aufplustern des Gefieders gehört außerdem zum Balzverhalten der Papageien. Mit aufgestelltem Nackengefieder imponieren die Männchen den Weibchen.
Reagieren diese wiederum ebenfalls mit aufgeplustertem Gefieder, war der Hahn erfolgreich.
Aufplustern zur Gefiederpflege
Gesunde Sittiche putzen sich täglich. Teil der Routine kann auch das Aufplustern der Federn sein. Dabei kann Schmutz sowie bei mausernden Vögeln Federstaub abgeschüttelt und die Federn gerichtet werden.
Zwischen Flügeln auf dem Rücken befindet sich außerdem eine Drüse, aus der Fett abgesondert wird, das die Sittiche auf ihren einzelnen Federn verteilen.
Fazit
Der Wellensittich plustert sich auf? Jetzt gilt es, auf weitere Verhaltensweisen zu achten. Schläft er viel? Frisst er noch normal? Singt er oder gibt er andere Geräusche von sich? Zittert er oder hat er eine komische Körperhaltung?
Das Aufbauschen sagt nicht nur eines über das Befinden aus.
Titelfoto: 123RF/bidishaagarwal