Wellensittich-Laute: Sind die Geräusche komisch oder artspezifisch?

Dein Wellensittich macht komische Geräusche, aber Du weißt nicht, was diese bedeuten? Sind die Vögel verärgert? Fühlen sie sich wohl? TAG24 hat eine kleine Übersetzungshilfe parat, mit der man herausfinden kann, was die Wellensittiche mit ihrem Gezwitscher, Pfeifen und anderen Lauten ausdrücken möchten.

Weitere Haltungs- und Pflegetipps zu den Sittichen gibt's im Kleintierratgeber.

Manchmal machen Wellensittiche komische Geräusche.
Manchmal machen Wellensittiche komische Geräusche.  © 123rf/freerlaw

Wellensittiche verfügen über ein relativ überschaubares Repertoire an universellen Lautäußerungen und Geräuschen, das vor allem für Laien recht ähnlich klingt.

Befasst man sich jedoch einmal intensiver damit und hört ganz genau hin, kann man zum Teil sehr individuelle Töne und Variationen wahrnehmen.

Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Vögel praktisch ihr ganzes Leben lang neue Laute lernen. Dabei können sie nicht nur ihre Artgenossen oder andere Vogelarten nachahmen, sondern auch die menschliche Sprache sowie Alltagsgeräusche aus ihrer Umgebung.

So mancher Besitzer oder manche Besitzerin kommt dann vielleicht ins Grübeln und denkt: Mein Wellensittich macht aber komische Geräusche - sind die normal? Wie man die einzelnen Laute der Sittiche deuten kann, wird nun im Anschluss erklärt.

Artspezifische, natürliche Wellensittich-Laute

Fühlt sich ein Welli rundum wohl, trällert, zwitschert und singt er vermutlich fröhlich vor sich hin. Das sind Laute, die jeder Besitzer und jede Besitzerin wohl am liebsten hört.

Dann gibt es aber noch einige andere Geräusche, die die Wellensittiche je nach Situation, körperlicher Verfassung, Alter und Gemütslage von sich geben.

Wellensittich macht komische Geräusche - Ist er krank?

Wellensittiche kommunizieren über Geräusche, Laute und Töne.
Wellensittiche kommunizieren über Geräusche, Laute und Töne.  © 123RF/alinalebed

Nach bzw. während körperlicher Anstrengung wie dem Fliegen oder wenn sich der Wellensittich schlapp fühlt, vielleicht sogar krank ist, zeigt er das durch Geräusche wie diese:

  • Ächzen
  • Seufzen
  • dem Husten ähnlich
  • Knacken
  • hörbare Atemgeräusche
  • Niesen.

Vermehrtes Ächzen ist jedoch nicht nur bei Anstrengung, sondern häufig auch bei älteren und übergewichtigen Vögeln zu beobachten.

Husten und andere wahrnehmbare Atemgeräusche können dagegen auf ernsthafte Erkrankungen der Atmungsorgane hindeuten. Der betroffene Wellensittich sollte dringend in einer vogelkundigen Tierarztpraxis untersucht werden.

Übrigens: Manchmal macht ein Wellensittich komische Geräusche mit seinem Schnabel, das sich wie ein Knirschen anhört. Es wird erzeugt, indem die Vögel die Unter- und Oberseite ihres Schnabels aneinander reiben. Oft wird dieses Knirschen kurz vor dem Einschlafen des Wellis beobachtet und kann als Ausdruck für Wohlbefinden und Geborgenheit angesehen werden.

Futtergeräusche beim Wellensittich

Selbst das Fressen sowie bereits das Betteln nach Nahrung gelingt dem Wellensittich meist nicht ganz geräuschlos. Dann geben sie folgende Laute von sich:

  • flehende Bettellaute von Nestlingen bzw. sehr jungen Wellensittich-Küken
  • zirpende Bettellaute von flüggen Jungtieren
  • Knurren
  • Quietschen
  • Zirpen.

Wird das Wellensittich-Weibchen während der Brut vom Partnertier gefüttert, kann man eventuell knurrende, quietschende oder zirpende Geräusche vernehmen.

Wenn der Wellensittich schimpft

Fühlt sich ein Wellensittich durch beispielsweise einen Rivalen bedroht, ist er verängstigt oder anderweitig schlecht gelaunt, gibt er entsprechende Laute von sich. Diese hören sich unter anderem wie folgt an:

  • (An-) Gurren
  • Alarmschrei
  • schrilles bis panisches Keckern
  • erschrockenes Pfeifen
  • erstauntes/fragendes Pfeifen.

Je nach Situation schlägt oder zuckt der Wellensittich zusätzlich mit seinen Flügeln und verleiht seiner Drohung dadurch mehr Ausdruck.

Wellensittiche "sprechen" miteinander.
Wellensittiche "sprechen" miteinander.  © 123RF/maykal

Wellensittich-Geräusche deuten - So suchen Wellis Kontakt

Wenn sich Wellensittiche mehr Aufmerksamkeit wünschen, ganz gleich, ob von seinem Partnertier, einem anderen Artgenossen oder seiner Bezugsperson, äußern sie das mit Lauten wie diesen:

  • leises Brummen
  • laute, wiederholte Rufe
  • Zwitschern
  • Trällern
  • Gesang.

Bei Wellensittich-Paaren ist häufig zu beobachten, dass vor allem das Männchen dem Weibchen etwas vorsingt. Hört man genauer hin, lässt sich sogar eine Melodie erkennen.

Lesetipp: Wellensittiche sind Schwarmtiere und deshalb sollten Wellensittiche nie allein gehalten werden. Sowohl der Mensch als auch ein Spielzeug wie beispielsweise ein Spiegel eignen sich nicht als Ersatz für einen gefiederten Freund.

Wellensittich macht komische Geräusche - Hat er diese gelernt?

Wellensittiche sind zum Teil sehr lernfähig und können auch artfremde Geräusche nachahmen. Dabei beschränken sie sich nicht nur auf die Laute anderer Vögel, sondern können sogar die menschliche Sprache imitieren. Selbst Geräusche aus ihrer Umgebung, wie das Klappern der Computertastatur oder das Klingeln des Telefons, können sie mit der Zeit wiedergeben.

Möchte man seinem Welli ein paar Wörter beibringen, sollte man allerdings geduldig sein und regelmäßig mit ihm üben. Zudem ist die Lernfähigkeit nicht bei allen Vögeln gleich stark ausgeprägt.

Sehr begabte Wellensittiche können die menschliche Sprache nachahmen.
Sehr begabte Wellensittiche können die menschliche Sprache nachahmen.  © 123RF/magiccopybook

Fazit:

Die Lautsprache von Wellensittichen ist vielfältiger als man vielleicht annehmen mag. Geräusche, die sich für Menschen gleich anhören, können je nach Situation etwas ganz anderes bedeuten.

Mit etwas Übung und genauerer Beobachtung kann man jedoch lernen, was der Welli mit welchem Geräusch bzw. Laut zum Ausdruck bringen möchte.

Gibt der Wellensittich allerdings auffällige Atemgeräusche von sich, können ernsthafte Erkrankungen zugrunde liegen, die unbedingt in einer fachkundigen Tierarztpraxis abgeklärt werden sollten.

Titelfoto: 123rf/freerlaw

Mehr zum Thema Kleintierratgeber: