Tödlich für Meerschweinchen - Vorsicht bei diesen Lebensmitteln
Meerschweinchen sind von Natur aus sehr neugierige Tiere und knabbern alles an, was ihnen vor die Nase kommt. Selbst vor unverträglichen und giftigen Pflanzen machen sie meist keinen Halt. Das kann jedoch gesundheitliche Probleme nach sich ziehen und im schlimmsten Fall tödlich für Meerschweinchen enden.
Nützliche Tipps zur Haltung und Pflege gibt's im Kleintierratgeber.
- Unverträgliches Gemüse - Vorsicht bei diesem Frischfutter
- Dieses Obst dürfen Meerschweinchen nicht fressen
- Ist altes Brot giftig für Meerschweinchen?
- Körner, Getreide, Nudeln und Reis sind kein Meerschweinchenfutter
- Snacks, die Meerschweinchen nicht essen dürfen
- Tödlich für Meerschweinchen: Giftige Zimmer- und Gartenpflanzen
- Anzeichen einer Vergiftung bei Meerschweinchen
- Fazit: Bestimmte Pflanzen und Lebensmittel können für Meerschweinchen tödlich sein
Meerschweinchen besitzen sensible Verdauungsorgane. Daher kann bereits ein zu schnell erfolgter Futterwechsel schlimme Auswirkungen auf die Nager haben. Eine falsche Ernährung kann sogar tödlich für Meerschweinchen sein.
Die possierlichen Tiere haben nur eine schwache Muskulatur im Magen-Darm-Trakt, was zur Folge hat, dass sich der Nahrungsbrei nicht von allein vorwärts bewegt, sondern nur, wenn von oben ausreichend Nachschub kommt.
Deshalb fressen Meerschweinchen ständig und nehmen sowohl am Tag als auch in der Nacht mehrere kleine Futterportionen zu sich. Dabei ist es jedoch wichtig, dass die Ernährung optimal auf ihre Verdauung abgestimmt ist.
Blähende, zuckerhaltige, proteinreiche sowie stärkehaltige Lebensmittel sollten nicht an Meerschweinchen verfüttert werden.
Sie können die Darmfunktion negativ beeinflussen und unter anderem eine Ansammlung von Gas im Bauch bewirken, was unbehandelt innerhalb kurzer Zeit zum Tod führen kann.
Welche Futtermittel ungesund für Meerschweinchen sind und welche Lebensmittel tödlich für sie enden können - das erfährst Du jetzt.
Unverträgliches Gemüse - Vorsicht bei diesem Frischfutter
Gemüse ist nicht gleich Gemüse. Denn hier gilt, nur weil es für Menschen gesund ist, trifft das noch lange nicht auf die kleinen Nager zu.
Diese Gemüsepflanzen dürfen Meerschweinchen nicht fressen:
- Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen, Linsen, Sojabohnen, Kichererbsen
- Lauchgewächse wie Zwiebeln, Porree, Knoblauch, Bärlauch, Schnittlauch
- Rettiche und Radieschen
- Kohlarten wie Weißkohl, Rotkohl, Wirsing, Blumenkohl
- stärkehaltige Pflanzen wie Kartoffeln, Mais
- Aubergine
- oxalsäurehaltiges Gemüse wie Rhabarber, Spinat, Mangold, Brokkoli
- Pilze
- scharfe Pflanzen wie Chilischoten, Ingwer, Meerrettich
- Artischocken
- Avocados.
Vorsicht gilt auch bei vielen Salatsorten (z. B. Feldsalat, Kopfsalat, Eisbergsalat), die aufgrund ihres teilweise recht hohen Nitratgehaltes zu schmerzhaften Blähungen und Durchfall führen können. Sie sollten daher nur selten und in kleinen Mengen verfüttert werden.
Achtung! Bei manchen Futterpflanzen gehen die Meinungen vieler Experten auseinander, so z. B. bei Kartoffeln, Brokkoli, Blumenkohl oder Spinat. Während die einen sagen, dass ein schrittweises Heranführen in geringen Mengen durchaus erlaubt ist, raten andere strikt davon ab.
Im Falle einiger weniger Situationen wie Krankheit, Stillzeit oder Überwintern im Außengehege kann sich die Fütterung von sonst ungeeigneter Nahrung als zusätzlicher Energielieferant durchaus positiv auswirken. Dabei muss man aber unbedingt die Verträglichkeit der Meerschweinchen im Auge behalten.
Im Zweifel sollte immer ein Tierarzt zurate gezogen werden!
Dieses Obst dürfen Meerschweinchen nicht fressen
Obst sollte zwar generell nur eine untergeordnete Rolle bei der Ernährung von Meerschweinchen spielen, liefert aber viele Vitamine und gilt daher als gelegentlicher Snack, der ein bis zweimal wöchentlich gereicht werden kann.
Vorsicht ist dennoch geboten, denn Meerschweine vertragen nicht jede Obstsorte.
Nicht zum Füttern sind diese Früchte geeignet:
- Zitrusfrüchte wie Orangen, Mandarinen, Zitronen, Pampelmuse
- Südfrüchte wie Kiwis, Papayas, Ananas, Kokosnuss, Mangos
- blausäurehaltiges Steinobst wie Kirschen, Pflaumen, Aprikosen, Pfirsiche, Nektarinen
- Birnen
- Weintrauben
- Kakis.
Was an Meerschweinchen verfüttert werden darf, liest Du hier:
Ist altes Brot giftig für Meerschweinchen?
Altes, getrocknetes Brot ist aus mehreren Gründen kein geeignetes Nahrungsmittel für Meerschweinchen, auch wenn es bedingt zum notwendigen Zahnabrieb beiträgt.
Brot ist für die Pflanzenfresser nur schwer verdaulich, enthält meist viele unverträgliche Zutaten und Konservierungsstoffe. Im ungünstigsten Fall ist es durch den Trocknungsprozess bereits mit Schimmelsporen versehen, die man mit bloßem Auge noch nicht erkennen kann.
Als gute Alternative für ideales Nagermaterial bieten sich frische Zweige von ungespritzten, ungiftigen Bäumen und Sträuchern an, z. B. Hasel, Buche, Johannisbeere, Apfel, Heidelbeere und Birke.
Körner, Getreide, Nudeln und Reis sind kein Meerschweinchenfutter
Nudeln, Reis und Getreidekörner gehören nicht auf den Speiseplan von Meerschweinchen. Sie können von den Tieren nicht verdaut werden, aber auf ihrem Weg durch den Verdauungstrakt für üble Schmerzen sorgen.
Snacks, die Meerschweinchen nicht essen dürfen
Sowohl süße als auch salzige Snacks wie Kekse, Cracker, Schokolade, Brezeln und Bonbons sind für Meerschweinchen absolut tabu. Sie enthalten viel zu viel Zucker bzw. Salz für die kleinen Nager, können deren Verdauung blockieren und zu schlimmen Bauchschmerzen und Blähungen führen.
Das gilt im Übrigen auch für Essensreste menschlicher Nahrung, die im Meerschweingehege nichts zu suchen haben. Sie enthalten nicht nur für die Tiere unverträgliche Gewürze, sondern meist auch Zwiebeln oder Knoblauch.
Selbst von speziellen Meerschweinchensnacks wird eher abgeraten, da diese neben Farb- oder Konservierungsstoffen meist einen hohen Zuckeranteil haben und somit richtige Dickmacher sind.
Tödlich für Meerschweinchen: Giftige Zimmer- und Gartenpflanzen
Wer sein Meerschweinchen in der Wohnung oder im Garten frei herumlaufen lässt, sollte unbedingt dafür sorgen, dass die Tiere an keinen giftigen Pflanzen knabbern können, sie also unbedingt unerreichbar für sie sind.
Beispiele für Giftpflanzen (diese Liste ist nicht vollständig):
- Aloe
- Alpenveilchen
- Amaryllis
- Bärenklau
- Bittermandel
- Dieffenbachie
- Efeu
- Eibe
- Eisenhut
- Engelstrompete
- Farne
- Ficus
- Geranie
- Hahnenfuß
- Herbstzeitlose
- Holunder
- Hundspetersilie
- Kirschlorbeer
- Krokus
- Maiglöckchen
- Oleander
- Osterglocken
- Primel
- Sauerklee
- Schierling
- Tollkirsche
- Wacholder
- Weihnachtsstern.
Der Verzehr solcher Pflanzen kann zu Herz-Kreislauf-Beschwerden sowie Verdauungsstörungen bis hin zum Tod der Meerschweinchen führen.
Anzeichen einer Vergiftung bei Meerschweinchen
Weist das Tier Verhaltensänderungen auf bzw. zeigt Anzeichen einer Vergiftung, sollte schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden.
Bei folgenden Symptomen ist sofort Hilfe zu suchen:
- ungewöhnliche Zuckungen
- Appetitlosigkeit
- Lähmungserscheinungen
- Verdauungsbeschwerden
- vermehrte Schläfrigkeit
- Herz-Kreislauf-Probleme.
Im Idealfall kann man die Pflanze oder das Lebensmittel benennen, was das Meerschwein gefressen hat. So kann der Tierarzt das Tier gezielter behandeln, was wiederum die Heilungs- und Überlebenschancen erhöht.
Fazit: Bestimmte Pflanzen und Lebensmittel können für Meerschweinchen tödlich sein
So wie es eine Vielzahl an Futtermitteln gibt, die sich prima für die Ernährung von Meerschweinchen eignen, können sich auch etliche Pflanzen negativ auf die Gesundheit der Nager auswirken und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Das gilt insbesondere für blähende, zuckerhaltige Lebensmittel und sämtliche Giftpflanzen.
Selbst ein Futterwechsel sollte bei Meerschweinen nie von heute auf morgen erfolgen, sondern stets mit Bedacht über einen längeren Zeitraum und nur schrittweise in kleinen Portionen.
Titelfoto: 123rf/chawran