Meerschweinchen zählen nicht gerade zu den Tieren, die Wasser lieben. Dennoch ist ihre Pflege sehr wichtig, die man keineswegs vernachlässigen sollte. Da stellt sich doch die Frage: Darf man Meerschweinchen baden, wenn z. B. ihr Fell richtig verklebt ist? Der folgende Beitrag gibt Auskunft.

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Ihrem Namen nach könnte man meinen, Meerschweinchen würden es lieben, sich im Wasser zu tummeln. Dabei ist das Gegenteil der Fall, denn die beliebten Nager gelten tatsächlich als wasserscheu.

Ein Bad zum Abkühlen bei großer Hitze oder zur Reinigung des Körpers bzw. Fells ist daher alles andere als empfehlenswert und sollte nur im Ausnahme- bzw. Krankheitsfall erfolgen.

Unter anderem ist ein Grund dafür, dass Meerschweinchen eine natürliche Fettschicht auf ihrer ziemlich empfindlichen Haut besitzen. Ein Wasserbad kann die Haut völlig aus dem Gleichgewicht bringen und die Tiere somit anfälliger für Infektionen oder Parasiten machen.

In der Regel kümmern sich die possierlichen Nager selbst um die Fellpflege. Ihre Augen sondern dafür ein Sekret ab, welches sie mit ihren Pfoten im Fell verteilen. Für gewöhnlich reicht diese Art der Reinigung bzw. Pflege völlig aus.

In bestimmten Situationen ist es durchaus angebracht, sein Meerschweinchen zu baden. Insbesondere dann, wenn gesundheitliche Probleme auftreten und es ärztlich angeordnet wird.

Folgende Erkrankungen bzw. Symptome können ein Meerschweinbad erforderlich machen:

• Magen-Darm-Infekt mit Durchfall
• Blasenentzündung
• Parasitenbefall
• Pilzerkrankung
• größere Verfilzungen und Verklebungen des Fells
• beweglich stark eingeschränkte Tiere.

In den genannten Situationen können beispielsweise Kot und/oder Urin am Hinterteil kleben bleiben und zudem das Fell so stark verfilzen, dass der Nager menschliche Unterstützung bei der Pflege benötigt.

Um eins vorwegzunehmen, beim Baden bzw. Waschen eines Meerschweinchens handelt es sich keineswegs um ein Vollbad wie wir es von uns Menschen kennen.

1. Tipp - Vorbereitung: Ein Bad ist für Meerschweinchen alles andere als angenehm. Deshalb sollte man sich um eine möglichst ruhige Atmosphäre und eine angenehme Raumtemperatur bemühen. Zusätzlich können ein paar gesunde Leckerli bereitgelegen werden. Diese entspannen die Situation bzw. sorgen für Ablenkung.

2. Tipp - geeignetes Wasserbad: Für das Wasserbad eignet sich eine normale Waschschüssel, die je nach Größe des Nagers etwa zwei bis fünf Zentimeter hoch mit lauwarmen Wasser gefüllt wird. Die Schüssel wird idealerweise auf den Boden gestellt, damit das Meerschwein nicht tief fällt, sollte es doch einmal entweichen. Für einen sicheren Stand und mehr Halt kann ein kleines Handtuch in die Schüssel gelegt werden.

Hinweis: Wird ein Shampoo, eine Seife oder ein Medikament beim Baden verwendet, sollten zwei Waschschüsseln bereitgestellt werden. Die eine wird zum Waschen mit dem Präparat genommen, die andere zum Auswaschen.

3. Tipp - Wasser über dem Kopf vermeiden: Der Kopf des Tieres muss immer über Wasser bleiben. Es darf auch kein Wasser darüber geschüttet werden bzw. in die Augen und Ohren kommen. Das Risiko, dass es in die Lunge gelangen und eine lebensbedrohliche Entzündung auslösen könnte, ist einfach zu groß.

4. Tipp - sanfte Reinigung: Die verdreckten bzw. zu reinigenden Stellen können nun vorsichtig abgewaschen werden. Dafür kann man entweder mit den eigenen Händen den Dreck sanft herausmassieren oder sich einen Waschlappen zu Hilfe nehmen. Während der Prozedur hält man sein Haustier am besten mit einer Hand im Brustbereich fest.

5. Tipp - vollständiges Abtrocknen: Nach dem Baden wird das Meerschweinchen in ein weiches Handtuch gewickelt und möglichst in Fellrichtung vorsichtig trocken gerubbelt. Damit das Tier nicht auskühlt, sollte es sich anschließend für ein paar Stunden an einem warmen und vor Zugluft geschütztem Ort ausruhen.

Von der Verwendung eines Föhns zum Trocknen wird eher abgeraten, da das laute Geräusch sowie der Luftzug den Nagern Angst macht.

Fazit:

Im Normalfall bekommen es die Nager gut allein hin, sich sauber zu halten, sodass ein Wasserbad für Meerschweinchen unnötig ist.

Große Verunreinigungen durch Kot oder Urin, derer die Tiere nicht mehr Herr werden, sollten dagegen von einem Arzt abgeklärt werden. Denn es können auch ernste Erkrankungen sowie ein Parasitenbefall vorliegen.