Um die kalten, trüben Monate gut zu überstehen, ziehen sich viele Tiere in der freien Natur für eine ausgiebige Erholungsphase zurück. Das gilt auch für die bei uns heimischen Feldhamster. Aber machen alle Hamster Winterschlaf, sogar die zahmen Haustiere?
Nützliches Wissen zur Pflege und Haltung der Nager gibt es im Kleintierratgeber.
Manche in freier Wildbahn lebenden Hamster halten Winterschlaf, andere (vor allem kleinere Arten) fallen dagegen in eine Winter- bzw. Kältestarre, die je nach Nahrungsangebot, Temperatur und Tageslichtlänge von wenigen Stunden, über ein paar Tage bis hin zu mehreren Wochen dauern kann.
Naturgemäß fangen die flinken Wühler bereits im Spätsommer damit an, genügend Vorräte zu sammeln und in ihrem Bau aufzubewahren oder sich gewisse Fettreserven anzufressen, von denen sie während der Winterruhe zehren können.
Für gewöhnlich dauert die Ruhephase von etwa Oktober bis in den März. In dieser Zeit werden sämtliche Stoffwechselvorgänge stark reduziert. Die Körpertemperatur sinkt, die Atmung und der Herzschlag werden weniger und die Hirnaktivität fällt fast ganz aus.
Und wie ist das jetzt bei den als Haustier gehaltenen Nagern? Machen Hamster Winterschlaf, auch wenn sie im Käfig in der warmen Wohnung leben?
Haushamster brauchen keinen Winterschlaf
Normalerweise machen Hamster, deren Gehege sich in einer warmen Wohnung befindet, keinen Winterschlaf. Das ist auch gut so, denn die domestizierten Nager sind es schlichtweg nicht gewohnt, sich ausreichend Winterspeck für die kalte Jahreszeit anzufressen.
Ihr Körper würde also im Falle einer Winterruhe Gefahr laufen, auf nicht genügend Fettreserven und somit Energie zurückgreifen zu können. Das kann eine enorme gesundheitliche Belastung nach sich ziehen und im Extremfall sogar tödlich enden.
Deshalb ist es für die Hamster in Heimtierhaltung äußerst wichtig, dass ihre Umgebungstemperatur konstant im warmen Bereich liegt. Perfekt für die Nager sind um die 20 Grad Celsius. Ebenso müssen Zugluft und Feuchtigkeit vermieden werden.
Dann machen Hamster Winterschlaf im Käfig
Fällt die Raumtemperatur auf unter zehn Grad Celsius, und das für eine längere Zeit, kann es passieren, dass auch ein (Haus-) Hamster in den Winterschlaf fällt. Für den Menschen sieht es dann meist aus, als wäre das Tier tot. Zumal es häufig selbst auf Berührungen kaum sichtbar reagiert.
Mit dem Spiegeltrick kann man in solch einer Situation leicht überprüfen, ob der Hamster noch lebt. Dafür wird ein Spiegel vor das Gesicht des Nagers gehalten, beschlägt dieser, ist das ein gutes Zeichen, denn das Tier atmet noch.
Wichtig! Ausgiebiges Lüften in den kalten Monaten kann manchmal schon ausreichen, dass die Zimmertemperatur auf unter zehn Grad Celsius fällt. Deshalb muss der Hamsterkäfig immer schön warm und vor Zugluft geschützt stehen.
Was ist zu tun, wenn der Hamster in Winterstarre fällt?
Hat die Winterstarre bzw. der Winterschlaf beim Hamster eingesetzt, sollte man ihn daraus möglichst zeitnah wieder herausholen.
Wie bereits erwähnt wird sich der kleine Wühler kaum ausreichend Fettpolster angefuttert haben, um seinen Körper mit genug Energie versorgen zu können.
Um die Ruhephase zu beenden, sollte der Hamster in eine kuschlige Transportbox neben die eingeschaltete Heizung gestellt werden. So kann er sich langsam wieder aufwärmen, die Körperfunktionen wieder hochfahren und mehr Aktivität zeigen.
Achtung! Ist selbst nach einigen Stunden keine Besserung zu erkennen, sollte man unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Eventuell benötigt der Hamster etwas (medizinische) Hilfe, um wieder fit zu werden.
Fazit:
Im Käfig gehaltene Hamster machen normalerweise keinen Winterschlaf. Voraussetzung dafür sind optimale klimatische Bedingungen wie stets angenehme Temperaturen, keine Zugluft und wenig Feuchtigkeit.